Mortal Sin Mayhemic Destruction (1987) - ein Review von Lord

Mortal Sin: Mayhemic Destruction - Cover
2
2 Reviews
21
21 Ratings
9.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Lord
18.05.2010 18:59

Nachdem um 1985/86 die Thrash Metal-Welle förmlich explodierte, schossen rund um den Globus Thrash-Kapellen wie Pilze aus dem Boden, um der 1983 von Bands wie Metallica und Slayer in's Leben gerufenen Stilrichtung zu frönen und sich der vorallem durch Tape-Trading auszeichnenden Szene anzuschliessen.

Mortal Sin kommen aus Australien und formten sich 1985 - die vorliegende Platte ist deren Debüt Album und erschien original 1986 auf dem Label "Megametal Records" mit dem gelben Cover, wurde der breiten Masse jedoch erst 1987 zugänglich gemacht, als "Phonogram" die Scheibe Weltweit veröffentlichte und das grosse Geschäft witterte. Das Coverartwork wurde neu gestaltet, diesmal in rot und dem sitzenden Dämon.

Mortal Sin sind 5 junge Musiker, die sich sowohl musikalisch als auch gesanglich unüberhörbar an den Szenegöttern Metallica orientierten; Sänger Mat Maurer klingt wie der junge James Hetfield zu "Ride the lightning"/"Master of puppets"-Zeiten - musikalisch kann man mit Metallica natürlich nicht ganz mithalten; diese brachten 1986 gerade den wegweisenden Milestone "Master of puppets" an den Start. Mortal Sin klingen auch ein bisschen wie The Legacy (später bekannt als Testament), sind musikalisch auch eher damit zu vergleichen, da Metallica stets eigen klangen.

Eröffnet wird klischeetypisch mit einem Intro; in diesem Fall heisst es "The curse" - und mit "Women in leather" wird auch gleich stark gestartet. Natürlich klingt die Produktion heutzutage eher weniger berauschend; vorallem der Snaresound bereitet mir etwas Sorgen. Doch damals war das bei fast allen Veröffentlichungen der Fall und für 1986 geht das somit total in Ordnung. Allerdings bildet die Bass/Bassdrum-Fraktion eine unglaubliche Wand, die felsenfest da steht und den Songs einen fetten Teppich gibt.
Das Songwriting ist äusserst gelungen, vorallem für ein Debüt - die Riffs können mit den Besten zwar nicht ganz mithalten, dafür sind sie einfach zu wenig auffällig - ebenso sind die Songs im Writing nicht druckvoll genug, um neue Massstäbe zu setzen. Man hört der Band an, dass sie damals relativ neu war; wenn man an die unglaublichen Exodus und deren Debüt "Bonded by blood" denkt, das lange gereift ist und ewig nicht erscheinen konnte, danach jedoch sämtliche Köpfe gesprengt hat - da merkte man der Band die Routine an und das gab dem Album einen riesengrossen Vorsprung!
"Blood, death, hatred", "Into the fire" (erinnert sehr an Testament) sowie der teils extreme Titeltrack "Mayhemic destruction" sind aber feine Headbanger; nicht immer wird auf "Mayhemic destruction" vollgas gegeben, oft genug setzt man auf fetten Groove, so wie das Metallica stets taten.

Mortal Sin sind heute wieder reaktiviert - in den späten 80ern/frühen 90ern ging es mit der Truppe leider bergab und die Alben "Face of despair" und vorallem "Every dog has its day.." konnten zu keiner Sekunde mit dem Debüt mithalten und waren für viele Fans eine grosse Enttäuschung.
Dennoch steht "Mayhemic destruction" in der Szene wie ein fetter Felsblock und gab in Sachen Thrash besonders in Australien der Szene einen feinen Anstrich. Gute 8,5!

Punkte: 8.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.