Edguy Tinnitus Sanctus (2008) - ein Review von Rage

Edguy: Tinnitus Sanctus - Cover
3
3 Reviews
32
32 Ratings
8.14
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal



29.04.2009 22:43

Wird Tobi Sammet etwa mit 30 doch noch erwachsen? Musikalisch auf jeden Fall, denn "Tinnitus Sanctus" ist das grundsätzlich reifste Werk der Fuldaer Hartwurst-Kapelle. Vorbei die vom Bombast überfrachteten Highspeed-Doublebase-Nummern (sehen wir mal von "Speedhoven" ab), auf "TS" wird erdiger Metal gespielt, verbunden mit einem tollen Songwriting (JEDER Track ein Ohrwurm - spätestens nach Durchgang 2!) und sauber produziert. Allein der Opener "Ministry of Saints" fesselt sowohl mit einem harten Gitarrenbrett, als auch mit einem mega-eingängigen Chorus - stark und sicherlich schon jetzt ein Klassiker der eigenen Bandhistorie. Direkt mit "Sex Fire Religion" führen die Edguys den eingeschlagenen Weg fort und verwöhnen mit einer weiteren eingängigen Melodic-Perle auf Midtempo-Niveau. Mit "The Pride of Creation", einem Song, den selbst Kiss zu ihrer besten Zeit nicht besser auf die Reihe bekommen hätten, folgt der erste von zwei leicht orchestral angehauchten Hymnen ("Nine Lives"), ehe der erste etwas "schwächere" Track in Form von "Wake up dreaming black" folgt. Der Mittelteil von "TS"("Dragonfly" bis "Speedhoven")ist gutes Entertainment, leider nicht ganz auf dem hohen Niveau des ersten Teils - schade auch, dass mit "Thorn without a Rose" nur eine eher fleischarme Ballade ohne Gänsehautfaktor am Start ist. Versöhnt wird der geneigte Hörer zum Ende hin noch einmal mit "Dead or Rock", einer Gute-Laune-Nummer, wie sie irgendwie auf jedem Album der Hessen zu finden ist - genau wie die seit "Rocket Ride" irgendwie obligatorische Fun-Geschichte am Ende, dieses Mal in Form einer Redneck-Nummer mit dem Titel "Aren't you a little pervert too?" Was bleibt am Ende? Die Erkenntnis, dass selbst der Mittelteil des Albums rein vom songwriterischen (und natürlich auch musikalischen) Niveau einer Vielzahl aktueller Veröffentlichungen aus dem klassischen Heavy-Metal/Hardrock-Lager überlegen ist und die Frage: wo werden Edguy landen, wenn sie ihre Metamorphose vom helloween-geprägten Speedmetal zum hart rockenden, nach wie vor partytauglichen, aber immer groovenden Hardrock/Metal endgültig abgeschlossen haben? Man lasse sich überraschen und genieße derweilen dieses starke Stück harter Rock/Metalmusik!

Punkte: 8 / 10


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