Pearl Jam Riot Act (2002) - ein Review von Kubi

Pearl Jam: Riot Act - Cover
1
1 Review
10
10 Ratings
7.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock


Kubi
14.01.2009 14:19

Was habe ich den Grunge Anfang der 90er gehasst. Mit damals etwa 15, 16 Lenzen und einem Herz aus echtem Stahl, läuteten Bands wie NIRVANA, SOUNDGARDEN oder eben PEARL JAM mit ihrem Debüt "Ten" nicht nur für mich den Untergang des Heavy Metals ein. Aber man wird ja mit der Zeit reifer, offener und toleranter. Sogar als Metalfan. Und so begriff ich irgendwann, dass "Ten" ein wirklich famoses Rock-Album ist, welches eine riesige Stückzahl an Hits sein Eigen nennt. Versehen mit viel Dynamik und grandiosen, zeitgemäßen Texten klagte Eddie Vedder sein greifbares Leid. Doch nicht nur ich bin offensichtlich reifer geworden, sondern auch Eddie Vedder und PEARL JAM. Schon seit ihrem dritten Studiowerk gelang es den Jungs aus Seattle nicht mehr, auch nur annähernd an die Qualität des Debüts heranzureichen und man versprühte mit zunehmenden Alter immer mehr Langeweile, Kreativitätsarmut und Ideenlosigkeit. Und genau darum setzte ich auch nur einen kleinen Funken Hoffnung in das neue Werk "Riot Act" als es das erste Mal in meinen Schacht wanderte.

Tja, und mit jedem Durchlauf wächst die Gewissheit, dass auch dieser Funke nun verglimmt. Das Feuer und die Leidenschaft der guten, alten Zeit können nicht mehr entfacht werden und stattdessen gibt es von PEARL JAM erneut einen ganzen Haufen uninspiriert wirkende, ausdrucks- und überraschend emotionslose Songs zu hören, die Lichtjahre von der tiefen Traurigkeit eines Songs wie "Black" oder dem anklagenden "Jeremy" entfernt sind. Die nur mäßig rockenden Songs können kaum Dynamik und – noch schlimmer – fast keine Leidenschaft aufweisen, die den Hörer in irgendeiner Form fesseln könnten. Zwar jammert Eddie immer noch ohne Unterlass, doch wirkt seine Stimme dabei oft genauso farblos wie die Songs, so dass man nicht selten einen skeptischen Blick in Richtung Skiptaste wirft, um die eigenen Nerven zu schonen. Nur in wenigen, rar gesäten Augenblicken kommt die einstige Klasse der Band aus dem Staate Washington zum Vorschein. "Ghost" besitzt zumindest eine gewisse Dynamik und so etwas wie Eingängigkeit, während die folgenden "I Am Mine" und "Thumbing My Way" gute Akustikballaden geworden sind und somit deutlich aus dem restlichen Material herausragen. Dann ist es aber auch schon wieder vorbei mit der aufkeimenden Herrlichkeit, und ab dem blutarmen und mit ausdruckslosen Riffs versehenen "You Are" gewinnt die Langeweile wieder eindeutig die Oberhand.

Schlussendlich kann ich "Riot Act" nicht einmal mehr den beinharten Fans ohne einen Lauschangriff empfehlen. Auch wenn in punkto Lyriks die Anhänger durchaus ihre Freude an dem neuen Silberling haben können, ist es doch musikalisch kaum erbaulich. Enttäuschend.

Anspieltipps: Ghost, I Am Mine

http://www.powermetal.de/review/review-2120.html

Punkte: 5 / 10


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