Das kurz darauf folgende Album The Kink Kontroversy ist so eine Art Zwitterwesen aus dem alten rockigen Kinks-Sound und den neuen ruhigeren Elementen, die auf der EP ausprobiert wurden. Die Abwechslung und die noch eingängigeren Melodien machen das Album sehr gut hörbar. Auf der ersten Seite geht es immer hin und her, laut und dreckig, und dann wieder akustisch und entspannt. Dieser Bruch nach jedem Lied gefällt mir wirklich sehr. Es läuft z.B. das tolle 'I am free', das einzige Lied des Albums geschrieben und gesungen von Dave Davies, und fließt so schön gelassen vor sich hin, und dann bricht 'Till the end of the day', ein 'You really got me'-Klon, herein. Herrlich.
Das war die A-Seite. Legt man die B-Seite auf sind plötzlich die alten Kinks verschwunden. Man wähnt sich auf einem Konzeptalbum über Zeit bzw. ungewisse Zukunftsaussichten mit stilistisch reiferen Stücken – wunderbare Lieder wie 'I'm on an island' und 'Where have all the good times gone'. Hach, dieses Album macht wirklich Spaß und zeigt das erste Mal das wahre kreative Potential dieser Band. Was sich hier nur andeutet kann auf dem nächsten, für die Popmusik wegweisendem Album ausgelebt werden.
Erstveröffentlichung: www.tantepop.de/2012/10/album-fur-album-kinks-kwyet-kinks-kink.html
Punkte: 8 / 10