The Hellacopters Payin' The Dues (1997) - ein Review von Lord

Hellacopters, The: Payin' The Dues - Cover
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1 Review
12
12 Ratings
8.83
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Garage Rock, Rock'n'Roll, Stoner Rock


Lord
10.09.2010 08:57

Es war wie eine Offenbarung, als ich 1997 zum ersten mal Klänge der Band um Mastermind Nicke Andersson vernahm.
Damals war mir nicht bewusst, dass ich den Kerl bereits 6 Jahre zuvor schon live gesehen habe - damals jedoch noch als Drummer in einer Death Metal-Band; ENTOMBED! Seine alte Knüppelband habe ich damals verehrt und als ich dahinter kam, dass Andersson nun bei den Hellacopters singt und verdammt geil Gitarre zockt, war ich nicht nur erstaunt, ich war hochgradig begeistert. Der Mann entwirft auch Coverartworks, hat die Schriftzüge für Kollegen wie Dismember oder Carnage gestaltet - ein fleissiger und sympathischer Alleskönner. 2005 hatte ich das Glück ihn zu treffen für ein Interview, das im Endeffekt zu einem 2 stündigen Gespräch über Musik wurde. Auch frontal ist er herzlich und nett und wirkt sehr bescheiden.

Zurück zur vorliegenden Scheibe.
Den ersten Hellacopters Track den ich wahrnahm war zwar "(Gonna get some action) now" vom Vorgängeralbum "Supershitty to the max", doch den kompletten Rest gab mir "You are nothing" aus dem 1997er Meisterwerk. Gott, der Song hat alles was ich cool finde; endlos Power, Dreck, geile Gitarren, super Tempo, Lyrics vom feinsten. Was will man mehr?
Was die Hellacopters da spielten war etwas, nach dem ich die Jahre davor immer gesucht habe, etwas das in mir schlummerte, worauf ich gewartet habe. Endlich fühlte ich mich komplett zu Hause, wenn ich mir ihre ehrliche Musik reinzog. Auch die Optik konnte ich bestens nachvollziehen, trug ich damals unbewusst schon Kotletten, lange Haare, Leder- oder Jeansjacken, Schlaghosen und Boots. Und als ich die Band live sah war es einfach eine fucking Granate die in mir explodierte. Göttlich, majestätisch, einfach gross!

Die Eckpfeiler der Scheibe sind für mich "You are nothing", "Soulseller" und "Where the action is"; alles Killer mit einem Mördergroove und eben dieser Kick-Ass-Attitüde.
Doch auch "Riot on the rocks", "Hey!" oder das psychedelische "Colapso Nervioso" das zäh wie Lava, schleichend wie eine fiese Krankheit einem zu übermannen beginnt, überzeugen auf ganzer Linie. Ein Traumalbum.

"The first cut is the deepest" sang Cat Stevens einmal - und er hat recht. "Payin' the dues" ist zwar heute bei mir etwas hinter "High visibility" zurück, das 2000 erschien, jedoch auf Augenhöhe mit dem brillanten "Grande Rock" - es dauerte aber JAHRE bis "Payin'.." irgendein Album den Schneid abkaufen konnte.
Es bedeutet für mich heute noch Lebensgefühl, ein Art zu Hause, eine Bestätigung. Fast lebenswichtig kam die Scheibe wie ein Schutzengel 1997 in mein Leben und ich liebe sie noch heute!

Sicher gute 9,5 Punkte!!

Punkte: 9.5 / 10


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