Messiah Prophet Master Of The Metal (1986) - ein Review von Sgt. Kuntz

Messiah Prophet: Master Of The Metal - Cover
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8.62
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
20.09.2011 12:33

Dieses förmlich in Stein gemeißelte Zweitwerk der amerikanischen White Metal-Formation MESSIAH PROPHET gehört mit Sicherheit zu den besten Vertretern des, aus heutiger, mitteleuropäischer Sicht, wunderlichen Genres. Während das Debüt “Rock The Flock“ noch mit wenig markanten Allerwelts-Hardrock langweilte, glückte hier, auch dank einiger Besetzungswechsel, eine wundersame Steigerung in jeglicher Hinsicht. Nicht weniger als zum “Master Of The Metal“ schwang man sich mit aller Bescheidenheit auf, scheinbar ganz im Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten, die man im Aufnahmestudio unter Beweis stellen und durch ein erhabenes Cover noch unterstreichen konnte. Und nicht nur die alte Kommerzrock-Vergangenheit wurde symbolisch zwischen Hammer und Amboss pulverisiert, sondern auch alle Ressentiments einer skeptischen Heavy Metal-Szene gegenüber christlich geprägten Bands, nach dem Motto: "Nice Boys DO Play Rock’n’Roll".

Glanzstücke der messianisch-prophetischen Kompositionen sind dabei eindeutig die andächtigen, sakralen und, falls ihr sensibel genug seid, zu Tränen rührenden balladesken Momente, die bei “For Whom Does The Bell Toll“ und “Battle Cry“ meisterhaft inszeniert werden. Ohne aufgesetzt oder kitschig zu wirken verkündet Sänger Charlie Clark auf authentische und unprätentiöse Art seine schlichten, aber durchaus nahe gehenden, positiven Botschaften, dass man selbst als überzeugter Atheist neidisch auf soviel Überzeugungskraft werden kann. Das Ganze kommt stimmig und in sich ruhend souverän rüber, und nicht etwa arg “preachy“ wie die Amerikaner sagen. Aber auch die streng traditionell aufgebauten Songs wissen durch bodenständig-stampfenden Heavy Metal der ehrlichen, schnörkellosen Art zu überzeugen; sei es das machtvoll vokalisierte “Heavy Metal Thunder“, das lässige, an alte MÖTLEY CRÜE erinnernde “Hit And Run“ oder die etwas dick aufgetragene, aber trotzdem starke Hymne “Voice That’s Calling“. Und der PRIEST-lastige Titelsong ist einfach nur obercool, was anderes fällt mir zu dieser frommen, aber mit zugekniffenem Auge dargebrachten Lobpreisung (“Jesus is the master the metal“?) nicht ein.

Das Einzige, was wohl nicht jedem schmecken mag, könnte der leichte “Hairmetal“-Touch hier und da sein, was aber durch die genannten Klasse-Songs keine große Rolle spielen sollte. CD und LP-Version sind beide noch zum normalen Tarif auffindbar, während man vom Nachfolger “Colors“ lieber die Finger lässt, denn für diesen hat man der Band erneut einen aufzehrenden Besetzungswechsel ausgesetzt, bei dem sich die alten Fans schließlich dankend abgewendet haben..

Sgt. Kuntz

Punkte: 8.5 / 10


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