In diesem befand sich auch ein Review über eine Berliner Band names "Pothead", die ihre Wurzeln in Seattle haben sollen, und über die der Redakteur "Holger Stratmann" behauptete...O-Ton... "Mit "Learn To Hypnotize!" reichen Pothead auf ihre Weise fast an einen Meilenstein der Rockgeschichte heran: das nach wie vor unübertroffene "Temple Of The Dog"-Album". Seattle... "Temple Of The Dog", uff...welch Referenzen!
Womit wir wieder bei der allseits beliebten CD-Beilage angekommen wären, auf welcher - Oh Überraschung!, der Song "All Those Memories" besagter Band vertreten war. Die Spannung stieg ins unermessliche und ich sehnte mich förmlich danach, die ersten Klänge dieser Band in meine Ohre gleiten zu lassen, aber irgendwie war ich, ob meiner Erwartungshaltungshaltung eher enttäuscht. Vielleicht weil ich eine Grunge-Band erwartete und sich "All Those Memories" (in meinen Augen mittlerweile eines der besten Stücke des Albums) als pianolastige Blues-Rock Nummer mit leichtem "Guns N' Roses"-Appeal entpuppte. Nicht dass ich den Song in irgendeiner Weise schlecht gefunden hätte, aber "Pothead" konnten mich nicht auf Anhieb vollkommen überzeugen und den "Temple Of The Dog"-Vergleich hinkte schon sehr (Naja...eigentlich nicht, aber damals!) Trotzdem "Pothead" blieben eine interessante Band und man dachte sich vielleicht ist ja das Album die erhoffte Offenbarung und da die Erwartungshaltung mittlerweise auf ein Normalmaß geschrumpft war, konnte "Learn To Hypnotize!" somit eigentlich nur gewinnen.
Was es dann letztendlich auch tat...denn das Album überzeugte voll und ganz. Irgendwo in der Schnittmenge zwischen Grunge, Stoner-Rock, Blues und Ethno-Anleihen dröhnte es aus den Boxen und man verstand sofort, warum sich "Pothead" nach einem anglo-amerikanischen Slangausdruck für Marihuana-Konsumenten benannten; hört man diesem Werk doch jedes einzelne Tütchen an, welche während der Aufnahme-Sessions mit höchster Wahrscheinlichkeit konsumiert wurde. "Learn To Hypnotize!" ist ein entspannter Trip mit Jam-Session Charakter, der Erinnerungen an die Acid geschwängerten 70er weckt. Egal ob "Pothead" nun zur rockigen Brat-Gitarre greifen ("Twisted Tomato", "Life To Death"), mit ruhigeren Klängen die Dunst-Schwaden aufsteigen lassen ("All Those Memories", "Little Magnus") oder dezente Indianer-Gesänge in ihren Sound einflechten (Indian Song).
Ein (dichtes!) griffiges Meisterwerk, welches laut konsumiert, seine volle Größe offenbart.
10 Punkte
Punkte: 10 / 10