Testament The Ritual (1992) - ein Review von Bakefish

Testament: Ritual, The - Cover
3
3 Reviews
46
46 Ratings
7.77
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Bakefish
16.11.2016 22:06

Viele Metalbands der 80er drifteten im nächsten Jahrzehnt Richtung Mainstream ab, um irgendwie gegen die Verdrängung durch den Grunge anzukämpfen und überhaupt noch auf der Bildfläche zu stehen. Testament haben da keine Ausnahme gemacht. Mit dem 1192 erschienenem "The Ritual" haben die Jungs eine Platte rausgebracht, die nicht mehr viel mit dem zu tun hatte, was noch fünf Jahre vorher erschaffen wurde.
"The Ritual" setzt anstelle von heftigem und aggressiven Thrash auf melodischen Heavy Metal und trägt auch Elemente des Groove in sich. Kurz nach dem einführenden Instrumental "Signs of Chaos" werden viele relativ lange und eingängige Songs gespielt, die sich ausnahmslos im Midtempo bewegen. Verglichen mit allen bisherigen Alben ist der melodische Grad auf "The Ritual" am höchsten, die Soli sind relativ lang, das Schlagzeug verhältnismäßig ruhig. Und auch Billys Stimme ist sanfter geworden, nur noch selten geht er mal in etwas wütendere Gefilde.
Größtenteils klingt das auch ganz gut. Der Titelsong begeistert mit seinen Riffs und den akustischen Parts, Songs wie "Electric Crown" oder "So many Lies" haben unglaublich treibende Parts und machen viel Spaß. Und dann die Ballade... "Return to Serenity" ist für mich wohl eine der schönsten Metalballaden, die ich bisher hören durfte. Die Instrumentierung, die Melodik, ungeschlagen.
Dass das Album letztendlich nur 7,5 Punkte kriegt, hat aber einen anderen Grund und der ist ganz simpel: Das Album ist an manchen Stellen zu seicht. Viele Songs wie "Agony" oder "Let Go of My World" versacken fast schon, sie klingen alle gleich, streckenweise hatte ich glatt das Gefühl, den selben Song gerade zum zweiten Mal zu hören... was aber nicht so war.
Kurzum: Auch, wenn die Musik an sich stimmt, auch, wenn die Soli, der Bass und das Schlagzeug hervorragend harmonieren und auch Billys Gesang wirklich toll ist, bleibt das Album hinter seinen Vorgängern zurück, denn es plätschert zu oft einfach vor sich hin und geht damit etwas unter. EIn paar Songs sind empfehlenswert... aber das gesamte Album ist es nicht.

Punkte: 7.5 / 10


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