The Violet Hour The Fire Sermon (1991) - ein Review von Kubi

Violet Hour, The: Fire Sermon, The - Cover
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1 Review
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3 Ratings
9.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Melodic Rock, Pop-Rock


Kubi
05.03.2010 15:08

Untergegangen, aber nicht völlig vergessen. Dieses Kleinod aus dem Jahr 1991.

Wahrscheinlich hat jeder von euch sie schon mal gefunden: die untergegangene Perle. Ein Album, das jeden überzeugt, der es hört, das aber trotzdem niemand wirklich wahrnimmt. Aus welchem Grund auch immer. Als THE VIOLET HOUR anno 1991 "The Fire Sermon" veröffentlichten, haben sie genau ein solches Album geschaffen. Kollege Holger hat es mir vor vielen Jahren mal vorgespielt und das traumhafte 'Dream Of Me' nahm mich bereits in der ersten Minute gefangen. Und jeder, der es von mir zu hören bekam, mochte es dann auch. 1991 aber ging das Album komplett unter. Und das trotz eine Major-Deals mit Sony und einer Tour im Vorprogramm von MARILLION.

18 Jahre später wird "The Fire Sermon" für die Leute, die das Album in der Zwischenzeit kennen und schätzen gelernt haben, wieder auf den Markt gebracht. Und das ist auch gut so. Aufgestockt um drei Bonustracks darf sich der Hörer hier in wunderschönen, immer melodischen, dank der Flöten auch gerne folkigen Rocknummern verlieren, die vor allem von der betörenden Stimme Doris Brendels leben. Diese erinnert mich an eine Mischung aus Janis Joplin und Tori Amos. Viel mehr Ritterschlag für eine Frauenstimme geht kaum.

Musikalisch hört man die britische Herkunft durchaus heraus. Die BEATLES sind bei der Melodieführung immer mal wieder als Einfluss erkennbar, das Saitenspiel könnte ab und zu auch von Brit-Prog-Legenden wie IQ oder PALLAS stammen und der Folk-Anteil kommt eh direkt von der Insel.

Müsste ich jetzt einzelne Songs hervorheben, würde ich wohl allen voran das bereits erwähnte, wunderbar elegische 'Dream Of Me', die traumwandlerisch inszenierte Piano-Ballade 'Hold Me', das verhältnismäßig rockige 'Ill Wind Blowin'' und das mit glücklich machenden Chören garnierte 'The House' nennen. Das ist schon große Kunst.

Da "The Fire Sermon" sehr rar war und gerne für 60 EUR und mehr über die Ladentheke ging, hätte dieser Re-Release auch ganz ohne Boni seine Berechtigung gehabt. Doch mit 'In Control', 'Haunting You' und 'Cross The Line' gibt es noch drei Bonustracks, die von den beiden ebenfalls sehr seltenen Singles zu 'Falling' und 'Could Have Been' stammen und das ohnehin starke Album noch einmal aufwerten.

Hoffen wir, dass diese Veröffentlichung 18 Jahre nach seinem ursprünglichen Erscheinen die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient. Ganz tolles Werk.

Anspieltipps: Dream Of Me, Hold Me, Ill Wind Blowin', The House

http://www.powermetal.de/review/review-Violet_Hour__The/The_Fire_Sermon,14746.html

Punkte: 9 / 10


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