Maßgeblich geprägt wurde der Sound dieses Outputs vom jungen Randy Rhoads, der an der Gitarre eine Meisterleistung ablieferte.
Der Einstieg mit „I Don’t Know“ machte gleich hörbar, dass der Meister etwas flotter und irgendwie weniger düster als dazumal mit Sabbath an die Sache heranging und mit „Crazy Train“ bestätigte sich diese Annahme.
Mit „Goodbye To Romance“ folgte eine leicht seichte und recht unspektakuläre Ballade, die niemandem wehtat (und das auch immer noch nicht macht). „Dee“ war ein kurzes instrumentales Intermezzo des Gitarrengenies – allerdings nicht mit unnötigem Gefrickel, sondern sehr schlicht und trotzdem irgendwie ansprechend.
„Suicide Solution“ bietet wohl ein Rückblick auf Alkoholeskapaden des Meisters selber, und wenn wann heutzutage mal Revue passieren lässt, was teilweise an Peinlichkeiten später folgen sollte („The Osbournes“ …), dann kann mal wohl froh sein, das Ozzy noch nicht das Zeitliche gesegnet hat. Rein musikalisch war auch dieser Song ein zeitloser Hardrocker, den zumindest ich immer noch hören kann, ohne das er auch nur ansatzweise langweilt.
Mit „Mr. Crowley“ übte man reichlich Kritik am gleichnamigen selbsternannten „Satanistengott“, und das Intro trug dazu bei, einen weiteren Farbtupfer zu setzen. „No Bone Movies“ ist dann der Song, der bei mir regelmäßig das Schicksal der Skiptaste erfährt, zu wenig passiert hier.
Vielleicht war das auch Kalkül, denn mit „Revelation (Mother Earth)“ werden anschließend ganz große Geschütze aufgehfahren. Den Text kann man nach wie vor gewissen Leuten unter die Nase halten (ohne politisch zu werden, aber wer Klimawandel bzw. die Häufung von Naturkatastrophen NICHT als zumindest teilweise von Menschen gemacht anerkennt, dem ist halt nicht mehr zu helfen).
Das eigentlich wichtige soll natürlich die Musik bleiben, und mit der superben Melodie, dem Piano-Zwischenpart und dem emotionalen Gitarrensolo war und bleibt „Revelation…“ einer meiner Ozzy – Solo – Lieblingslieder.
„Steal Away (The Night)“ geht dann noch einmal in die Richtung der Albumopener, rockig, flott, und definitiv ein guter Song zum Schluss.
Fazit: ein fast perfektes Solo Debut, und wenn man „No Bone Movies“ nicht so ein belangloser Filler wäre, dann hätte ich wohl 10 Punkte vergeben, so sind es dann „nur“ 9,5.
PS: die in vorliegenden Bonustracks meiner Version, „You Lookin' At Me Lookin' At You“ und der “Goodbye…” Remix sind gut, aber spielen in der Wertung keine Rolle. Wobei, wenn ersterer statt „No Bone…“ auf dem Album gestanden hätte, dann würde ich doch 10 Punkte geben.
Ein Album, an dem man nicht vorbeikommt!
Punkte: 9.5 / 10