"Und wenn ihr anfangt, mich zu mögen, weiß ich, ich hab' was falsch gemacht."
Das lässt der Weidner seinen Kevin Russell in "Das Geheimnis meiner Kraft" singen.
Und ich habe tatsächlich angefangen, die Band zu mögen. Nicht, dass ich sie je aus Prinzip abgelehnt hätte oder so, ich habe mich einfach nie wirklich für die Musik der Band interessiert. Mein jetziges Interesse fällt nur zufällig auf den Zeitpunkt ihrer triumphalen Rückkehr. (Spielt endlich wieder auf vernünftig dimensionierten Bühnen, ihr Knalltüten!)
Auf jeden Fall trägt auch gerade dieses abwechslungsreiche, stilistische weit offene Album dazu bei, dass ich die ONKELZ verdammt spannend finde. Gute Musik, gute, mitunter quälerisch-nachdenkliche Texte, selbstverständlich auch immer wieder gerne in der Wir-sind-die-Onkelz-Abgrenzungsthematik verfasst. Eine ausgewogene Mischung, mal Krawall, mal die hier eher noch erfolglose, verzweifelte Suche nach innerer Ruhe. Ist das hier eigentlich die Basis für DER W (was für ein billiger Name)?
Auch die dezenten moderneren Klangspielereien fügen sich gut ein, Matapalo 1 und 2 bilden einen netten Rahmen.
Und scheinbar haben die Burschen die letzten Jahre den Song "Wenn du wirklich willst" noch mal genau gelesen und verinnerlicht.
Hat ja quasi was Propheitsches, so im Nachhinein betrachtet.
Ein starkes Werk.
Ich werde damit immer noch kein richtiger Fan werden, aber ich mag einfach das wohldosierte Pathos der Typen.
Sie sind gute Mucker, vielleicht sollten die mal ein Akustik-Konzert spielen? Das würde durchaus passen. (Komm ich nur grad drauf, weil ich eben auch was zur Unplugged-CD der toten Hosen geschrieben habe.) Ja, doch, das könnte ich mir wirklich gut vorstellen. Oder haben die das eh schon mal gemacht?
Also haben sie es wohl doch eher richtig gemacht......
Acht Punkte.
Punkte: 8 / 10