Emperor In The Nightside Eclipse (1994) - ein Review von MLSnick

Emperor: In The Nightside Eclipse - Cover
2
2 Reviews
40
40 Ratings
9.15
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


MLSnick
07.06.2014 19:04

Noch bevor das Debüt 'In The Nightside Eclipse' im Jahre '94 das Licht der Öffentlichkeit vernebelte, war die Band berühmt berüchtigt. Doch EMPEROR hatten nicht nur Kirchen, sondern auch jede Menge Köpfe in Brand gesetzt. So wurde z.B. nach einem Konzert in England, von einem begeisterten Fan eine kleine Kombo namens CRADLE OF FILTH gegründet.

Zwar merkte man auf 'In The Nightside Eclipse' stellenweise schon das beträchtliche Potential der Musiker, aber was sie in den nachfolgenden Jahren noch für hochkarätiges Zeug veröffentlichen würden, konnte selbst da noch niemand ahnen. Speziell Kreischorgan und Gitarrist Ihsahn sollte sich zu einem erstklassigen Musiker entwickeln, der auch noch nach dem Ende EMPERORs mit diversen Soloalben überzeugen konnte.

Doch technisches Können alleine macht noch keine gute Platte und so sind bei allen Alben der Band zwar ein paar richtige Ohrenöffner dabei, aber mir persönlich sind die Teile über die ganze Länge doch zu anstrengend. Die Songs die jedoch zünden sind genial, so höre man sich vom letzten Wunderwerk 'Prometheus: The Discipline Of Fire & Demise' doch mal "Thorns On My Grave" und "In The Wordless Chamber" an.

Das mit Spinnenweben verhangene 'In The Nightside Eclipse' hingegen glänzt durchweg mit sehr geilen Tracks! Alleine der alles hinwegfegende Eröffner "Into The Infinity Of Thoughts" würde den Kauf des Debüts rechtfertigen. In über neun Minuten wird mit majestätischem BlackMetal der letzte Funken Normalität weggeätzt.

Die Norweger gehen dabei jedoch ohne jeglichen Kitsch zu Werke, wie er nachfolgend gerne von anderen Symphonic-BM-Bands verwendet wurde. Überhaupt entdeckt man auf diesem Album so manche Stelle, die man so oder so ähnlich schon bei anderen, später wesentlich bekannteren und erfolgreicheren Kapellen vernommen hat. EMPEROR klingen hingegen viel gespenstischer und greifen mit ihren Keyboards tief unter die Haut. Auch Ihsahns Gekrächze hat etwas sehr viel garstigeres als genreverwandte Schmusebarden.

Gegen Ende dieses Albums wird noch einmal richtig schön aufgefahren. "I Am The Black Wizards" sendet gekonnt eine Gänsehautwelle über den Rücken bevor man mit dem alles zerreißenden Killer "Inno A Satana" in der öden, diesseitigen Welt zurückgelassen wird. Dieser Titel ist es auch, der die späteren Trademarks EMPERORs offenbahrt. Irgendwie fühlt man sich dann beim letzten Track auch etwas vorgeführt, denn hatte man sich schon über die ganze Länge der Platte das Kinn wundgeschruppt, so wird hier nochmal eine Schippe drauf gesetzt, wobei nun auch noch der Oberkiefer dran glauben muß (wie auch immer das gehen soll).

So bleibt noch zu sagen, das auch Menschen mit Abneigung gegenüber symphonischem BM hier mal reinschnuppern sollten, denn Keyboards bedeuten nicht immer "kitschig und schwülstig"!
EMPEROR haben dies mit ihrem gesamten kompromißlos bewiesen! Und als Einstieg gibts nix feineres als den ersten Longplayer!

Punkte: 8.5 / 10


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