Auf dieser Cd sind die beiden ersten bahnbrechenden Alben der Band zu hören, die "Sentence of Death" EP sowie das LP Debut "Infernal Overkill". Die Bands aus deutschen Landen konnte man damals freilich nicht mit amerikanischen vergleichen, so hatten diese immer eine bessere Produktion, während man in deutschen Tonstudios noch rätselte, wie man solche Musik wohl am besten abmischt. Auch die Lyrics konnte man ganz getrost ignorieren, die waren nämlich bei so gut wie allen deutschen Metal Bands miserabel (bei Kreator im Übrigen genau so. Wer sich den Schwachsinn zu Gemühte führt, den man da grammatisch wie inhaltlich verbrochen hat, muss sie auch lyrisch in einen Topf mit den restlichen der "großen Drei" stecken). Natürlich war englisch von niemanden der genannten Bands die Muttersprache und so sollte sich auch der liebe Mille heute besser nicht als Englischlehrer bewerben.
"Who Cares??" sagte man sich nicht nur bei uns, sondern auch in den Staaten. Wer den Film "Get Thrashed" kennt, der weiß, dass sogar heute große oder kleine Thrashikonen aus den USA damals genau so gerne (unter anderem) deutschen Metal gehört haben, wie wir in der Heimat. Und zwar alleine aus dem Grund, weil man die Mucke geil fand. Und die ist hier zweifelsohne hammergeil. Ein Kultsong jagd den anderen und jeder von diesen Tracks galt als Inspiration für 1000e Nachfolgebands (nicht nur im Black Metal) und das hat sich bis zum heutigen Tage nicht geändert. So ist es auch gerechtfertigt, das man Destruction, Kreator und Sodom heute die Großen Drei, denn der Titel kommt nicht von ungefair.
Sicherlich kann man der Überflutung an mittlerweile unzähligen Bands, die ihr Handwerk beherrschen aber von einem Plattenvertrag nur träumen, einen Teil der Schuld in die Schuhe schieben, dass der ein oder andere die Klasse dieser Werke nicht mehr zu erkennen vermag. Denn damals wurde auch noch so stümperhaftes Gerumpel mit einem Plattenvertrag belohnt. Ich für meinen Teil ziehe dennoch die ersten 3 Alben von '84 - '86 allen anderen dieser Band vor, trotz (oder weil?) der in die Jahre gekommenen Produktion und den noch beschränkten Fähigkeiten an den Instrumenten. Beides macht genau diese Platten, die auf dieser CD zusammengefasst wurden, so sympathisch.
Ich hoffe niemand lässt sich also vom Vorgänger Review abschrecken, einamal in diese Kultscheiben reinzuhören (das hätte ich meinen Vorredner auch empfohlen, dann hätte er sich den Ärger erspart), vielleicht erhält der Eine oder Andere noch eine Thrash-Erleuchtung ;)
Punkte: 9.5 / 10