Marillion Live From Loreley (1987) - ein Review von frankjaeger

Marillion: Live From Loreley - Cover
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1 Review
3
3 Ratings
8.67
∅-Bew.
Typ: Live
Genre(s): Rock: Progressive Rock


frankjaeger
20.07.2009 13:08

Ein zeitloses Dokument einer der besten Progressive-Rock-Bands aller Zeiten auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität.
Die "Clutching At Straws"-Tour 1987 war die letzte Tournee, die MARILLION mit ihrem Original-Sänger Fish unternahmen. Der Abschlussgig der Europatour wurde aufgenommen und für ein Video gefilmt, wobei einzelne Songs als B-Seiten bereits Verwendung fanden. Dass dieser Gig ein ganz besonderer war, ist Fans der Band natürlich längst bekannt, denn an diesem Abend stimmte alles zwischen Band und Fans, so dass es überfällig war, diesen Gig auf einer Doppel-CD zu würdigen.

Interessant ist dabei auch die Setlist, die sich von dem 1988 veröffentlichten offiziellen Live-Album "The Thieving Magpie (La Gazza Ladra)" doch erheblich unterscheidet. Der Fokus liegt hier nämlich mehr auf "Clutching At Straws" als auf "Misplaced Childhood", so dass es zwischen den beiden Doppeldeckern für zwei Live-Scheiben, die auf der gleichen Tour aufgenommen worden sind, relativ wenige Überschneidungen in der Songauswahl gibt. So sind zehn Songs auf beiden Alben zu finden, aber es sind auch zehn beziehungsweise acht andere Songs enthalten, von denen im Fall von "Live At Loreley" zwei der vier bislang unveröffentlichten Songs die beiden Zugaben 'Garden Party' und 'Market Square Heroes' sind. "Clutching At Straws" kommt mit nicht weniger als sieben Songs zum Zuge und bildet daher den Kern der Setlist.

Soweit die einfachen Fakten. Was "Live At Loreley" allerdings so interessant macht, ist die Spielfreude der Band, die selbst auf Konserve noch ansteckend ist. MARILLION waren auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft, doch die Liner Notes des Sängers Fish, die dem Album beiliegen, sprechen auch von Zerwürfnissen in der Band und finanziellen Schwierigkeiten. Besonders Letzteres verwundert, da wir davon ausgehen dürfen, dass MARILLION zu diesem Zeitpunkt Millionen von Alben verkauften. So beschreibt Fish die zwei Seiten des Geschäfts eindringlich, nur um zu verdeutlichen, dass die Band sobald sie die Bühne betrat, in eine andere Welt abtauchte. Als gute Live-Band waren sie immer bekannt gewesen, aber auf diesem Felsen hoch über dem Rhein liefen sie zur Hochform auf. Als Beispiel dafür soll der letzte Song, 'Market Square Heroes', dienen, der es auf über elf Minuten Spielzeit bringt und in der die Band eine spaßige Version des Klassikers 'Twist And Shout' intoniert - ein letzter, großer Höhepunkt des Konzerts, das jedem, der es gesehen hat, sicher lange in Erinnerung geblieben ist.

Dieses Live-Dokument hat einen großartigen, klaren Sound, an dem nur zu beanstanden ist, dass das Publikum gelegentlich etwas zu leise abgemischt ist. Dies liegt aber sicher daran, dass an den Aufnahmen, wie es scheint, wenig verändert wurde. Fish und auch seine Background-Sängerin variieren - ob notwendigerweise oder zufällig - einige Melodien etwas, gelegentlich liegt man auch mal ganz knapp neben dem Ton, aber das macht ja gerade das Live-Feeling aus. In dieser Form würde ich "Live At Loreley" sogar den Vorzug vor dem offiziellen Live-Album geben, das ebenfalls gerade remastered wiederveröffentlicht wurde. Mit anderen Worten: essentiell.

(http://www.powermetal.de/review/review-Marillion/Live_From_Loreley,14291.html)

Punkte: 9 / 10


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