Nun ja, wahrscheinlich gar nichts, doch möchte ich trotzdem einmal versuchen, meine Meinung in Worte zu fassen.
Der geneigte Metallica-Fan stellt beim Genuss dieses Albums natürlich als erstes fest, wie sehr es sich doch von allen späteren Werken der Band unterscheidet. Die Produktion ist sehr spartanisch und bei weitem nicht so fett, wie auf den beiden Nachfolgern.
Langsame Songs wird man auf dieser CD genauso wenig finden, wie Balladen. Metallica halten ein konstant hohes Tempo und gehen nur ganz selten ein wenig vom Gaspedal runter, wie z.B. beim sehr groovigen „Jump in the Fire“.
Das Album ist somit sehr brachial geraten und versprüht noch den ungezähmten Geist des Thrash Metals. Trotzdem wirken die Songs schon wohl überlegt und gut durcharrangiert, was wohl zum Großteil dem damaligen Bassisten Cliff Burton zu verdanken ist.
Ebendieser liefert mit „(Anesthesia) – Pulling Teeth“ ein beeindruckendes Basssolo ab und startet sogleich die Tradition, auf jedem Metallica-Album ein Instrumental-Stück unterzubringen.
Mit „Whiplash“ folgt daraufhin dann gleich noch eine Hymne an den Metal, Metallica-Fans und natürlich Metallica selbst. Dieser Song vereint mit seinem maschinengewehrartigen Strophenriff, dem sehr coolen Mitsing-Refrain, einem ordentlichen groovendem Break und dem darauf folgenden, ultra schnellen Gitarrensolo alle Stärken des Albums in nur 4 Minuten.
Doch trotz vieler weiterer Kracher, wie „Phantom Lord“ oder „Motorbreath“, ist „Seek and Destroy“ wohl das unangefochtene Highlight der Platte. Live immer wieder ein Gassenhauer, bei dem jeder mitsingt und keiner still stehen kann.
In der Diskographie von Metallica nimmt „Kill ’Em All“ einen ganz besonderen Platz ein. Nicht nur, weil es der Grundstein für ihre Karriere war, sondern auch weil es sich stilistisch sehr stark von ihren späteren Alben unterscheidet. Es ist viel rauer und brutaler, ohne zu einem Batzen unkontrollierter Wut zu werden, wie es bei „St. Anger“ geschehen ist.
Punkte: 9.5 / 10