Soweit das Album, wie man es schon seit über 30 Jahren kennt. Im Jahr 2000 erschien ein erstes Remaster der CD (sogar als HDCD!) deren Anschaffung sich unbedingt lohnt. Wie alle MO-Remasters aus dieser Reihe hat auch "Discovery" sound-technisch ordentlich gewonnen. Was sich auch über das neuerliche Remastering aus dem Jahr 2015 sagen lässt. Wobei klanglich - soweit ich das nach den ersten Hördurchgängen beurteilen kann - wohl nicht so viel mehr herauszuholen war. Das Ding klingt einfach super!
Minuspunkte gibt es allerdings für das beigefügte Bonusmaterial. Da hat Herr Oldfield ja in den einschlägigen Foren schon ordentlich Schelte einstecken müssen. Und das zu Recht!
Der geneigte Fan, der in dieser Reihe von Remasters ja schon mit allerhand Interessantem und Rarem angefüttert worden ist, wird hier zunächst mit den üblichen B-Seiten abgespeist. Die sind allesamt bekannt und bereits auf anderen Silberlingen veröffentlicht worden. Gut, jetzt liegen sie in optimierter Klangqualität vor. Bleibt die Frage: braucht man das im Falle von "In the Pool" oder dem Instrumental von "Tricks..."?
Unterdessen ist die zweite CD dieser Ausgabe regelrecht ärgerlich! Anstatt, wie von vielen Fans gewünscht, einen Live-Mitschnitt von der "Discovery"-Tour anzufügen (Massen von Bootlegs lassen darauf schließen, dass es Aufnahmen aus dieser Zeit - auch in einigermaßen guter Qualität - gibt) wird der Käufer mit der "1984 Suite" abgespeist. Dabei handelt es sich um Remixe einiger Titel aus "Discovery" und "The Killing Fields", anscheinend teilweise mit neu eingespielten Spuren, wie zum Beispiel bei "Étude". Die Nummer wird gleich mal so richtig weichgespült! Interessanter wirds dann schon bei "The Lake", bei dem mal Simon Phillips' Drums in den Vordergrund gemischt werden, mal eine Gitarrenspur, die im Originalmix eher im Hintergrund bleibt. Das bringt zumindest ein paar neue Akzente mit sich, haut aber jetzt auch nicht vom Hocker. Im Fall von "Discovery" (dem Song) wird gleich noch 'ne Schippe Rock obendrauf gelegt. Die Nummer klingt am Ende um einiges fetter, bleibt aber verzichtbar. So wie der Rest der 84er-Suite. Leider!
Und "Zombies" ist schlicht und ergreifend eine Frechheit! Hierbei handelt es sich um die Instrumental-Spur von "Poison Arrows", über die Oldfield eine Computer-Stimme gelegt hat. "Zombies are out to get you..." Ein Riesenwitz! Geisterte schon als Halloween-Gag durchs Netz. Das hätte durchaus gereicht!
Zuletzt gibt es noch die üblichen Surround-Mixe des Albums plus zwei Promo-Videos. Da ist kaum etwas auszusetzen. Wer's mag...
Fazit: Da wäre mehr drin gewesen. "Discovery" ist ein tolles Achtzigerjahre-Album. Klanglich gibt es daran nichts auszusetzen. Das Bonus-Material lässt aber buchstäblich zu wünschen übrig. Sieben Punkte für CD1. Der Punktabzug ist oben erklärt!
Punkte: 3.5 / 10