Black Hole Land Of Mystery (1985) - ein Review von Sgt. Kuntz

Black Hole: Land Of Mystery - Cover
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8.83
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Heavy Metal


Sgt. Kuntz
20.08.2011 18:21

Dem Re-Release des 85er-Albums “Land Of Mystery“ von BLACK HOLE eilt ein nicht zu verachtender Ruf voraus, in der Art, dass hier eines der Kultalben überhaupt bisher im Underground vor sich hin brodelte und nun endlich auf eine (zumindest etwas) erweiterte Zuhörerschaft losgelassen wird. Dabei werden einige wohl schon dankend abwinken, wenn man auf die Zutaten zu sprechen kommt, die hier zueinander gefunden haben. Ein okkultig-rockiger bis doomig-metallischer Sound, psychedelische Abgedrehtheit, Underground-Produktion, kauziger Gesang mit schwerem italienischen Akzent und so weiter und so fort. Wer jetzt schon den Notausgang sucht, gehört aber sowieso nicht zur anvisierten Klientel, also beschränkt man sich gleich auf die, die auch mit Bands wie DEATH SS, PAUL CHAIN, OMEGA, PAGAN ALTAR und was weiß ich wer noch, etwas anfangen können. Wobei die drei Italiener in erster Linie wirklich erst mal wie sie selbst klingen, das darf man guten Gewissens sagen, und auch die oft gelesenen BLACK SABBATH-Vergleiche helfen eigentlich nicht viel weiter, denn welche 70er-beeinflusste Doom Band klingt denn nicht nach Iommi und Co.?.

Zwar beginnt das Album mit “Demoniac City“ erst mal eher un-doomig, ungewöhnlich aber allemal, nicht zuletzt durch den charmant-schrägen Refrain, aber dieses schwer definierbare Gefühl, dass hier wirklich Musiker mit starken Ideen, man könnte auch sagen, einer Vision am Werk waren, das steigert sich dann von Song zu Song. Wer eine solche (Vision) hat, der solle laut Helmut Schmidt gefälligst zum Arzt gehen, aber wer weiß, ob der unsere drei Protagonisten dann überhaupt wieder frei gelassen hätte. Denn teilweise, ach was, eigentlich ab Lied Nummer Zwei und über alles danach legt sich eine morbide, unruhige und ungesund-pochende Stimmung. Da fehlt es weder an metallisch-harten Doom Metal-Riffs, noch an wilden Breaks, Soli, Orgel- und Akustikklängen, Soundeffekten, ganz vielen Zutaten aus dem 70er-Okkultrock-Mottenschrank, also so ziemlich alles, was das kranke, wurmstichige Hirn aufzufahren imstande ist. Aber halt, keine Übertreibungen bitte, bleiben wir halbwegs sachlich, denn BLACK HOLE hatten nämlich unterm Strich vor allem eines: richtig gute Songs. Das Sphärisch-Verspielte, das Kammermusik-artige, das esoterisch Angehauchte, das gehörte zwar alles mit dazu, war aber nicht Hauptbestandteil, kein billiger Ersatz für handfeste Heavy Metal-Songs. Wer also Bands hören will, die nur vom Kultfaktor und sonst nicht viel leben, ist an der falschen Adresse. Abgeschlossen wird das Album hier nicht durch das Intrumental “Obscurity In The Ethereal House“, das ich nicht ganz so genial finde, wie es in dem bisher einzigen Review zur Band beschrieben wird (auf der Corroseum-Homepage). Dafür erklingen vier gleichgesinnte Demosongs aus dem Jahr danach, ebenfalls remastered und ebenfalls mit sehr schnell einspannender Atmosphäre, eine sinnvolle Ergänzung.

Und da die Band auch davor und danach mit Demoaufnahmen nicht geizig war, dürfte dies nicht der letzte Vinyl-Auftritt von BLACK HOLE bleiben, darauf möchte ich fast wetten, auch wenn die 3-LP-Box von Stormbringer Records wohl nur ein Gerücht war. Vorläufig zumindest. Bis dahin sollte diese wie immer schön aufgemachte Doppel-LP ihren Zweck mehr als erfüllen und BLACK HOLE zu einem, wie man so sagt, “Household Name“ machen, mindestens mal für alle Doom Metal-Fan und eigentlich auch darüber hinaus.

Sgt. Kuntz

Punkte: 9 / 10


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