Dark Age Dark Age (1984) - ein Review von bloodfreak

Dark Age: Dark Age - Cover
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1 Review
8
8 Ratings
8.62
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal


bloodfreak
05.03.2011 00:11

Als ich vor ein paar Jahren in meinen US-Metal Lexikas von Iron Pages gestöbert hab, bin ich über die Band "DARK AGE" gestolpert. Der Stil wurde mit Mercyful Fate umschrieben....

Naja, vermutlich bin ich da der größte Skeptiker, der rumläuft, wenn eine Band mit Mercyful Fate oder King Diamond verglichen wird. Bei den meisten Bands wird das Niveau von Mercyful Fate nicht annähernd erreicht - ebenso wenig die Vocals vom King.
Die meisten Vergleiche beziehen sich dann sowieso nur darauf, dass der Sänger einer Band etwas höher singen kann und deshalb gleich mit King Diamond verglichen wird. Das wars dann auch schon.

Bei Dark Age höre ich etwas mehr Mercyful Fate Parallelen: Das Songwriting ist stellenweise recht spannend und vertrakt gehalten (ähnlich wie Mercyful Fate), ja und der Sänger kann auch Falsetto singen, tut er aber nur stellenweise und dient nicht wirklich als King Diamond-Vergleich.
Aber mal ganz von vorne:

1984 veröffentlichte GNARLY Records diese EP mit einer Spielzeit von knapp über 20 Minuten. Das Coverartwork zeigt einen feuerspeienden Drachen und macht eigentlich schon Bock auf das Teil.
Produziert wurde der ganze Spass von keinem anderen als Randy Burns. Die Band kommt aus Los Angeles und hat rein garnix mit Glam oder Posertum zu tun. Sie sind vergleichbar mit OMEN oder GRIFFIN.

1985 wurde die EP von Roadrunner für den europäischen Markt lizensiert. Man tauschte den Song "Rock Revelation" gegen den Bandtitelsong "Dark Age" aus - was mich wundert ist, warum sie nicht Rock Revelation belassen haben und den Dark Age Song zusätzlich drauf gepackt haben. Wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.

Mit dem Opener "Metal Axe" geht's schon recht flott los und es macht sich bei mir schon wieder dieser Durst nach Bier im Mund breit....der Song ist ein richtiger Mitgröhler, wie man ihn von damals kennt. Wenn der Chor "METAL AXE!" dröhnt, gibt's kein Halten mehr. Ich stelle mir diesen tobenden Mob von 1984er Metal Fans vor der Bühne vor, die Fäuste erhebend den Chorus mitgröhlen....herrlich schön!
Der nächste Song "Tales Of Medusa" ist der ausschlaggebende Punkt gewesen, warum ich mir das Teil gekauft hab! WAS FÜR EIN EPISCHES MEISTERWERK!!!
Es fängt langsam mit "cleanen" stimmungsvollen Vocals an, hinterlegt von kleinen Soli. Man stellt sich einen Krieger vor, der gerade auf dem Weg zum Tempel von Medusa ist. Nach ein wenig mehr als anderthalb Minuten geht der Song dann in die Vollen und prischt nach vorne los! Jetzt setzen auch spitze Schreie in den Vocals ein! Ich find's total geil!!!
Das geht dann bis knapp über die 3 Minuten Marke so weiter und wird plötzlich durch den gefühlvollen Anfangspart gestoppt - genial! DAS IST SONGWRITING LEUTE!
Der Song wird mir nicht langweilig und ist immer wieder ein Highlight zum Hören!
Jetzt würde bei der US-Version der Song "Rock Revelation" kommen (auf meiner Roadrunner Pressung folgt der Song "Dark Age"). Der Titelsong beginnt mit einem Akkustik-Gitarrenpart und mündet in ein dramatisches Rhythmusspiel. Ein echt guter, leicht epischer Song der das Niveau hervorragend hält.

Die B-Seite kann sich auch hören lassen. Alle Songs sind auf gleichem Niveau gehalten. Ob nun das melodiöse "Messenger Of Ascheron", das dramatische "Warrior" (teilweise sehr Maiden-artig) oder das finale "Viper". Alle Songs sind Klasse!
Ich frag mich warum dieses Stück Metal wiedermal durch das Raster gefallen und keinem aufgefallen ist. Was mit der Band nach dem Release passiert ist, weiss wohl weder das FBI noch die CIA...spurlos verschwunden.

Mit etwas Glück findet man das Teil noch auf Vinyl zu einem niedrigen Preis (ca. 20 Euro). Ein Bootleg auf CD mit zwei weiteren Bands ist im Zuge der "US METAL-Serie" veröffentlicht worden. Einzige zwei Manko der LP für mich: Die Songs "Rock Revelation" und "Dark Age" wurden getauscht und nicht ergänzt (wäre super gewesen) und es ist leider kein Textblatt dabei (was mich immer fast zur Verzweiflung treibt, da man die Texte nirgends auftreiben kann und ich unter der Dusche immer nur bruchstückhaft mitsingen kann)

Für mich der perfekte Spagat zwischen NWOBHM und US-METAL.

Punkte: 9 / 10


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