"Bye, Bye Beautiful" geht vorwärts, rechnet ab. Anette und Marco zeigen im Duett wie Nightwish 2007 klingen. Schöner leichter Song, eine "Erholung" nach dem Opener. Fieser kleiner Refrain. Allerdings wird sich nicht jeder mit der Thematik des Songs anfreunden können.
"Amaranth". Toller Refrain, Ohrwurm schlechthin. Zurecht als Single veröffentlicht. Tuomas sagte allerdings er sei "nicht sein Favorit". "Amaranth" ist zwar am zugänglichsten vom Album, aber das macht ihn absolut nicht schlechter. Anette kann ihr können zeigen und voll durchstarten.
"Cadence of her last Breath" beginnt mit einem Sexy stöhnen und einem schnellen Riff das sich gleich ins Gehör brennt. Der Refrain ist zwar ganz nett aber der bisher unspektakulärste. Anette sing auch hier absolut überzeugend. Emppu's Solo und der Mittelteil ersetzen den mittelprächtigen Refrain und hinterlassen einmal mehr einen überzeugenden Track. Ist aber der schwächste bisher.
"Master Passion Greed" ist der härteste Nightwishsong überhaupt. Die Band wildert in Melodic Death Gefilden und zeigt mit Nachdruck das sie auch andere Stile beherrschen. Technisch absolut überzeugend. Der Refrain wird vom Chor gesungen, der plötzlich einsetzt. Dies ist eine coole Idee und trägt den Song. Ebenfalls ist hier Emppus Gitarrenarbeit sehr überzeugend. Ebenso ist Jukka's drumming fast übermächtig. Anettes fehlen in diesem Song ist eine richtige Entscheidung. Ist eben ein "Männertrack".
"Eva" Ach ja die Eva....eine süße kleine traurige Ballade mit furiosem Finale mit dem Orchester und einem netten Solo. Fordert aber weder den Hörer, noch die Band wirklich heraus. Trotzdem ein guter Song, der vor allem Live mit dem Publikum, Tausenden Feuerzeugen und Tausenden Stimmen eine ziemliche Gänsehautatmosphäre schaffen könnte.
"Sahara". Nach einem schnellen Intro, startet Emppu einmal mehr durch. Der Song vollführt dann einen Tempowechsel und wird zum schweren Heavy Metal Song. Anettes Gesang ist anders und erfrischend. Die orientalischen Elemente fügen sich sehr gut ein und macht den Track einzigartig auf dem Album. Der Orchesterteil gefällt mir sehr gut und auch die Instrumentalen Passagen überzeugen. Schöne Abwechslung.
"Whoever Brings The Night“. Sehr, sehr schöner Refrain und verspielter Gesang von Anette. Insgesamt geht der Song nach vorn. Keine Tempowechsel oder andere Sachen die Geschwindigkeit ausbremsen. Irgendwie ist das Lied typisch Nightwish, weil es meiner Meinung nach auch auf jeden anderen Album gut gepasst hätte.
"For the Heart I Once had". Anettes Stimme klingt bei dieser Halbballade ein wenig "kindlich" in den ruhigen Teilen und kraftvoll in den Orchester und Refrainteilen. Gefällt mir rein vom Gesang her mit am besten.
"The Islander". Willkommen im untypischsten Nightwish Song. Dieser Track ist ein trauriger folkiger Ausflug. Das Lied kommt gänzlich "unbombastisch" daher. Das macht ihn einzigartig auf Dark Passion Play. Marco singt gefühlvoll ohne dabei kitschig zu wirken. Anettes Background gibt dem Song etwas tiefe. Gelungenes Experiment, das aber nicht alle mögen werden.
"Last of the Wilds" Dieses schnellere Instrumentalstück bleibt folkig und schließt direkt an "The Islander" an. Eine irische Violine "singt" in dem Fall den Song wie z.B. bei Apocylyptica die Cellos es tun. Das Lied ist fröhlich und ein nettes Intermezzo und ganz und gar kein Lückenfüller oder dergleichen.
"7 Days to the Wolves" Zurück zum Bombast. Nach etwas zögerlichen Beginn, entfaltet der Track sein ganzes Potential besonders im Mittelteil und im Refrain. Sehr viele Instrumentale Spielerein gibt es hier zu entdecken und der Song wird bei jedem hören größer. Ein Highlight des Albums.
"Meadows of Heaven" zieht noch mal sämtlich Bombast Register. Obwohl es sich um eine Halbballade handelt. Anettes Gesang verursacht hier und da Gänsehautattacken und insgesamt ist dies Nightwish beste Ballade seit Sleeping Sun. Leise Aufbauend mündet das Lied in einem übergroßen Finale der Marke Nightwish. Emppus Solo, die Gospelsänger und der Chor markieren nur ein paar Highlights dieses Tracks.
Fazit: Das Album hat keinen Ausfall. Anette klingt, als ob sie schon immer zur Band gehört und auch Marcos Gesang kommt mir eine Spur ausgereifter vor. Besonders gut gefallen mir die vielen Genrefremden Instrumente wie bei den Folk Songs oder "Sahara". Ich finde Dark Passion Play ist ein Bandalbum und man merkt die Veränderung. In keinem Song steht der Gesang in absolutem Mittelpunkt. Die Band kommt insgesamt frischer daher als zur Once.
Punkte: 9 / 10