Jack Frost Gloom Rock Asylum (2000) - ein Review von Dr. Best

Jack Frost: Gloom Rock Asylum - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal


Dr. Best
25.03.2012 11:33

Typisch Österreicher: In Salzburg wetzt der Tod die Sense, Linz ist bekannt für klebrig süße Torten. Funktioniert auch andersrum: klebriger Düsterdoom aus Linz!
"Gloom Rock Asylum", das klingt schon im Titel trübe. Und richtig, hier ist erstmal Schluss mit lustig, denn die Österreicher zelebrieren auf ihrem vierten Album den Spagat zwischen sattem, kraftvollem Doom, glamigem Gothik/Wave Rock und speckigem Rock. Eine Mischung, die sie zwischen die Stühle platziert, aber perfekt funktioniert und über die volle Distanz für Spannung zwischen der angestauten Apathie sorgt.

Gleich zu Beginn nimmt einen der Opener 'Sober' mit einem zähen Lava-Riff und rollender Doublebass in die Mangel, ehe einen das rockende 'You Are The Cancer' in den Single-Hit des Albums zieht, der mit seiner Eingängigkeit sogar einer Band wie HIM oder den Schwaben von END OF GREEN gut zu Gesicht stehen würde. Das nachfolgende 'How Wil I Seep' macht dann aber mit seiner zermalmenden Düsterkeit im Zeitlupentempo jeden Gedanken an Massentauglichkeit schon im Keim zunichte. Überhaupt zieht sich dieses düstere, bedrohliche, knapp am suizidalen Vorbeitaumenlde durch alle restlichen Songs und verleiht ihnen eine endgültige Atmosphäre gepaart mit der für Doom Metal typischen Langsamkeit. Dass bei all der Tristesse dann doch keine langatmigen drögen Nummern herauskommen liegt vor allem an den betörenden Lead-Gitarren und dem Vermögen mit knackig prägnanten Ohrwurm-Melodien auf den Punkt zu kommen.

Am Ende packt man dann nochmals eine Schippe drauf und verwandelt erst den Flower-powernden Gassenhauer 'Califonia Dreaming' in einen gnadenlos zynischen, trist schlurfenden Abgesang, der mit seiner bleiernen Schwere die Fluffigkeit des Originals nichtmal mehr erahnen lässt und sich nahtlos einreiht. 'Beyond The Rubikon' lässt einen schließlich leise, reduziert und innerlich leer zurückgleiten. Was bleibt ist ein großartiges Album voller Doom, Düsterromantik und fast schon aggressivem Leiden.

Wer mit Doom etwas anzufangen weiß oder auch alte Gothik-Bands wie BAUHAUS oder SINTERS OF MERCY zu schätzen weiß, dem sollten JACK FROST, bewaffnet mit einer Flasche Rotwein und Aufmerksamkeit bestens munden. Allen anderen schlafen weiterhin die Füße ein.

Anspieltipps: California Dreamin', You Are The Cancer, In Gloom

http://powermetal.de/review/review-Jack_Frost/Gloom_Rock_Asylum,20199.html

Punkte: 8.5 / 10


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