Die zehn enthaltenen Songs bieten eine ausgewogene Bandbreite, von High-Speed-Geballer mit Blastbeats (”Geared for Gain”, “Ordain the Hierarchy”) bis bedrohlich-schleppend (der Rausschmeisser “Disciple of Abhorrence”). Beides davon gibt es im Titelsong (was diesen, in Verbindung mit den Lyrics, für mich zu einer perfekten Teenager-Frusthymne machte). Das Qualitätslevel ist bei allen Songs gleichbleibend hoch, eigentlich ist so recht keiner hervorzuheben. Allerdings sollte dabei nicht vernachlässigt werden, dass die Lyrics weitestgehend nicht bloß stumpfe Blood & Gore-Themen beinhalten, sondern mehr die Auseinandersetzung mit grausamer Realität (und wer hatte damals schon den Mumm und Verstand, einen Text wie “Ethnic Cleansing” abzuliefern, der selbige anprangert?).
Für Komplettisten sei noch vermerkt, dass personaltechnisch die einzige Veränderung gegenüber “Retribution” darin bestand, dass der zu Cannibal Corpse übergelaufene Rob Barrett durch Jon Rubin ersetzt wurde. Die Drums wurden hier also wiederum göttlich von Alex Marquez verprügelt (der übrigens zusammen mit Barrett auch das geile Solstice-Album einspielte). Auch was das (zum Titel passende) Cover betrifft setzte man auf bewährte Qualität, und so kann “Stillborn” in diesem Punkt mit “Retribution” durchaus mithalten, Dan SeaGrave sei dank!
Fazit: “Stillborn” ist einer meiner absoluten Favoriten unter den Metal-Alben und hat mich durch manche dunklen (Pubertäts-)Phasen als optimaler Soundtrack zur Frustbewältigung begleitet. Nach “Stillborn” kam dann aber leider erst mal “Eternal” mit der überflüssigen “They Breed”-Kontroverse...
Spearhead24
Punkte: 9 / 10