Zillo Medieval - Mittelalter Und Musik CD 02/2015
CD, 2015, Heftbeilage, Cardsleeve

Herstellungsland Deutschland
Veröffentlichungs-Jahr 2015
Zeit 72:02
EAN-Nr. nicht vorhanden
Label/Labelcode k.A.
Plattenfirma/Katalog-Nr. Zillo Musicmedia GmbH / nicht vorhanden
Musikrichtung Volksmusik/Folklore: Mittelalterliches
Sammlungen Gesucht Flohmarkt
6 0 0

Tracklist

I = Instrumental L = Live B = Bonustrack H = Hidden Track C = Coversong
CD
Track Künstler/Band Titel Zeit Besonderheit
Gesamtzeit 72:02  
1. Carpe Noctem Afterwrath 3:45 I
2. Coppelius Der Musenkuß 3:58
3. Ganaim The Burning Of Auchindoun 4:11 C
4. Fiddler's Green Rocky Road To Dublin 3:32 C
5. Thomas Lukassek Masons Apron 2:47 I
6. Totus Gaudeo Schrecklicher Sven 3:01
7. Pestorica Timofei 3:22
8. Zwiebelgeschmack Die Käsereibe 2:59 I
9. Gryn Aap Drehleiertanz 1:47 I
10. Lupus Vagabundus De Maz 3:39 I
11. Des Wahnsinns Fette Beute Gaudium 3:49
12. Bube Dame König Schnitter Tod 3:15 C
13. Emian Paganfolk Mother's Breath 7:02 C
14. DELVA Schwarz & Weiß 4:31
15. Sumerluft Matthew's Mermaid 3:47
16. Eisenfaust Feat. Van Langen Siechentrost (Remake) 6:34
17. J.R.R. Tolkien Das Silmarillion (Hörprobe) 10:03

Infos

Mit der Käsereibe gegen Meerjungfrauen

Die fünf Jungs von Carpe Noctem gastierten vor nicht allzu langer Zeit mit großem Erfolg auf dem Selber Festival-Mediaval. Obwohl sie eigentlich Klassik mit Metal verweben, eignet sich ihre Tonkunst auf zwei Cellos, einer Geige, Gitarre oder wahlweise Bass und Schlagzeug bestens für eine stilvolle Eröffnung – hier mit "Afterwrath".

Die kammermusikalische Ouvertüre nehmen die begehrockten Gentlemen von Coppelius freundlich auf und laden zu einem beflügelnden "Musenkuß" ein. Mit einem ebenfalls eher untypischen Instrumentarium gelingt den Frackträgern eine fetzig-rockige, aber zugleich zu Herzen gehende Hymne.
Ruhig und mystisch steigen Ganaim ein, lassen aber kurz darauf mit ihrem "The Burning Of Auchindoun" mächtig den Geigenbogen flitzen. Hinter dem keltischen Doppelpack verbirgt sich kein Geringerer als Pinto Frohsinn von Versengold, der hier gemeinsam mit Geigenvirtuosin Saskia dem traditionellen Folk huldigt.

Kein Halten gibt es mehr, wenn Fiddler's Green den aus dem 19. Jahrhundert überlieferten Irish-Folk-Kracher "Rocky Road To Dublin" vom Stapel lassen. Die eigentlich beschwerliche Reise rückt hier ganz hinter guter Laune zurück und es bleibt dem Hörer nichts anderes übrig, als sich der Tanzaufforderung zu beugen.

Mit Thomas Lukasseks neuestem Album, "Top Of The Glen", bleiben wir im Norden, wenngleich wir das klangliche Szenario nach Schottland verlegen. Im Alleingang hat der Dudelsackmeister den größten Teil der Scheibe eingespielt und pfeffert uns mit dem schmissigen "Masons Apron" einen stilvollen Klassiker um die Ohren.

Auch wenn man die Wikingerserie für Kinder, "Wickie und die starken Männer", nicht kennt – was zugegebenermaßen jedoch eine Schande ist – kann einem "Schrecklicher Sven" von Totus Gaudeo große Freude bereiten. Spielfreudig und humorvoll erzählen die Vaganten vom Leidwesen des bösen Buben.
Nicht weniger ausgelassen geht es bei den Pestärzten von Pestorica weiter. "Timofei" ist ein russisches Sauflied, das wohl nicht nur komponiert wurde, um die Leber ordentlich zu schmieren, sondern vor allen Dingen, um die Kondition der Tanzenden auf die Probe zu stellen.

Bei Zwiebelgeschmack denkt man nicht unbedingt an eine Musiktruppe. Aber das relativiert sich, denn bei "Die Käsereibe" kommt einem auch nicht augenblicklich eine mittelalterliche Weise in den Sinn. Ganz egal, denn "die Spielleut mit der Zwiebel", wie sie sich selbst nennen, servieren ein wohlschmeckendes und derb gewürztes Klangmahl.

Schade, dass manche Dinge schlichtweg zu kurz sind. So ist es nämlich bei dem keine zwei Minuten dauernden "Drehleiertanz" von Gryn Aap. Hier hätten es ruhig noch ein paar Takte mehr sein dürfen, und das, obwohl das Stücklein auf das Wesentliche reduziert ist.

Den historischen Tenor führen die vier Musiker von Lupus Vagabundus gekonnt und treibend fort. "De Maz" erfreut durch harmonisches Gebläse mit orientalischem Flair über einem herrlich wummernden Schlagwerk. Ein rhythmisch wogender Tanz.

Nach so viel instrumentaler Musik lassen Des Wahnsinns Fette Beute wieder die Stimmbänder schwingen. "Gaudium" fordert zu all jenen Tätigkeiten auf, die eng mit der Musik verbunden sind, von Tanzen über Singen bis zum Trinken. "He, ho", lasst uns zechen.

Doch im Leben gibt es auch weniger spaßige Zeiten. Bube Dame König lassen mit "Schnitter Tod" ein altes Volkslied aus dem 17. Jahrhundert aufleben, dessen Urheber leider nicht mehr bekannt ist. Mit viel Feingefühl haucht das Trio den Versen über die Vergänglichkeit des Daseins neue Energie ein.

Besinnlich bleibt es auch bei Emian PaganFolk, die mit "Mother's Breath" ganz eindeutig der heidnischen Folkkultur zuzuordnen sind. Nach einem stimmungsvollen Intro entfesseln die Italiener einen zauberhaften Lobgesang auf unseren leider nicht mehr ganz so blauen Planeten. Träumen ist hier ebenfalls möglich, wie sich leichtfüßig zu den Klängen im Takte zu wiegen.

Man mag der schlanken wie filigran wirkenden Johanna Krins solch eine kräftige Stimme gar nicht zutrauen. Doch mit "Schwarz & Weiß" belegt die Sängerin eindrucksvoll ihr expressives Organ – einträchtig begleitet von Gitarre und Geige. Delva heißt das noch junge Trio, von dem man sicherlich in Zukunft noch mehr hören wird.

Als herausragende Geschichtenerzähler entpuppen sich die fünf Spielleute von Sumerluft mit ihrer entzückenden Ballade "Matthew's Mermaid". Einst verliebte sich Matthew Trewhella in die Meerjungfrau von Zennor und folgte ihr ins Meer. Man sagt, wenn man sich im Sommer zum Sonnenuntergang an den Rand des Strandes Pendour Cove setze, könne man den schönen Jüngling mit seiner magischen Stimme noch heute singen hören.

Weniger süßlich ist das Organ von Marcus van Langen, dem Enfant terrible der Minnesängerzunft. Er verlieh dem Projekt Eisenfaust seine einzigartige Reibeisenstimme, um den melancholischen "Siechentrost" neu auferstehen zu lassen.

Ein einzigartiger Geschichtenerzähler ist und bleibt auch Fantasy-Autor J.R.R. Tolkien, dessen Historien- und Sagenwerk zu seiner Mittelerde, "Das Silmarillion", von Achim Höppner eingesprochen wurde. Unser kleiner Auszug aus der umfassenden Hörbuchfassung, die jetzt erstmals auch als MP3 erschienen ist, vermittelt aber schon sehr eindringlich, wie viel Tiefgang Tolkiens Welt hat und wie viel es – über den "Hobbit" und den "Herr der Ringe" hinaus – dort noch zu entdecken gibt.

Quelle: Zillo Medieval 02/2015

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