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Auch diesmal machen wir keine Gefangenen und geben euch mit 14 Tracks zwischen Electro, Industrial, Gothic, Rock und brachialem Schwermetall ordentlich was auf die Lauscher. Also, Lautstärkeregler hoch und Vorhang auf für die November-CD!
Den Anfang macht unsere Titelband Cradle Of Filth, die sich auf ihrer neuen CD, "The Manticore And Other Horrors", wieder von ihrer brachialen Seite zeigt und back to the roots geht. So erinnert auch ein Song wie "For Your Vulgar Delectation" eher an die Frühwerke als an die Vorgänger "Godspeed On The Devil's Thunder" und "Darkly, Darkly, Venus Aversa".
Nach dem letzten Tiamat-Longplayer, "Amanethes", hätte man meinen können, die Band würde sich künftig wieder auf ihre metallischen Roots besinnen. Doch mit "The Scarred People" belehren uns Johan Edlund und Co. eines Besseren. Darauf sind nämlich wieder vornehmlich leichtfüßige, eingängige Goth-Rock-Tracks und sogar ein paar psychedelische Momente in bester "A Deep Kind Of Slumber"-Tradition zu finden. Das hier zu hörende "Winter Dawn", das auf einem Text von D. H. Lawrence beruht, gehört zu den Erstgenannten.
Tiamat-Fans sollten auch bei den deutschen Dark-Rockern Mystigma mal ein Ohr riskieren, die eine ähnliche stilistische Entwicklung hinter sich haben. Seit 1993 ist die Combo bereits aktiv, anfangs noch unter dem Namen Tears Of Mystigma. So ist die neue Scheibe, "Unzerbrechlich", bereits die siebte Veröffentlichung der Brüder Jörg und Torsten Bäumer und ihrer Mitstreiter. Daraus gibt es "Bloodline" zu hören.
VIZA tingelten kürzlich als Vorband von System-Of-A-Down-Sänger Serj Tankian durch die Clubs. Die sieben Musiker aus Los Angeles binden in ihren Rock/Nu-Metal-Sound gerne Weltmusik- und Ethno-Einflüsse ein, was ihn sehr interessant macht, finden wir. Mit "Carnivalia" aus der gleichnamigen CD könnt ihr euch selbst ein Bild machen.
In unserem Soundcheck fielen Namen wie Marilyn Manson, Rammstein oder Deathstars als Vergleich – ob Acidcell aus Zürich da auch qualitativ mithalten können, könnt ihr mit "Beautiful Undead" herausfinden, einer Nummer aus der von Dave Snow (Wednesday 13, Steve van Velvet) produzierten und von Mike Fraser (Metallica, AC/DC, Slipknot) gemischten Scheibe "Feelin' The Doom".
Mirrored In Secrecy sind eine Gothic-Rock-Band aus deutschen Landen, die mit "Day Of Renewal" ihr Debütalbum vorlegt, nachdem sie 2009 mit der EP "Truth" bereits ein erstes Lebenszeichen in die Welt entsandte. Auch hier können wir renommierte Dienstleister an der Studiofront vermelden: Den Mix besorgte Martin Buchwalter (Suidakra, Destruction), und das Mastering fand im Kohlekeller-Studio (Crematory, EverEve, Powerwolf) statt. Zu hören gibt es "Never Enough".
Und noch mal Goth Rock aus Germany. Insider wissen bereits, dass Kalt das aktuelle Projekt von Mike York ist, der früher bei Garden Of Delight Gitarre spielte. Auf der neuen CD, "Der Sturm", gibt es erstmals ausschließlich deutsche Texte. Unterstützt wird Mike von Sängerin Rachel (Die Laughing), musikalisch dagegen serviert er mit Songs wie "Was du hast" wieder typisch "kalte Kost".
Mit Bordel Militaire wagen wir uns in die Gefilde des Neo-Folk vor, wobei das Projekt die eigene Musik eher als "Neo Lounge" klassifiziert – doch auch Einflüsse aus Soundtracks, 60s, Industrial und Shoegaze gibt es zu hören. Etwas avantgardistisch, schräg und experimentell geht es in Stücken wie "And She Hit Me" aus der selbstbetitelten Debütscheibe also schon zu.
Auch bei Traumtaenzer ist mit Tom O Connell ein ehemaliges Mitglied von Garden Of Delight aktiv. Die seit 2008 bestehende Band verbindet melodischen Gothic Rock mit tanzbaren Electro-Elementen, sodass sich Fans von Blutengel und Unheilig angesprochen fühlen dürfen. Als Ausblick auf den kommenden Longplayer, "Das Gift der Engel", haben wir eine Preview-Version von "Keine Angst" für euch.
Es lag auf der Hand ... Nach ihrem Debüt "In Gottes Namen" legen die Berliner Vadot nun "Teufels Beitrag" nach und beackern darauf die sieben Todsünden Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Im Vergleich zum Erstling wurde der Minimal-Electro-Sound mit mehr organischen Rock-Elementen ergänzt. Auf unserer CD tanzen die "Motten um das Licht".
Hinter Chiasm verbirgt sich die Neurobiologin Emileigh Rohn. Ob ihre Arbeit einen Einfluss auf das neue Album "11:11" hatte? Fakt ist, dass es darauf wieder Electro/Industrial der atmosphärischen Sorte zu hören gibt und dass auch die künstlerische Note nicht zu kurz kommt. Als Beweis möge euch "Petals" dienen.
Für Neugierde sorgen bei der neuen Unitary-Scheibe, "Misanthropy", bereits die Songtitel, beginnen sie doch alle mit einem M. Die Songs widmen sich unterschiedlichen Aspekten der Misanthropie, was jedoch nicht heißt, dass es hier besonders brachial oder hasserfüllt zur Sache geht, denn Unitary stehen für melodischen Synth-Pop, wie "Meth" demonstriert.
Liebhaber elektronischer Popmusik sind auch bei Panic Lift richtig, einer dreiköpfigen Formation aus New Jersey. "Is This Goodbye?" ist nach dem 2008er-Werk "Witness To Our Collapse" das zweite Studioalbum der Amis – und Panikattacken dürften bei Stücken wie "Kill Me Faster" aufgrund der angenehmen Grooves und Melodien fast ausgeschlossen sein.
Und zum Abschluss noch dies: Chemical Sweet Kid sind ein Duo aus Frankreich, das es musikalisch ebenfalls am liebsten elektronisch mag – wenngleich es Mastermind Julien Kidam privat auch gerne mal rockig liebt, wie er uns für die Story in dieser Ausgabe erzählte. "Broken Wings" ist das zweite Werk des Gespanns, und mit "No Way" entlassen wir euch in den Tag bzw. wahlweise die Nacht ...
Quelle: Zillo 11/2012