Rolling Stone: New Noises Vol. 98
CD, 2010, Heftbeilage, Cardsleeve

Herstellungsland Deutschland
Veröffentlichungs-Jahr 2010
Zeit 35:26
EAN-Nr. nicht vorhanden
Label/Labelcode nicht vorhanden
Plattenfirma/Katalog-Nr. Rolling Stone / 184 - Februar 2010
Musikrichtung Rock
Sammlungen Gesucht Flohmarkt
46 (13 privat) 0 0

Tracklist

I = Instrumental L = Live B = Bonustrack H = Hidden Track C = Coversong
CD
Track Künstler/Band Titel Zeit Besonderheit
Gesamtzeit 35:26  
1. Everybody Was In The French Resistance... Now! Creeque Allies 3:08
2. Cold War Kids Audience of One 3:04
3. Broadcast 2000 Rouse Your Bones 3:33
4. The Postmarks Thorn in Your Side 3:29
5. White Rabbits They Done Wrong/We Done Wrong 4:32
6. The Unwinding Hours Tightrope 3:20
7. Florian Horwath Speak to Me Now 3:04
8. Adam Arcuragi She Comes to Me 4:37
9. Fehlfarben Stadt der tausend Tränen 4:05
10. The Hotrats Crystal Ship [as The Hot Rats] 2:34 C

Infos

RollingStone

matrix: 1203625601 Rolling Stone New Noises 98
ifpi LT58/ifpi Z929
mastered at Kira Media





Seite 18 ROLLING STONE | FEBRUAR 2010
R&R Musik | NEW NOISES VOLUME 98
~ New Noises ~
Der Winter gilt als veröffentlichungsschwach? The Postmarks, die Cold War Kids, White Rabbits und andere beweisen das Gegenteil.

Nachdem Eddie Argos mit Art Brut knapp an der Weltkar-riere vorbeigeschrammt ist, liefert er nun mit Everybody Was In The French Resistance ... Now! Gegendarstellungen zu bekannten Songs der Pop-Geschichte. Unser "New Noises"-Track "Creeque Allies" etwa reagiert auf "Creque Alley" von The Mamas And The Papas. Zusammengehalten wird das Ganze von den Absurditäten des Eddie Argos.

Ernster zu Werke gehen die Cold War Kids, deren zweites Album die theatralischen Exkursionen von Sänger Nathan Willet mit einem disharmonisch-krachigen musikalischen Gerüst unterfütterte. Mit der EP "Behave Yourself" findet die Band nun wieder zu einem stringenteren Ansatz, der ihre Stärken optimal herausstellt: Fugazi-geschulte Rhythmen in kongenialer Vereinigung mit betörenden Melodien.

Gleich auf dem ersten, unbetitelten Broadcast 2000-Album empfiehlt sich der Sänger Joe Steer als Romantiker reinsten Wassers. Dabei waren seine Versionen von Songs wie "Rouse Your Bones" ursprünglich nur als Testspur für einen "richtigen" Sänger gedacht. Homerecording-Nerd Steer besann sich eines Besseren, rekrutierte geeignete Mitstreiter und türmt mit ihnen stupende Streicher auf, umflort von niedlichen Glockenspielen.

Mit dem Auftürmen von Streichern kennen sich auch The Postmarks aus. Bereits auf dem "RS Weekender" bewies die Band, was sie von Scott Walker und John Barry gelernt hat. Auf dem zweiten Album "Memoirs At The End Of The World" kommt nun ein majestätisches Orchester hinzu - überragt vom endzeitlichen Hauchen von Tim Yehezkely, einer Frau, bei der man die Zeile "It's not the end of the world" als Drohung verstehen muss.

Bereits zum Debüt "Fort Nightly" hatten wir auf die White Rabbits hingewiesen. Eine breitere Öffentlichkeit konnte die Band indes nicht gewinnen. Auf dem zweiten Werk, "It's Frightening", kommen Songs wie "They Done Wrong/We Done Wrong" deutlich geordneter daher. Ein Umstand, der das globale Pop-Verständnis der Band beinahe noch besser betont.

Post-Rock-Freunde nahmen die Auflösung von Aereogramme 2007 betrübt zur Kenntnis. Nun kann aufgeatmet werden: Craig B und Ian Cook melden sich mit dem stilistisch ähnlichen Projekt The Unwinding Hours zurück. "Tightrope" etwa lotet unendliche Räume aus, ist eine Kathedrale aus misanthropischen Melodiebögen und einer gigantischen Wall of Sound.

Vorbands gelten meist wenig, und so waren wir überrascht, als uns eine E-Mail erreichte, in der für Florian Horwath geworben wurde. Absender: das Element Of Crime-Management. Horwath begleitet die Berliner auf ihrer kommenden Tour, deren Richard Pappik spielt auf "Speak To Me Now" Schlagzeug, Sven Regener besorgte den Endmix und verfasste eine Eloge auf den Songschreiber. Zu Recht: "Speak To Me Now" schreddert vorzüglich mit Velvet Underground-Charme.

Ohne Regener-Empfehlung, aber auf ähnlichem Terrain schlägt sich derweil Adam Arcuragi überaus beachtlich. Folkiger und melodramatischer als Horwath, erinnert ein gospelinformierter Hymnus wie "She Comes To Me" ein bisschen an die vorzüglichen Bowerbirds, evoziert aber auch Nick Drake. Der Rest ist ein einziges Schwelgen und Sehnen. Ob sie wirklich kommt?

Mit einer an sich einfachen Idee sind dem Berliner Produzenten Moses Schneider mit so unterschiedlichen Bands wie den Beatsteaks und Tocotronic herausragende Alben gelungen. Schneider nimmt alles live und direkt auf, was die Musik äußerst lebendig wirken lässt. Ein Effekt, der auch dem jüngsten "Produkt" aus seiner Werkstatt anzuhören ist: Auf "Glücksmaschinen" klingen die Fehlfarben so fordernd und direkt wie lange nicht mehr. Nachzuhören unter anderem bei "Stadt der tausend Tränen".

Wenig erfreulich verlief zuletzt die Karriere von Supergrass. Nun haben sich Gaz Coombes und Danny Goffey zur Entspannung einige Klassiker der Pop-Geschichte vorgenommen, die sie unter dem Moniker The Hot Rats überwiegend originalgetreu covern. Geschmackvolle Adaptionen wie etwa jene des Doors-Nebenwerks "Crystal Ship".

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