Modest Petrowitsch Mussorgski + Claude Debussy Bilder Einer Ausstellung / Prelude A L' Apres-Midi D'un Faune
Split-LP, 1963

Herstellungsland Deutschland
Veröffentlichungs-Jahr 1963
Zeit 40:27
EAN-Nr. 5099929114719
Label/Labelcode k.A.
Plattenfirma/Katalog-Nr. EMI / 29 1147 1
Musikrichtung Klassik
Sammlungen Gesucht Flohmarkt
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Tracklist

I = Instrumental L = Live B = Bonustrack H = Hidden Track C = Coversong
LP
Track Künstler/Band Titel Zeit Besonderheit
Gesamtzeit 40:27  
1. Claude Debussy Prelude A L' Apres-Midi D'un Faune 9:26
2. Modest Petrowitsch Mussorgski Bilder Einer Ausstellung - Anfang / Part I: Promenade Der Gnom, Promenade, Das Alte Schloß, Tuilerien, Bydlo 13:07
3. Modest Petrowitsch Mussorgski Bilder Einer Ausstellung - Schluß/Conclusion: Promenade, Ballett Der Küchlein In Ihren Eierschalen, Samuel Goldenberg Und Schmuyle, 17:54
4. Modest Petrowitsch Mussorgski Bilder Einer Ausstellung - Schluß/Conclusion: Der Marktplatz Von Limoges, Die Katakomben, Die Hütte Der Baba Yaga, Das Große Tor Von Kiew

Infos

PHILHARMONIA
ORCHESTRA
Dirigent/conducted by
LORIN MAAZEL

Nach der enlhusiastisch gefeierten
Uraufführung des Prélude à /'après-
midi d'un faune (Vorspiel zum
Nachmittag eines Fauns) am
22. Dezember 1894 schrieb
Mallarme, der Verfasser des
gleichnamigen Gedichtes, an den
Komponisten: „Die Musik bildet
keine Dissonanz zu meinem Text,
sondern sie geht an Sehnsucht und
an Licht mit ihrer Feinheit, ihrer
Schwermut, ihrem Reichtum noch
weit darüber hinaus.“ Freilich wollte
Debussy nicht im Sinne einer
Programmusik den Inhalt des
Gedichtes nachzeichnen, sondern
den Eindruck, den es erweckle,
flüchtige Stimmungen, Gefühle,
Impulse, in Tönen wiedergeben. Er
sagte selbst: „Die Musik dieses
Prélude ist eine sehr freie Illustration
von Mallarmés schöner Dichtung.
Sie will kein Resümee des Werkes
geben. Es handelt sich vielmehr um
die Schilderung von Stimmungen, in
denen sich die Wünsche und
Träume des Fauns in der
Mittagshitze bewegen. lvlüde von der
Jagd auf verängstigte Nymphen und
Najaden verfällt er in einen
beläubenden Schlaf, in dem sich
alle Begierden verwirklichen und er
die ganze Natur vollkommen
besitzt."
Es vollzieht sich damit keine
eigentliche musikalische Handlung
mehr, wie etwa Klassik und
Romantik sie kannten, Harmonie,
Rhythmus und Syntax der
Tonspraohe bilden keine sich
ständig weiterentwickelnde Kette,
sondern in der Empfindung eines
Zustandes wird alles nur noch zu
Farbentwicklungen und Licht-
effekten, die sich aus einer
Instrumentation von höchstem
Raftinement, einem unerhörten
rhythmischen Reichtum und
fortwährend fluktuierenden
Harmonien ergeben. Man hat das
Datum der Urauftührung als „die
Geburtsstunde des musikalischen
Impressionismus und der modernen
Musik überhaupt“ bezeichnet, von
hier aus hatte Debussy die Brücke
vom l9.zur Musik des 20. Jahr-
hunderts geschlagen.
Schicksalsschwere Ereignisse
begleiteten den Lebensweg von
Modest Mussorgsky. der es
unternahm, neben einer
Beamtentätigkeit gewaltige
Orchesterpartituren zu schreiben,
und der am Unverständnis seiner
Mitwelt zerbrach. Besonders
erschütterte ihn im Jahre 1873 der
plötzliche Tod eines seiner Freunde,
des talentierten Malers und
Architekten Viktor Hartmann. Es fand
eine Ausstellung zum Gedächtnis
des Künstlers statt, und beim Gang
durch die Galerie wurde Mussorgsky
zu einem Klavierzyklus angeregt, der
die Augenblicke der ergrifiensten
Versenkung in das Werk des
Freundes festhielt.
Das Thema der Promenade eröffnet
die Komposition und vermittelt, die
wechselnde Stimmung des
Betrachters andeutend, zwischen
den Bildern: Der Gnom, dessen
ungeschickter Gang angedeutet
wird, Das alte Schloß, in dem ein
wehmütiges Ständchen (Saxophon-
solo in Ravel's Instrumentierung)
dargeboten wird. Die Tui/erien,
Gärten des Louvre mit spielenden
und sich neckenden Kindern, Bydlo,
ein schwerer polnischer Ochsen-
wagen, Ba//ett für Küch/ein in ihren
Eierscha/en, deren aufgeregtes
Piepsen durch Vorschläge und Triller
trefllich illustriert wird, Samuel
Go/denberg und Schmuyle, zwei
polnische Juden, der eine reich, der
andere arm, die zunächst nach-
einander präsentiert werden und
sich dann zanken, Der Markt von
Limoges mit dem Geschrei der
Marktlrauen. Feierliche Akkorde
leiten dann über zu den
Katakomben (von Paris), in die der
Maler einst hinabstieg. Die Hütte auf
den Hühnerfüßen führt in die Welt
der Hexe Baba Yaga, und schließlich
zieht ein feierlicher Krönungszug mit
Glockengeläut durch Das große Tor
von Kiew.
Im Sommer 1922 zog sich der
47jährige Maurice Ravel aufs Land
zurück, um im Auftrag des russisch-
amerikanischen Dirigenten Serge
Kussevitzky die Bi/der einer
Ausstellung für großes Orchester zu
setzen. Flavel orchestrierte die 1875,
also ein Jahr vor seiner Geburt
entstandenen Klavierstücke, aus der
ebenso kundigen wie ironischen
Distanz des Nachgeborenen, der
den Impressionismus durchmessen
hatte und tür den Mussorgsky nicht
mehr das chaotische Kraftgenie der
schrofien russischen National-
romantik war.

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