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#601 03.11.2010 11:12:41

Dennis the Menace
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Re: Konzert Berichte

Was ging eigentlich an Halloween in Stockholm?
Genau! Watain und Deströyer 66 beenden ihre Euro-Tour zusammen mit Ghost und Repugnant.
Und so wars:

Selten bin ich von einem Trip mit ähnlichen gemischten Gefühlen heimgekommen... Ich hatte erwartet, dass mich gerade die letzten beiden Bands völlig an die Wand hauen und einen völlig einzigartigen Gig runterkloppen, aber irgendwie war dem nicht so. Aber first things first:
Ghost: Nun ja ich kenne die Single und die Songs vom Demo. Die sind durchaus unterhaltsam und kurzweilig wenn auch nicht wirklich weltbewegend. Live hingegen war die Sache durchaus ansprechend. Der Sänger hatte nen ziemlich charismatischen und aktiven Tag erwischt und wandelte gestenreich in seinem Kostümchen über die Bühne. Irgendwann gabs dann auch mal Hostien und Messwein aus nem Silberkelch fürs Publikum welches sich förmlich darum riss. Es wurden, soweit ich das beurteilen kann, keine Songs vom Album gespielt (na gut die ersten beiden Liedchen hab ich verpasst) und live war die ganze Chose durchaus besser als auf Platte! Allerdings fehlen, salopp gesagt, dem Sänger irgendwie stimmliche Eier. Der Gesang war okay, aber nicht wirklich ausdrucksstark; ich glaub das ist so mein Problem mit der Band, aber Ritual ist n saucooler Song!
Deströyer 666: Drölfzig mal gesehen und mich nie wirklich vom Hocker gehauen im Vergleich zur Platte. Dieses Mal allerdings sah die Sache schon anders aus. Vllt lags am PERFEKTEN Sound oder ich weiß es nicht, jedenfalls war ich sehr angetan von der Show. Meiner Meinung nach der beste Auftritt den ich je von den Jungs gesehen hab. Und Satanic Speed Metal als sowas wie ne Zugabe war der ideale Weg das Konzert zu beenden!
Repugnant: Hier begann sich das Blatt irgendwie zu wenden. Ich meine, kennt ihr das? Ihr geht auf ein Konzert, bzw. müsst dafür gewisse Opfer bringen und dann ist es nicht so geil wie ihr euch das erhofft habt? Das lag aber auch hier nicht wirklich an der Band, außer das ein aus sechs oder sieben Songs bestehendes Set für nen Co-Headliner ne ziemliche Frechheit ist. Die Jungs waren durchaus gut drauf und hatten ne Menge Spaß auf der Bühne, aber irgendwie bemerkte das Publikum nicht. Ergo: Zwei verrückte Deutsche feiern sich ansatzweise die Seele aus dem Leib während um sie herum alles phlegmatisch in der Gegend rumsteht und wenns hochkommt mal mit dem Kopf nickt. Fühlt man sich irgendwie komisch, oder? Nichts desto trotz guter, kurzer und intensiver Auftritt! Für mich ist es halt völlig unverständlich, dass das Publikum (zur Hälfte in Repugnant Shirts) zu Songs wie "Spawn of Pure Malevolence" oder "Voices from the Dead" nicht aus sich raus gehen konnte!
Watain: Die Band als rein musikalischen Act zu bezeichnen würde nicht reichen. Das war fast mehr Show als Musik. Gefühlte 15000 Kerzen, Schweine- und Ziegenköpfe (was für ein Gestank), tausende Bühnenutensilien, zum Beispiel nen Altar mit allem möglichen Krams, ne Nebelmaschine von der sich Erik ab und an mal verschleiern lies dazu ne verdammte Menge klischeehaftes Acting und so weiter. Dennoch wars musikalisch über jeden Zweifel erhaben; Songs wie Sworn to the Dark, Wolves Curse etc können gar nicht schlecht sein. Und zum Schluss noch das ÜBERGEILE Waters of Ain mit drei Gitarristen war ziemlich mächtig. Aber auch hier wieder: Schweden feiern nicht sondern sind eher die stillen Genießer. Ergo: Beim Ausflippen zu einigen meiner Lieblingssongs kam ich mir nicht wie auf nem Konzert sondern eher wie in der Kirche vor gemessen an den Reaktionen. Ein weiterer DICKER FETTER Minuspunkt: Keine Zugaben, kein I am the Earth, kein On Horns Impaled.. Wie kann das sein??? Ne Band spielt ihren verdammt nochmal besten Song nicht, geht einfach von der Bühne und reagiert nicht auf Zurufe während ein Großteil der Leute genau den Song noch gefordert hat? Komisch komisch.
Wären diese ganzen Kleinigkeiten nicht gewesen, wärs n heißer Anwärter auf das Konzert des Jahres gewesen, so wars n cooler Trip mit einigen Schönheitsfehlern!
Hier nochmal zwei Impressionen; einmal vom Ghost-Frontgeist und der halben Bühnendeko von Watain (sorry für die Unschärfe; ich hatte beim Fotografieren meine Brille nicht auf tongue )
DSCN5319.jpg
DSCN5324.jpg

Aber auch Jesus erhebt kritisierend den Zeigefinger:
DSCN5368.jpg

big_smile

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#602 03.11.2010 21:26:48

PARABELLUM
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Re: Konzert Berichte

Dennis the Menace schrieb:

Aber auch Jesus erhebt kritisierend den Zeigefinger:
http://i825.photobucket.com/albums/zz17 … CN5368.jpg

big_smile

hehe was fürn fetter apfel. sieht eher aus wie die heilige granate aus worms

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#603 03.11.2010 21:39:45

Sauerkraut Män
Mauerkraut Sän.
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Re: Konzert Berichte

PARABELLUM schrieb:

hehe was fürn fetter apfel. sieht eher aus wie die heilige granate aus worms

big_smile

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#604 04.11.2010 13:15:06

prankowski666
¡Viva la reacción!
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Re: Konzert Berichte

PARABELLUM schrieb:
Dennis the Menace schrieb:

Aber auch Jesus erhebt kritisierend den Zeigefinger:
http://i825.photobucket.com/albums/zz17 … CN5368.jpg

big_smile

hehe was fürn fetter apfel. sieht eher aus wie die heilige granate aus worms

Bis drei sollst Du zählen, und nur bis zur Drei... big_smile tongue

Schöner Bericht, Dennis! smile

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#605 04.11.2010 14:44:54

inashentears
Glücklicher Inder
Ort: Tuckistan
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Re: Konzert Berichte

Madrid Is The Dark II (30/31.10.2010) TEIL I:

Auf nach Madrid um sich 2 Abende lang mit düsteren Klängen beschallen zu lassen, bei dem Line-Up konnten wir einfach nicht nein sagen und mussten diese Reise antreten.
Nachdem wir Do. u. Fr. sowie Samstag Nachtmittag ausgiebig die ersten Sightseeings, Tapas, Sangrias und was weiß ich noch genossen haben gings am Samstag Abend zum Sala Caracol wo das  Konzert stattfindet. Dort angekommen sah man auch schon die ersten Spanischen Metaller ordentlich in Reihe anstehend, wir wurden erstmal ausgiebig begutachtet von diversen Augen (man ist ja schließlich Ausländer wink ).
Der Saal füllte sich zusehends und so wurde uns klar das es wohl recht eng werden wird, wobei vorne vor der Bühne noch angenehm Platz war.
Da ich mich sehr auf Mael Mordha gefreut habe stand ich natürlich ganz vorne, und so gings pünktlich um 18:30 Uhr los mit der ersten Irischen Band am Abend, die Jungs kamen auf die Bühne und ähnelten doch recht dem ein oder anderen geschminkten gesellen aus Braveheart.
Es folgten 40 Minuten feinster Irischer Pagan/Doom Metal, ein guter Schnitt aus den 3 Alben wurde gespielt und abgeschlossen wurde das Set mit dem Titelsong des Gleichnamigen zweiten Albums „Gaeltacht Mael Mordha“ YESS!!! wie hab ich auf diesen Song gewartet...

Setlist Mael Mordha: (Nicht unbedingt die richtige Reihenfolge)

Mananaan
The Doom Of The Races Of Eire
Winds Of One Thousand Winters
Pauper Of Souls
A Window Of Madness
Gaeltacht Mael Mordha

Als nächstes spielten die Holländer um den ehemaligen Gorefest Musiker Ed Warby namens 11th Hour, der auch noch zwei Officium Triste Mitglieder (Sänger (jener war für die Growls zuständig u. Gitarrist) mit im Gepäck hatte.
Allerdings kam bei mir keinerlei Stimmung auf (Der cleane Gesang vom kleenen Glatzkopf nervte mich tierisch) und so guckte ich mir das ganze in ruhe von hinten an...

Im Saal war es inzwischen ziemlich Heiß, so das sogar Kondenswasser ordentlich von der Decke tropfte und man sich im Schlauchähnlichen Saal ordentlich nach vorne durchkämpfen musste, allerdings merkt man auch hier die ruhe u. Gelassenheit der Leute, in Deutschland wird man oft dumm angemacht od. Angerempelt wenn man nach vorne möchte und sich durchkämpfen muss.
Vorne angekommen gings mit Forgotten Tomb gleich weiter, eine der Bands die ich schon lange sehen wollte und es nun endlich so weit war.
Die Jungs kamen recht schlicht auf die Bühne und legten mit einem Medley aus ihrem vor kurzem erschienenen Album „Vol.5“ los bestehend aus „Disheartenment-Alone-Steal My Corpse“, absolut Göttlich und dabei blieb es die restliche Spielzeit auch...

Setlist Forgotten Tomb:

Disheartenment-Alone-Steal My Corpse
Solitude Ways
A Dish Best Served Cold
Scars
Spectres Over Venice


Als nächstes kamen Rapture aus Finnland an die Reihe, die Band hatte vor 5 Jahren ihr letztes Album veröffentlicht und es wunderte mich etwas das sie doch von einigen abgefeiert wurden, ich konnte der Band nichts abgewinnen und verzog mich abermals nach hinten, ihr komischer Gothic/Doom Metal Mix mit versuchen hier und da mal nach Katatonia zu klingen kam Live recht nervig rüber, vor allem weshalb man dafür 2 Sänger braucht die ziemlich gleich klingen und fast schon Metalcore lastige rumschreien u. Brüllen und zu allem überfluss 3 Gitarristen auf der Bühne brauchen... nene also das Ging nach hinten los Jungs!

Der letzte Gig des Abends stand an und wurde mit Primordial als Headliner sehr gewürdigt, nachdem wir ja schießlich auch wegen den Iren hergekommen waren (1x im Jahr muss Primordial sein, und diesmal traf es halt Madrid).
Der Gig wurde wie seit längerem mit „Empire Falls“ eröffnet und wurde souverän durchgezogen, für meine bedürfnisse allerdings etwas zu souverän, verlässt man sich doch seit einiger Zeit auf die funktionierende Setlist und lässt keine Überraschungen einfließen, der einzige Song der auffiel war „The Burning Season“.
Perfekter Gig mit dem üblichen Leiden von Alan am Gesang und ordentlicher Leistung der Mitmusiker, aber leider fehlt mir doch hier und da mal ne erneuerung in der Setlist und nicht immer die gleichen wenn auch geilen Lieder spielen, gelohnt hat es sich allemal!

Setlist Primordial:

Empire Falls
Gallows Hymn
Sons Of The Morrigan
The Golden Spiral
As Rome Burns
The Burning Season
The Coffin Ships
Gods To The Godless
Heathen Tribes

Fotos gibts demnächst ein paar...

Beitrag geändert von inashentears (04.11.2010 14:52:59)


Aluhut Kackbart, geheiligt werde dein Curry. Dein Gewürz komme. Dein Rezept geschehe, wie in Indien so auch in Deutschland. Unser täglich Naan Brot gib uns heute.

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#606 09.12.2010 11:28:17

Saint Huck
Schall und Wahn
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Re: Konzert Berichte

Ich bin naoch einen Bericht vom schuldig. Freitag ging's nach Übach Palenberg ins Outbaix um ein Konzert der legendären Fuzztones zu bewundern. Nach fast 39 Jahren auf der Bühne hat die Bend wenig von ihrem alten Drive verloren. Sänger Rudi Protrudi ist bester Laune auch wenn nur ca. 50 Gäste den Weg in das verschneite Putbaix gefudnen haben. Auch wenn die 1. Single "Bad News Travels Fast" direkt als zweites gespielt wird liegt der Schwerpunkt doch auf den Stücken des im Januar erscheinenden Albums "Preaching To The Perverted". Rudi macht schnell klar, dass er der Preacher und wir das Publikum die Perverted sind. die Songs kommen gut an auch wenn es erst gegen Ende des Haupsets als "She's Wicked" und "Strychnine" intoniert werden kein Halten mehr gibt. rudi springt mit dem Mikro in den Saal und lässt das Publikum ins Mikro gröhlen und feiert lautstark das Wiedersehen mit seinem Kumpek und ehemaligem Tourmanger Fritz. Als "Cinderella" als letze Zugabe verklingt siet man nur noch zufrieden gesicher im Saal. Die Band lässt es sich nicht nehmen, sich anschließend noch zum Smalltalk und für Autogramme unters Volk zu mischen.

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#607 09.12.2010 20:12:08

letztesbiest
music maniac
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Re: Konzert Berichte

Saint Huck schrieb:

Ich bin naoch einen Bericht vom schuldig. Freitag ging's nach Übach Palenberg ins Outbaix um ein Konzert der legendären Fuzztones zu bewundern. Nach fast 39 Jahren auf der Bühne hat die Bend wenig von ihrem alten Drive verloren. Sänger Rudi Protrudi ist bester Laune auch wenn nur ca. 50 Gäste den Weg in das verschneite Putbaix gefudnen haben. Auch wenn die 1. Single "Bad News Travels Fast" direkt als zweites gespielt wird liegt der Schwerpunkt doch auf den Stücken des im Januar erscheinenden Albums "Preaching To The Perverted". Rudi macht schnell klar, dass er der Preacher und wir das Publikum die Perverted sind. die Songs kommen gut an auch wenn es erst gegen Ende des Haupsets als "She's Wicked" und "Strychnine" intoniert werden kein Halten mehr gibt. rudi springt mit dem Mikro in den Saal und lässt das Publikum ins Mikro gröhlen und feiert lautstark das Wiedersehen mit seinem Kumpek und ehemaligem Tourmanger Fritz. Als "Cinderella" als letze Zugabe verklingt siet man nur noch zufrieden gesicher im Saal. Die Band lässt es sich nicht nehmen, sich anschließend noch zum Smalltalk und für Autogramme unters Volk zu mischen.

Da verrate ich dir das die Fuzztones bei uns um die Ecke spielen und du fährst ohne mich hin - netter Freund ;-)
Da ich aber krank bin hätte ich eh' nicht gekonnt.

End of Green waren übrigens total klasse und evtl. würde ich mit dir dann auch in die Kufa fahren und mir die nochmal ansehen.

Hier gibt´s noch Bilder von den Fuzztones:
http://www.outbaix.de/wp2/?page_id=87&a … allery=224


Schöne Grüße
letztesbiest

Meine Sammlung     Zweitsammlung (For Sale)

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#608 20.02.2011 18:01:49

nobbygard
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Re: Konzert Berichte

Ich glaube ich hätte mich maßlos geärgert, wenn ich das verpasst hätte. Zum Glück hat mich eine Kollegin darauf aufmerksam gemacht und nachdem sie dann gar nicht hin wollte, habe ich einfach einen Kumpel angerufen und er ist mit gekommen!

Los ging es mit den Alabama Haircutters aus Köln:

Funkiger R&B - ist ja eigentlich nicht mein Ding, aber gut vorgetragen. Die Sängerin hat eine gute Stimme für diese Art von Musik und die anderen Musiker sind sicher auch gut, aber, wie gesagt, ich stehe nicht auf Schrammelgitarre und funkige Orgel!

Bluesf1.jpg

Da gefiel mir der 2. Act dann schon bedeutend besser: Die 23jährige Jessy Martens aus Hamburg mit Band und Keyboarder Jan Fischer. Da ging die Post ab und der Saal kochte. Meine Tochter hatte ja mit 23 auch schon eine gute Röhre, aber das war noch einen Tick gewaltiger und der Gitarrist war eine Klasse für sich. Haben auch einen langen Tourplan, sollte man sich echt mal gönnen!

Bluesf2.jpg


Dede Priest (USA) & Band: Sehr routiniert. Mein Greund Jersch meinte, Dede würde die Band in Grund und Boden singen. Aber mir war das egal, es war mir sowieso zu soulig und zu funkig!

Bluesf3.jpg

Endlich, endlich kam er, auf den die meisten der Zuschauer warteten. Der Meister ist inzwischen auch sein eigener Roady, jedenfalls legte er kräftig mit Hand an beim Umbau. Musik dieser Art bringt heute wohl nicht mehr so viel Geld...

Er hat nichts von seiner Ausstrahlung verloren: Gitarrenspiel und Gesang wie einst im Mai (1969, 0, 71, 72....). Besonders bei alten Titeln der Keef Hartley Band war der "Vergleich" natürlich gut zu ziehen.

Sinnin' For You und Just To Cry kamen rattenscharf rüber. Der Sound war 1a - da haben sie offensichtlich gute Leute in der Räucherei. Ich hatte noch nie große Klagen über den Sound in dieser Location.

Bluesf4.jpg

Bluesf5.jpg

Bluesf6.jpg

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Bluesf8.jpg

Bluesf9.jpg

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Feine Band hat er da zusammen. Bassist Kris Gray unterstützte ihn auch gesanglich. Aber Anderson klingt immer noch wie Anderson. Einziger gravierender Unterschied zu den Zeiten der Keef Hartley Band ist die Gitarre. Die weiße Stratocaster wurde mit einer rosanen Music Master vertauscht. Sie ist etwas weicher im Klang, so mein Empfinden.

Beim Signieren meiner mitgebrachten Sachen: 6x Keef Hartley Band, Dog Soldier, Mountain, Savoy Brown, Sampler "Knights Of The Blues Table" und der beiden frisch erworbenen CDs der Miller Anderson Band, haben wir noch etwas über die alten Zeiten gequatscht.

Inzwischen war auch meine Frau gekommen und hat uns sicher nach Hause gebracht. 3.20 lag ich im Bett!

Geiles Konzert!!!

Nobby


Hier geht es in meine Heimat: www.musikzirkus.eu und das ist meine Sammlung (noch nicht komplett): http://www.musik-sammler.de/sammlung/nobbygard Hier verkaufe ich Musik und Lesestoff https://www.fairnopoly.de/users/kulturblume

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#609 25.02.2011 10:40:09

nobbygard
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Re: Konzert Berichte

Inzwischen habe ich auch die CD von Jessy Martens intensiver gehört:

Jessy Martens & Jan Fischer's Blues Support: Live On Stage / CD
586928_t.jpg
http://www.musik-sammler.de/media/586928

Es lohnt sich, sich mit diesem Mädel zu beschäftigen: 1 Meter 52 geballte Energie begleitet von einer klasse Band. Trotz ihrer 23 Jahre schon eine große Bühnenerfahrung und das merkte man. Sie tobte wie ein Irrwisch über die Bühne und die Töne, die sie produzierten haben mich echt in Erstaunen versetzt. Erst, als sie mir ihre CD signierte, habe ich realisiert, was für ein zartes Persönchen da die Bühne gerockt hat.

Jessy_Pressefoto_live_Bremen_klein.jpg

Da wir auf Musik-Sammler immer gerne offizielle Fotos der Künstler haben wollen, habe ich Jan Fischer angemorst - er ist so was wie der Spiritus Rector der Band - und Pressefotos und eine Band-Info bekommen. Selbst Blueskenner sind total begeistert von der Hamburgerin und wenn man sich die Homepage von Jan Fischer www.janfischermusic.de anschaut, wird man sehen, dass auch er kein Kleiner in der Szene ist.

Hier ist nun die aktuelle Band:

Jessy_Pressefoto_Band_klein.jpg
von links; Roman Werner, Jan Fischer, Christian Kolf, Jessy Martens und Tom Rohloff

Jessy Martens & Band

Line Up:
Jessy Martens – Gesang
Jan Fischer – Piano/Keyboards
Roman Werner – E-Gitarre
Tom Rohloff – E-Bass
Christian Kolf - Schlagzeug


„Hier kommt die neue Lady Blues!“ und „eine Stimme zum Niederknien“ schreibt das Online-Magazine „rocktimes“ über die Hamburger Sängerin „mit der nötigen Röhre“ (Die Welt).  Ihr emotionaler Tiefgang, ihre Liebe zum Blues, ihre Hingabe ans Publikum und ihre ungeheure Energie bündeln sich zu einem explosiven Gemisch, einem „brodelnden sexy Bluesgebräu“ (Kieler Nachrichten), dem man sich nicht entziehen kann.

Dass die erst 23-Jährige zahlreiche Hauptbühnen bedeutender Festivals im In- und Ausland erstürmte, über 300 Konzerte spielte sowie 2 CD-Produktionen vorweisen kann, spricht für sich. Jessy Martens zählt zu den großen Hoffnungsträgern des Blues in Europa!

Mit ihrer „erstaunlich reifen Stimme sowie einer energiegeladenen Bühnenpräsenz!“ (Bluesnews Magazin) hat sich Temperament-Bündel Jessy Martens in den zurückliegenden 4 Jahren ein enormes Renommee erarbeitet. Die Begeisterung beim Publikum, bei Veranstaltern und bei Musiker-Kollegen ist geradezu überschwänglich.

Dabei hatte Jessy jahrelang ganz andere Ziele verfolgt. Mit 16 bereits hatte sie eine Musical-Ausbildung absolviert, sang jahrelang Solo-Stimme in verschiedenen Gospel-Chören, und war das „Vorzeige“-Talent der Hamburg School of Music. Dann landete sie durch einen Zufall im legendären Hamburger Cotton Club und wurde nachhaltig vom Blues infiziert.

Gemeinsam mit dem Hamburger Blues-Pianisten Jan Fischer (Jan Fischer Bluesband, Big Daddy Wilson, Abi Wallenstein) hat sie ein mitreißendes Programm erarbeitet, das die beiden mit viel Gefühl und Power auf die Bühne bringen. Druckvoll und in rockig-souligem Sound spielen Jessy Martens + Band eigene Songs, knackig arrangierten Blues und den einen oder anderen Ray Charles-Klassiker.

Das Badener Tageblatt bescheinigte der Band anlässlich des Abschlusskonzertes 2007 „musikalische Brillanz, erstklassigen Sound, viel Einfühlungsvermögen und virtuose Technik“. Dem konnte der Vorsitzende des Bluesclubs Baden Baden, Klaus Hartmann, nur hinzufügen, dass dies „eines der herausragenden Konzerte der letzten Jahre“ gewesen sei.

Dass Jessy Martens mit Begeisterung in die Blues- Szene aufgenommen wurde, wundert also nicht. Bereits 6 Konzerte (!) durfte sie beim Kemptener Jazzfrühling spielen. Zahlreiche internationale Festivals wie das 30. Lahnstein Bluesfestival, das 8th Bluesfestival Basel, oder das begehrte B&W Bluesfestival in Halle belegen ihren Erfolg.

Das Urteil Ihrer Kollegen fällt daher mehr als positiv aus:

„Weltklasse!“ (Micha Maass, Crazy Hambones))

"Der Hammer! Auf eine solche Bluespower haben wir lange warten müssen!"  (Georg Schroeter, Sieger der German + der Baltic Blues Challenge 2009)

„You knocked me out! Jessy, keep on crying, baby!“ (Big Daddy Wilson)

„Das Mädel ist Oberklasse!“
Toscho Todorovic (Blues Company)

"Überwältigend: die Wucht ihrer Bühnenpräsenz, die Frische und Reife ihrer einmaligen Stimme." (Abi Wallenstein)

„Eine Stimme zum Niederknien!“  (Joe Brookes – rocktimes online magazine)

„Es ist ein Geschenk, dass es sie gibt.“
Gerhard Klußmeier, Vorstand Swinging Hamburg e. V.,

Mehr Infos auf www.jessymartens.de

Der Tourplan von Jessy Martens & Band und Jan Fischer Blues Band:

Termine aktuell
Fr,
25.02.2011
20 Uhr     D-25348 Glückstadt
Detlefsen-Museum
Am Fleth 43     Kulturmärz Glückstadt
Eröffnungsveranstaltung
Jessy Martens + Band
Sa,
26.02.2011
20 Uhr     D-24340 Eckernförde
Ratshalle
Nicolaistr.3     Jan Fischer Bluesband
Do,
03.03.2011
18:00 Uhr     D-90763 Fürth
Grüne Halle Fürth
Krautheimerstraße 11     Jan Fischer Bluesband
Fr,
04.03.2011
21:00 Uhr     D-71638 Ludwigsburg
PODIUM
Musikhalle am Bahnhof
Bahnhofstr. 19     Jan Fischer Bluesband
Sa,
05.03.2011
20:30 Uhr     D-73575 Leinzell
Cafe Leinmüller     Jan Fischer Bluesband
Fr,
11.03.2011
20:00 Uhr     D-75417 Mühlacker
Mühlehof
Kleiner Saal     Jan Fischer Bluesband
Mi,
16.03.2011
20:00 Uhr     D-88085 Langenargen
Münzhof
Marktplatz 24     Jan Fischer Bluesband
Fr,
18.03.2011
20:00 Uhr     CH-7320 Sargans
Jazzkeller
Obergasse     Jan Fischer Bluesband
Mo,
21.03.2011
20:30 Uhr     D-20459 Hamburg
Cotton Club
Alter Steinweg 10     Jan Fischer Bluesband
& Gäste
Fr,
25.03.2011
19:30 Uhr     D-22417 HH-Langenhorn
Kulturhaus
Tangstedter Landtraße 182a     Jan Fischer Bluesband
Fr,
01.04.2011
21 Uhr     D-22303 Hamburg
Downtown Bluesclub
Hindenburgstr. 2     Jessy Martens + Band
Fr,
15.04.2011
20 Uhr     D-29693 Hodenhagen
Brinkhaus     Jessy Martens + Jan Fischer´s Blues Support (Trio)
Do,
21.04.2011
20 Uhr     D-23769 Burg auf Fehmarn
Kulturlabor
Bahnhofstr. 17     Jessy Martens + Jan Fischer (Duo)
Sa,
23.04.2011
20:30 Uhr     D-22880 Wedel
Theaterschiff Batavia
Brooksdamm     Jessy Martens & Jan Fischer´s Blues Support
So,
24.04.2011
20:30 Uhr     D-20459 Hamburg
Cotton Club
Alter Steinweg 10     Easter Blues Nights 2011
Jan Fischer Bluesband
Gerd Gorke (Hootin The Blues, Gewinner der German Blues Challenge 2009)
EB Davis (USA / Gewinner des R+B Preises Deutschland 2008)
+ weitere Gäste
Mo,
25.04.2011
20:30 Uhr     D-20459 Hamburg
Cotton Club
Alter Steinweg 10     Easter Blues Nights 2011
Program wie am Vortag
Do,
28.04.2011
20 Uhr     D-32756 Detmold
Aula der Alten Schule am Wall, Paulinenstraße 19     Schönen Gruß vom Blues!
Jessy Martens + Jan Fischer zu Gast bei Dieter Kropp
Sa,
30.04.2011
abends     D-49767 Twist
Heimathaus Twist
Overbergstraße 28     Bluesnight
Jessy Martens + Band u.a.
Fr,
06.05.2011
abends     D-26954 Nordenham
Jahnhalle
Jahnstr. 20     Jessy Martens + Band
Sa,
07.05.2011
19:00 Uhr     D-23611 Bad Schwartau
Krummlandhalle
Schulstraße 10     19.Kiwanis Benefiz Jazz-Festival<
Jessy Martens & Jan Fischer´s Blues Support + weitere Bands
Fr,
13.05.2011
abends     D-09111 Chemnitz
Exil-Schauspielhaus
Zieschestr. 28     Jessy Martens + Band
Sa,
14.05.2011
abends     D-03149 Forst
Manitu
Frankfurter Straße 135     Jessy Martens & Band
Sa,
21.05.2011
18 Uhr
20 Uhr     D-22926 Ahrensburg
Holzland Wulf
Bahnhofstraße 5     Ahrensburger Musiknacht
Hauptbühne
18 Uhr Jan Josef Liefers Band
20 Uhr Jessy Martens + Band
So,
22.05.2011
ab ca 16 Uhr     D-23701 Eutin
Marktplatz
Open Air     Bluesfestival Eutin
Jessy Martens + Band
Zakiya Hooker + Band (Tochter von John Lee Hooker)
Fr,
27.05.2011
19 Uhr     D-28359 Bremen
Haus am Walde
Kuhgrabenweg 2     Biergarten open air
Jessy Martens & Band
Sa,
28.05.2011
abends     D-25548 Kellinghusen
Ulmenhofschule
Ott-Ralfs-Str. 1a     Jessy Martens & Band
Mo,
30.05.2011
20:30 Uhr     D-20459 Hamburg
Cotton Club
Alter Steinweg 10     Jan Fischer Bluesband
& Gäste
So,
12.06.2011
20:30 Uhr     D-20459 Hamburg
Cotton Club
Alter Steinweg 10     Jessy Martens & Jan Fischer´s Blues Support
Do,
30.06.2011
19 Uhr     D-57627 Hachenburg
Alter Markt
Open Air     Hachenburger Kulturzeit
Jessy Martens & Band
Fr,
01.07.2011
abends     CH-Basel
Open Air Hauptbühne
Innenstadt     Summernight Bluesfestival
Jessy Martens + Band u.a.
Sa,
02.07.2011
20:00 Uhr     D-55546 Frei-Laubersheim
Hofgut K. Fröhlich
Philipp-Wehr-Strasse 4     Blues im Hof
Jessy Martens + Band
So,
03.07.2011
11 Uhr     D-66119 Saarbrücken
Schlossgarten     Jessy Martens & Band
Mi,
06.07.2011
18 Uhr     CH-7505 Celerina
Hotel Cresta Palace     Jessy Martens & Jan Fischer´s Blues Support (Band)
Fr,
08.07.2011
20 Uhr     A-6370 Kitzbühel
Innenstadt     8. Steinbach Boogie Woogie & Blues Festival
Jessy Martens & Jan Fischer
Chistoph Steinbach, Martin Schmidt, Jo Bohnsack + weitere Gäste
Sa,
09.07.2011
20:30 Uhr     D-67229 Großkarlbach
wird noch bekanntgegeben     Jazznight
Jessy Martens + Band
Fr,
19.08.2011
20 Uhr     D-48149 Münster
Aaseeterrassen Open Air
Annette-Allee 41a     2. Aaseeterrassenfest
Jessy Martens + Band
So,
28.08.2011
noch unklar     A-6991 Riezlern
Kanzelwand Bergstation
Walserstraße 77     Jessy Martens & Band
Mi,
07.09.2011
19:30 Uhr     D-20355 Hamburg
Handwerkskammer
Bauhüttensaal
Holstenwall 12     Jessy Martens + Jan Fischer´s Blues Support (Trio)
Fr,
23.09.2011
20 Uhr     D-29303 Bergen
Stadthaus     3. Blues + Boogie Night Bergen
Jessy Martens + Band
Thorbjörn Risager + Band
Fr,
30.09.2011
20 Uhr     D-24534 Neumünster
Fürsthof 23     Kultur im Fürsthof
Jan Fischer Bluesband
So,
02.10.2011
20:30 Uhr     D-20459 Hamburg
Cotton Club
Alter Steinweg 10     7. COTTON CLUB BOOGIE NIGHTS - ein leidenschaftlicher Abend für Pianofreaks und Bluesfans
Jan Fischer Bluesband u.a.
Mo,
03.10.2011
20:30 Uhr     D-20459 Hamburg
Cotton Club
Alter Steinweg 10     7. COTTON CLUB BOOGIE NIGHTS
(Programm wie am Vortag)
Jan Fischer Bluesband u.a.
Fr,
28.10.2011
20 Uhr     D-21109 Hamburg
Gasthof Sohre
Kirchdorfer Str. 169     Kirchdorf Rocks
Jessy Martens + Band
u.a.
Sa,
29.10.2011
18 Uhr     D-33790 Halle (Westfalen)
Gerry Weber Event &
Consulting Center     B+W Rhythm & Blues Festival
Jessy Martens & Band
Crazy Chris Cramer
u.a.
Fr,
04.11.2011
20 Uhr     D-88212 Ravensburg
Zehntscheuer
Grüner-Turm-Str.30     Jessy Martens & Band



Nobby


Hier geht es in meine Heimat: www.musikzirkus.eu und das ist meine Sammlung (noch nicht komplett): http://www.musik-sammler.de/sammlung/nobbygard Hier verkaufe ich Musik und Lesestoff https://www.fairnopoly.de/users/kulturblume

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#610 08.04.2011 12:06:09

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

Belle And Sebastian, 05.04.2011 Grosse Freiheit, Hamburg


Ein buntes Völkchen tummelte sich am Dienstag in der fast ausverkauften Grossen Freiheit. Neben älteren Semestern waren dort viele Indiegirls und Indieboys und immer wieder traf man Tocotronic's Arne Zank in der Raucherzone.

Was einen bei Belle And Sebastian erwartet weiß man nie, da die Band jeden Abend eine andere Setlist spielt. Da ist es schon interessanter welche Songs nicht gespielt wurden.

So spielte die Band ein tolles Set mit einer überraschenden Songauswahl aus fast allen Schaffensperioden. Angeführt von einem bestens gelaunten Stuart Murdoch gelang es den Spannungsbogen immer am oberen Level zu halten.
Das ganze war bei brilliantem Sound und nicht zu hoher Lautstärke ein absoluter Hörgenuß smile
Das Septett war perfekt aufeinander abgestimmt. Da u.a. auch Instrumente wie Geigen, Querflöten, Blockflöten, Cello etc. zum Einsatz kamen zeigten einige der Musiker echte Allroundqualitäten.

Stuart Murdoch startete die Charmeoffensive und holte sich ein paar Leute aus dem Publikum zum eintanzen auf die Bühne. Diese mußten das dann jedoch 2 Songs lang machen und waren fix und fertig smile
Da war der 42jährige doch deutlich agiler.
Dann wurde noch eine Gitarrenpanne vorgetäuscht. Der zu Hilfe eilende Tontechniker wurde darauf mit einem Geburtstagsständchen nebst Torte und Schampus bedacht. Auch nett smile
Als Stuart dann noch die Empore direkt über mir enterte, fragte er mich doch allen Ernstes "Do you catch me?". Ich habe dann lieber abgewunken. So wie der drauf war weiß man ja nie. Bin ja nun auch nicht das was man eine Kante nennt.
Wie Ihr merkt hatte ich eine Menge Spaß smile
So vergingen die 100 Minuten wie im Fluge. Da merkte man auch erst welche tollen Songs aus der Wundertüte nicht gespielt wurden. Vielleicht ja dann beim nächsten Mal.
So war es auch ohne "The state i am in" oder "Like Dylan in the movies" ein sehr gelungener, mitreißender Konzertabend.

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#611 08.04.2011 12:12:05

der Jakob
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Re: Konzert Berichte

na dann bin ich mal sehr gespannt (naja, bin ich auch so wink), sehe sie heute in Köln

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#612 08.04.2011 12:14:36

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

der Jakob schrieb:

na dann bin ich mal sehr gespannt (naja, bin ich auch so wink), sehe sie heute in Köln

Da wünsche ich Dir eine Menge Spaß smile

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#613 08.04.2011 12:33:08

der Jakob
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Re: Konzert Berichte

rockwolf schrieb:
der Jakob schrieb:

na dann bin ich mal sehr gespannt (naja, bin ich auch so wink), sehe sie heute in Köln

Da wünsche ich Dir eine Menge Spaß smile

Danke!

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#614 14.04.2011 11:48:13

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

13.04.11: Anna Calvi (UK) @ Stall 6, Zürich

Einen fantastischen Konzert-Abend durften wir gestern Abend in unserem Zürich geniessen. Die junge Engländerin mit der grossen Stimme, die momentan in aller Munde ist: Anna Calvi.

Gespannt auf dieses Hör-Erlebnis ging’s nach der Maloche also auf Richtung Zürcher City, wobei ich für die 15 km Strecke doch immerhin 40 Minuten gebraucht habe… hmm

Endlich angekommen wartete auch schon meine liebreizende, durch meine Verspätung jedoch leicht angesäuerte Freundin auf mich und gemeinsam gings dann zu unserem Lieblings-Araber zu einer reichhaltigen, warm/kalten Mezzeplatte und einem erfrischenden Bierchen.

Das Konzert war erst für 22.00 Uhr angesetzt, also liessen wir uns eine Menge Zeit und schlenderten nach einem vorzüglichen Essen gemütlich Richtung „Stall 6“, wo sich die hübsche Britin an diesem Abend die Ehre geben würde. Der „Stall 6“ ist in der Tat ein ehemaliger, zu Theater- und Konzertvorstellungen umfunktionierter Pferdestall inkl. Bar. Eigentlich ein ziemlich gemütlicher Laden, wenn auch die Isolation etwas zu wünschen übrig liess, so dass wir unsere Jacken dann auch gleich anbehielten.

So warteten wir also auf den Star des Abends, welcher sich viel Zeit liess und schlussendlich gegen 22.30 Uhr, adrett in ihrem typischen Flamenco-Outfit gekleidet, unter Applaus die Bühne enterte, sogleich ihre Telecaster umschnallte und den Konzertabend wortlos mit den sanften, hallenden Gitarrenklängen von „Rider To The Sea“ eröffnete. Hier zeigte sich, dass diese Frau nicht nur singen, sondern auch verdammt gut Gitarre spielen kann. Natürlich blieb es aber nicht nur beim tollen Gitarrenspiel. Mit Ihrem zweiten Stück „No More Words“ offenbarte Anna Calvi auch ihre wahnsinnig tolle Stimme, welche Sie so gekonnt einsetzt, dass man echt nur noch mit offenem Mund dastand und dieser beneidenswerten Dame lauschte. Diese Dramatik, diese Leidenschaft, diese Atmosphäre! Gänsehaut pur! Besondere Leckerbissen an diesem Abend waren vor allem Songs wie ihre stimmgewaltige Debut-Single „Jezebel“, das an Dramturgie kaum zu überbietende „The Devil“ oder das wundervolle Stück „Desire“, welches in einer virtuosen Gitarrenexplosion gipfelte, die wohl so manchem Konzertgitarrist das Herz höher schlagen liess. So ging eine fantastische, wenn auch etwas kurze Show zu Ende und wir machten uns zufrieden auf den Heimweg.

Kurz vor unserem Wohnort warteten dann auch schon die Bullen auf uns und ich musste doch tatsächlich noch ins Röhrchen pusten. wink
So hab’ ich dann noch vorbildliche 0.0 Promille aufs Display unseres Freund und Helfers gezaubert ehe es dann endlich um halb 1 ins Körbchen ging…

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#615 14.04.2011 21:16:27

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

Rhinozaur schrieb:

13.04.11: Anna Calvi (UK) @ Stall 6, Zürich

Schöner Bericht, Rhino smile Habe die gute Frau bei ihrem Hamburggastspiel leider verpaßt hmm

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#616 15.04.2011 10:13:13

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

rockwolf schrieb:
Rhinozaur schrieb:

13.04.11: Anna Calvi (UK) @ Stall 6, Zürich

Schöner Bericht, Rhino smile Habe die gute Frau bei ihrem Hamburggastspiel leider verpaßt hmm

Danke dir! Schade, dass du sie verpasst hast...
Das einzige noch kommende Deutschland-Konzert spielt Sie am Haldern Pop Festival im August... Danach heisst es wohl warten!

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#617 15.04.2011 14:19:28

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

Rhinozaur schrieb:
rockwolf schrieb:
Rhinozaur schrieb:

13.04.11: Anna Calvi (UK) @ Stall 6, Zürich

Schöner Bericht, Rhino smile Habe die gute Frau bei ihrem Hamburggastspiel leider verpaßt hmm

Danke dir! Schade, dass du sie verpasst hast...
Das einzige noch kommende Deutschland-Konzert spielt Sie am Haldern Pop Festival im August... Danach heisst es wohl warten!

Hoffentlich spielt sie dann noch in den kleineren Clubs.

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#618 18.04.2011 12:49:03

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

Woven Hand, 15.04.2011 Indra, Hamburg

Ich muß vorausschicken, daß ich ein glühender Anhänger von Woven Hand bzw. David Eugene Edwards bin. So war das natürlich ein Pflichtkonzert und bereits das neunte Mal, daß ich der Messe von DEE beiwohnen durfte (16HP-Konzerte einberechnet).
Ich frage mich aber ernsthaft was mit David an diesem Abend los war. Ich weiß auch nicht was die Zuschauer im ausverkauften Indra erwarteten, aber ob es das war was ihnen geboten wurde wage ich zu bezweifeln.
Klar ist Mr.Edwards immer hochkonzentriert und spirituell am äußersten Level. Er ist auch ein begnadeter Songschreiber. An diesem wirkte aber alles ein wenig grotesk.
Zu beginn des Konzertes wirkte DEE total fahrig und wirr, verdrehte immer wieder die Augen und wirkte als ob er völlig woanders war. Dazu wirkte sein neuer Look (Haarspange mit Federn dran) wenig vorteilhaft, ist aber reine Geschmacksache.
Er fing sich dann aber wieder und setzte ein paar Glanzpunkte, um dann aber immer wieder abzudriften. David ließ sich dann noch dazu hinreißen wilde Tänze aufzuführen. Was war da bloß los? hmm
Für meinen Geschmack zeigte DEE an diesem Abend zu viel Wahnsinn und zu wenig von seinem Genie. Meinen Kumpels hingegen hat's gefallen. Vielleicht habe ich da auch irgendwas nicht verstanden.
Ich weiß aber aus Erfahrung, daß WH-Konzerte immer total verschieden sind. Daher nehme ich das eine nicht so gute Konzert auch nicht krumm. Ich werde auch wieder dabei sein, wenn die Band beim nächsten Mal hoffentlich wieder zur Hochform aufläuft smile

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#619 18.04.2011 17:24:07

Rock Rendezvous
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Re: Konzert Berichte

Rhinozaur schrieb:
rockwolf schrieb:
Rhinozaur schrieb:

13.04.11: Anna Calvi (UK) @ Stall 6, Zürich

Schöner Bericht, Rhino smile Habe die gute Frau bei ihrem Hamburggastspiel leider verpaßt hmm

Danke dir! Schade, dass du sie verpasst hast...
Das einzige noch kommende Deutschland-Konzert spielt Sie am Haldern Pop Festival im August... Danach heisst es wohl warten!

Das Frankfurt-Konzert wurde auch in den August verlegt.

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#620 19.04.2011 11:00:04

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

18.04.11: Blackfield & North Atlantic Oscillation @ Konzertfabrik Z7, Pratteln

Endlich habe ich es geschafft, die Herren Blackfield einmal live in Aktion zu sehen, nachdem ich die erste Tour wegen frevelhafter Unkenntnis der Band und die zweite krankheitsbedingt versäumt habe. Und natürlich war der Konzertabend, wie jeder mit Herrn Wilson, ein wahrer Ohrenschmaus.

So machten wir uns also auf ins 40 Minuten entfernten Pratteln, die neue Scheibe „Welcome To My DNA“ im Autoradio rotierend. Obwohl diese ein paar sehr schöne Songs beinhaltet, freute ich mich doch etwas mehr auf die alten Sachen wie „Once“, „The End Of The World“ oder „Summer“.

Vor der Konzerthalle angekommen, staunten wir über die, für einen Montag Abend, zahlreichen Besucher, stellten unser Auto ab und enterten die wirklich tolle, grosse Konzerthalle, wo ich schon Bands wie Porcupine Tree, Oceansize, Riverside und Amplifier live on stage erleben durfte.

Kurz nach unserem Eintreffen stieg auch schon die Support-Band des Abends, die schottischen Progressive Rocker von „North Atlantic Oscillation“ auf die Bretter und präsentierte einige Songs ihres Debut-Albums „Grappling Hooks“. Die Mucke war mir persönlich fast schon zu elektronisch angehaucht und die Leistung des Sängers war für mich insgesamt zu schwach, so dass mich das ganze ziemlich kalt liess und ich von Plattenkäufen dieser Gruppe absah. Für interessierte Menschen dürft deren MySpace-Seite erste Anlaufstelle sein: www.myspace.com/naoband

Dann wurde es bereits Zeit für die Stars des Abends und die Bühne wurde umgebaut für den Porcupine Tree-Mastermind Steven Wilson in Kollaboration mit dem israelischen Pop-Idol und Friedensaktivist Aviv Geffen samt Band. Mit einem schönen, grossen Bier bewaffnet suchten wir uns ein hübsches Plätzchen in den vorderen Reihen und warteten gespannt auf das Spektakel. Und nach einem schier endlosen Intro gingen dann endlich die Lichter aus und die Band betrat unter grossem Applaus die Bühne. Für ein erstes Schmunzeln sorgte das Outfit Aviv Geffen's, welches aus einem Mantel mit Streifen aus rot leuchtenden Lichterketten bestand. Die Band legte wortlos mit „Blood“, einem der wahrscheinlich tollsten und für Blackfield untypischsten Songs des neuen Albums los. Ein brachial rockiger Start in eine tolle Setlist.

So folgten abwechselnd Songs der ersten beiden Alben und neue Stücke aus „Welcome To My DNA“. Besondere Highlights für mich waren sicher ältere Songs wie „Blackfield“, „The Hole In Me“ und „Epidemic“, aber auch neue Stücke wie das melodiöse „Waving“ oder das längere, härtere Stück „Zigota“, wo Steven Wilson gitarrentechnisch zur Höchstform auflief und mir so ein befriedigendes Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Es gab aber auch Momente die eher nicht gerade zum Lachen waren. So kündigte Aviv Geffen einen Song mit den Worten: „This song is dedicated to my parents.“ an, bevorer das Stück „Go To Hell“ mit den Textzeilen „Fuck you all! Fuck You!“ anstimmte, worauf ein unüberhörbares Räuspern durch den Saal ging... Auch den Track „Oxygen“ leitete er mit einigen Worten ein, wie abgefuckt unsere Welt und wie scheisse unsere Gesellschaft doch sei. Man merkte einfach, dass dieser Mann in seinem Leben schon viel gesehen und erlebt hat. 1995 war er ja auch dabei, als bei einer Friedensdemo in Israel der Ministerpräsident Jitzchack Rabin, kaum 5 Meter von ihm entfernt, niedergeschossen wurde.

Jedenfalls ging das Konzert dann viel zu schnell bereits dem Ende zu und nach einem ausufernden „Dissolving With The Night“ verabschiedete sich die Band zum ersten Mal von der Menge, um unter tosendem Applaus wieder zurückzukehren und immerhin noch 3 Zugaben der ersten beiden Alben zum Besten zu geben. Hierbei war besonders „The End Of The World“ natürlich das Tüpfelchen auf dem i, welches den Abend nahezu perfekt machte. So ging wieder mal ein toller Konzertabend zu Ende und nachdem ich noch das Album neueste Album von Aviv Geffen sowie die Promo-EP „Mr. Down & Mrs. High“ erstanden habe, brausten wir glücklich und zufrieden, wenn auch etwas enttäuscht weil sie „Summer“ nicht gespielt hatten, nach Hause… smile

Hier noch die Setlist des Abends:

- Blood
- Blackfield
- Glass House
- Go to Hell
- On the Plane
- Pain
- DNA
- Waving
- Rising of the Tide
- 1,000 People
- Once
- The Hole in Me
- Miss U
- Zigota
- Epidemic Play
- Oxygen
- Where Is My Love?
- Dissolving with the Night

Encore:

- Hello
- End of the World
- Cloudy Now

Beitrag geändert von Rhinozaur (20.04.2011 07:25:33)

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#621 19.04.2011 11:05:33

Saint Huck
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Re: Konzert Berichte

Rhinozaur schrieb:

13.04.11: Anna Calvi (UK) @ Stall 6, Zürich

Die Dame durfte ich im Oktober im Vorprogramm von Grinderman erleben. Das war wirklich eins ehr stimmungsvolle Auftritt. Hat mir sehr gut gefallen smile

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#622 19.04.2011 11:23:50

Saint Huck
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Re: Konzert Berichte

Morning Parade - Underground, Köln, 18.04.11

Als ich am Freitag eine Mail von der Visions erhielt, dass ich zwei Karte für das Konzert von Morning Parade gewonnen hatte, wußte ic erstmal gar nichts damit anzufangen. den Namen hatte ich shcon mal irgendwo gehört, aber es klingelte nirgendwo. Aber das hat auch mal was: zu einem Konzert fahren bei dem man die Band gar nicht kennt hat seine Vorteile. Man kann zwar schrecklich enttäuscht werden andererseits, kann man aber auch unvoreingaenommen eine junge, hungrige Band erleben.
Die Lokalmatadoren Auletta eröffneten den Abend. Schöner Rock-Pop mit deutschen Texten, der sich irgendwo zwischen den späteren Blur, Franz Ferdinand und Rio Reiser einpendelt. Sehr angenehm. Interessant, dass vor der Bühne ein Rudel, den Sänger anhimmelnde Mädels standen, die jede Zeile mit singen konnte.
Nach einer kurzen Umbaupause enterten Morning Parade die Bühne und drehten direkt ordentlich auf. Das Energielevel wurde konstant hoch gehalten. Ihr Post Punk und Shoegaze beeinflusster, energiegealdener Indie Rock, der ein wenig an einer Mischung aus Editors und Ride unterlegt mit Keyboardtepichen klingt begeisterte sofort das Publikum. Man merkte sofort: hier ist eine Band am Werk, die sich wirklich den Arsch aufreist um den Durchbruch zu schaffen. Gespielt wurde alle Songs der aktuellen EP "Under The Stars" sowie etliche Songs, die es auf das noch kommende Debut Album schaffen sollen. nach knapp einer Stunde war's zwar schon wieder vorbei, Aber für ein Bend die nicht mal ihr Debut Album draussen hat und noch das Qualitätsniveau während des gigs konstant hoch gehalten hat, war das die perfekte Spielzeit.

einen Gratissong gibt es hier:
http://www.facebook.com/morningparade?s … 5196702283

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#623 31.05.2011 10:27:40

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

30.05.11: Amplifier (UK) & Charlie Barnes (UK) @ ISC-Club, Bern

Einen netten Konzertabend verbrachten wir gestern in unserer schönen Bundeshauptstadt Bern. Es luden zum Hörvergnügen: die Alternative Rocker „Amplifier“ aus Manchester und der Singer/Songwriter/Electronica/Beatbox-Verschwurbler „Charlie Barnes“ aus Leeds (http://www.myspace.com/charliebarnes).

So machten wir uns gegen 19.00 Uhr auf ins gut eine Stunde entfernte Bern. Nach schier endloser Fahrt erreichten wir das zuvor ausgemachte Parkhaus, bestiegen den Bus Richtung Bahnhof und erreichten alsbald den kleinen ISC-Club. Am Einlass vorbei betraten wir die kleine Bar und merkten schon, dass die vorsommerliche Hitzewelle auch dieses Etablissement nicht verschonte. So schnappten wir uns erstmal eine Erfrischung an der Bar und beäugten die Waren, welche es am Merchandising-Stand zu erwerben gab. Obwohl ich das Tintenfisch-Motiv des neuen Albums „The Octopus“ sehr toll finde, waren die Prints der T-Shirts für meinen Geschmack wie so oft zu gross, so dass ich von jeglichen Merch-Käufen absah.

So begaben wir uns also eine Etage höher, wo sich der ebenfalls kleine Konzertsaal befand. Auf der niedrigen Bühne war bereits das Set des Support-Acts „Charlie Barnes“ installiert, welches aus einem Synthesizer, einem Keyboard, einem Macbook und siehe da, auch einer E-Gitarre bestand. Kaum hatten wir uns unseren Platz vor der Bühne ausgesucht, bestieg der junge Brite auch schon die Bretter, setzte sich hinter sein elektrisches Gedöns und eröffnete seinen Auftritt mit einigen „Beatbox“-Lauten, die er mittels Looper zur Endlosschlaufe modellierte. Nach diesem, für uns Rockkonzert-Besucher eher ungewohnten Start, legte der sympathische Musiker auch noch Gesang über seinen Klangteppich und überzeugte mit einer sehr kraftvollen, schönen Stimme. Hat mir insgesamt ziemlich gut gefallen, besonders als für ein Stück auch noch der Amplifier-Bassist Neil Mahony in die Saiten griff. So ging der erste Teil des Abends relativ schnell vorüber und die Bühne wurde für die Stars des Abends umgebaut. Währenddessen füllten sich die Ränge vor der Bühne mehr und mehr und die Hitze machten das Gedränge auch nicht gerade angenehmer. Nach langem Warten erleuchtete die von Octopus-Logos geprägte Bühne dann endlich in einem satten Grün und aus den Lautsprechern kam witzigerweise kein episches Intro, sondern der Song „Octopus’s Garden“ von den Beatles. Sogleich enterten dann die Herren Amplifier die Band, alle adrett mit Anzug und Octopus-Kravatte gekleidet, die Bühne und legten mit „The Wave“ vom neuen Album los. Der Sound war gewohnt genial und die neuen Songs konnten sich live echt hören lassen. So folgten für ca. eineinhalb Stunden ausschliesslich Songs des neuen Albums, was ja eigentlich verständlich, jedoch mit der Zeit etwas ermüdend war. Gerne hätte man zwischendurch auch einen Klassiker vernommen, was beim Publikum zwischen den Songs gerne zu Zwischenrufen wie „Neon!“ oder „Motorhead!“ führte. Die Band kannte allerdings keine Gnade und feuerte eine Octopus-Salve nach der anderen ab, ehe sich die Band mit dem Titeltrack des Albums das erste Mal unter tosendem Applaus verabschiedete.

Lautstark forderte das Publikum die Herren zurück auf die Bühne und endlich kamen wir auch in den Genuss von älteren Stücken, allen voran das tolle „Continuum“ der ersten EP „The Astronaut Dismantles HAL“, welches die Köpfe der Zuhörer ins rotieren brachte. Darauf folgte der Pflicht-Song „Motorhead“, den ich offen gestanden auch schon mit mehr Energie seitens der Band live erleben durfte. Der Gesang Sel Balamir’s war mir da insgesamt doch etwas zu schwach, wobei das womöglich am mittlerweilen stark beeinträchtigten Klima im kleinen Konzertsaal gelegen haben könnte (eitel, wie die Band nun mal ist, denkten sie ja nicht daran, die Anzüge mal abzulegen! wink). Jedenfalls kam das Ende des Konzertabends immer näher und die Band legte mit „UFO’s“ und einem grandiosen „Airborne“ ein tolles Finale hin…

Da es für einen Montag Abend nun doch schon arg spät geworden war, verliessen wir den Club sogleich, um im nun strömenden Sommerregen zurück zu unserem Wägelchen zu spazieren... So kamen wir denn müde aber um eine weitere Konzerterfahrung reicher gegen halb zwei morgens nach Hause und nach einer bitter nötigen Dusche, endlich ins Bett für eine kurze Mütze voll Schlaf…

Beitrag geändert von Rhinozaur (01.07.2011 09:29:47)

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#624 04.06.2011 17:21:12

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Re: Konzert Berichte

Hazmat Modine - 2. Juni 2011, Kiel, Die Pumpe

Ich weiß gar nicht, wie ich auf Hazmat Modine gekommen bin, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es aufgrund einer Vorstellung im Musikzirkus passiert ist. Da ich keine Rezension einer CD gefunden habe, kann es ja eigentlich nur im Rahmen einer Sendung gewesen sein. Na ja, ist auch egal, jedenfalls habe ich mir einige Beispiele im Netz angehört und sofort bestellt und die zweite CD sofort bei Erscheinen gekauft.

Mastermind Wade Schumann, Dozent für Bildende Kunst in New York, sagte sinngemäß folgendes in einem Interview, anlässlich der Veröffentlichung der zweiten CD der Band:

Blues ist amerikanische Musik und wir Amerikaner haben unsere Wurzeln überall auf der Welt, darum klingt der Blues manchmal wie Klezmer, Calypso oder Tango.

HazmatModine034.jpg

Die Presse feiert Hazmat Modine in höchsten Tönen. Hier einige Zitate:

"...Kritiker nannten Wade Schuman schon den besten Munharmonika-Spieler der Welt. Kein Einspruch... Was er aus dem
kleinen, nicht mal chromatischen Instrument herausholt, ist da eigentlich gar nicht drin."
Ulrich Olshausen - FAZ 2009

" ... Solche kleinen Wunder braucht die Musikwelt ungeheuer dringend."
Die Welt, 2007

“They’re a calypso/alt-country/blues/gypsy band…. which is obviously what the world needs most…”
Times of London

“Music straight of New York’s ethno-underground…Bahamut: Right now, this is the song that I can’t get enough of, the one I
have to listen to several times a day, a song I wish I’d written…It's as if 1930's calypso legend Wilmouth Houdini, Sidney
Bechet and a Haitian band all ran into each other at a Gypsy wedding where Fanfare Ciocarlia were rocking some Balkan
brass... "
Sophie Solomon - Metro News, London

Und so weiter gehen die Versuche, die Musik Hazmat Modines zu beschreiben. Ich glaube, wenn man die ca. 120 – 150 Leute gefragt hätte, die mit Willi und mir gemeinsam das Konzert verfolgt haben, hätte man 120 – 150 verschiedene Beschreibungen aber nur ein grundlegendes Urteil: Einfach nur geil!

Schon nach dem opener der aktuellen CD Cicada „Mocking Bird“, der auch das Konzert eröffnete, kochte der Saal und das blieb auch so bis zum Ende des Konzertes, das mit über 2 Stunden reiner Spielzeit mit 20 € durchaus preiswert war! Die launigen Ansagen Schumanns und Dialoge mit dem Publikum hoben die Stimmung noch zusätzlich: Sie kämen gerade aus Bayern und aus Bemerkungen dort hätte er gelernt, dass es sowas wie eine Nord-Süd-Konflikt gäbe. - „Is it true, that You have Polar Bears in North Germany?“ You probably go swimming after the concert!“ Die „nice crowd“ wurde intensiv beobachtet, so vermisste er bei einem Stück einen Tänzer. Gitarrist Pete Smith und Schumann erinnerten sich nach der Show, dass ich einige Lieder mitsingen konnte und dass ich einer der wenigen war, der seine CDs zum signieren von zu Hause mitgebracht hatte, verhalf mir zu dem Prädikat „ one of our best fans“.

HazmatPoster.jpg

Die dargebotenen Stücke waren größtenteils aus der aktuellen CD und einige aus Bahamut, nur ein Titel war offensichtlich unveröffentlicht. Bis auf Gitarrist Michael Gomez fegten alle Bandmitglieder ständig über die Bühne. Besonders sehenswert und natürlich auch hörenswert waren die harp battles zwischen Wade Schumann (diatonische Harmonica) und Bill Barrett (chromatische Harmonica).

HazmatModine184.jpg

Steve Elson wechselte regelmäßig zwischen Tenorsaxophon, Klarinette, Flöte und Duduk. Seine Duette mit Wade Schumann, Bill Barrett, Joseph Daley oder Pam Flemming waren grandios.

HazmatModine070.jpg

HazmatModine061.jpg

Die beiden Gitarristen standen mit Sousaphonespieler Joseph Daley links. Steve Smith bediente den ganzen Abend eine Gibson ES-150, tanzte wie ein Irrwisch, grimassenschneidend zwischen Bühnenhintergrund und seinem Gesangsmikro hin und her oder machte Ausflüge über die ganze Bühne. Michael Gomez wechselte regelmäßig zwischen seiner Gibson ES-335 und einer Hawaiian Lap-Steel-Guitar (natürlich sitzend). Wenn er dann auch mal mitsang ging er eher gemessenen Schrittes zu seinem Mikro.

HazmatModine064.jpg

Joseph Daley der „Schwerstarbeiter“ des Oktetts machte den ruhigsten Eindruck von allen, obwohl auch er ständig mit seinem Sousaphon unterwegs war. Er gönnte sich auch mal eine Pause.

HazmatModine114.jpg

HazmatModine101.jpg

Was er aus seinem schweren Instrument raus holte klang schon genial und bei seinen Soli und Duetten blieb das Publikum den verdienten Applaus nicht schuldig. Die Stimmung war überhaupt toll. Es wurde getanzt, jedes Solo frenetisch bejubelt und die Fragen von Wade lauthals beantwortet. Ein totales Einvernehmen zwischen Band und Publikum.

Schlagzeuger Rich Huntley trohnte über allem und brillierte ebenfalls bei zwei Soli.

HazmatModine022.jpg

Es war ein gelungener Abend und ich freue mich schon auf den nächsten Auftritt von Hazmat Modine. Nach dem Konzert fanden sich alle Musiker am Merchandising-Stand ein und signierten und schwätzten mit jedem. Neben den CDs Cicada und Bahmut wurde eine CD von Joseph Dailey  (Earth Tones Ensemble)angeboten: Seven Deadly Sins: Jazz für großes Bläser Ensemble. Unter den Solisten befindet sich u. a. Trompeter Lew Soloff (Blood Sweat & Tears). Die Musik schrieb Daley inspiriert durch eine gleichnamige Serie von Gemälden von Wade Schumann.

Im Gespräch mit Wade Schumann vereinbarte ich ein Interview für den Musikzirkus. Wegen der umfangreichen Touren kann das aber im erst Herbst statt finden.

Personal:

HazmatModine047.jpg

Wade Schuman:
Diatonic Harmonica, Guitar, Banjitar, Lead Vocals.

HazmatModine062.jpg

Bill Barrett:
Diatonic Harmonica, Chromatic Harmonica, Sheng, Vocals

HazmatModine058.jpg

Joesph Daley:
Tuba

HazmatModine099.jpg

Pete Smith:
Guitar

HazmatModine112.jpg

Michael Gomez:
Guitar, Steel Guitar, Banjitar

HazmatModine022.jpg

Rich Huntley:
Drums

HazmatModine059.jpg

Pam Fleming:
Trumpet, Flugelhorn

HazmatModine135.jpg

Steve Elson:
Baritone Saxophone, Tenor Saxophone, Clarinet, Duduk, Flute

Beitrag geändert von nobbygard (04.06.2011 17:23:56)


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#625 13.06.2011 13:02:40

AB68
BAP-tist
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Re: Konzert Berichte

Back to the roots...

BAP_Choldwig-Eck_29052011_MH_001.JPG

meine Lieblingsband in einer Kneipe...nein...nicht in einer...in DER Kneipe...nach 32 Jahren mal wieder ein Auftritt im Chlodwig-Eck in der Kölner Südstadt und meiner einer durfte dabei sein...
es war eng...es war laut...es war unheimlich heiss und es wahr wahnsinnig intensiv...
120 Leute, die dort mehr oder weniger Platz gefunden haben, alles ähnlich Wahnsinnige wie ich es einer bin...
eine Band die Spass und Spielfreude spürbar machte...
nach kurzer Zeit vor der Kneipe auch ne Menge Leute...die KVB Busfahrer hatten auf der Strecke an diesem Abend keinen einfachen Job...
"...jeede Veedelstund ne Bus" und die Strasse musste geräumt werden...alle ertrugen das mit Gelassenheit... wink

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drinne 2,5 Stunden Vollgas...alte und neue Klassiker...gespickt mit den gewohnt langen und launigen Geschichten Wolfgang Niedeckens zwischendurch, welche diesmal noch eine Spur ausführlicher waren...es gab halt viel zu erzählen an einem solch "Bandgeschichtsträchtigem" Ort...
im "Maschinenraum" gaben gewohnt souverän Werner Kopal am Bass und "Mister Wet T-Shirt" Jürgen Zöller am Schlagzeug...(ich nehme diesem Mann nicht ab das er schon 63 ist...so er die Felle bearbeitet ist er 36...maximal...) wink den Takt an...
Helmut Krumminga an der Gitarre und Michael Nass an den Keyboards spielten sich bei verschiedenen Solis die Bälle zu...
und der "BAP-Dauer-Lieblingsgast" Anne de Wolff sorgte für die nötigen Farbtupfer mit Violine und Bratsche...
durch die Kehlen floss das Kölsch in Strömen...auf der Bühne der Schweiss...und die Intensive Zeit verging viel zu schnell...

die Band auf dem Weg zur "Bühne"...
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es war seeehr warm...
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Die Setliste...

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nach dem eigentlichen Konzert war noch eine lange rauschende Ballnacht angesagt...Mittendrinn ein Herr Niedecken in bester (Erzähl)Laune...für jeden Zeit für ein paar Worte, Fotos und Autogramme...
ein Gitarrist mit großem Kölschdurst...Anne und Micha Nass eher etwas abseits aber trotzdem dabei...der Maschinenraum war entschuldigt abgereist...Jürgen Z. musste am nächsten Morgen die Kinder in den Kindergarten bringen... wink
der Rest der Band hat sich irgendwann gegen 1 Uhr auf den Heimweg gemacht...

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Ostfriesische Gitarristen im Smal-Talk...

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W.N. mit ausdrücklich gewünschtem alkoholfreiem Kölsch... (gibts das auch mit Alkohol..???) wink

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Irgendwann gegen 4 Uhr morgens habe ich mich dann von dem verbliebenen Haufen der Wahnsinnigen verabschiedet...
ein unvergesslicher Abend ging mit einem Absacker im Hotel zu Ende...


fang nie an aufzuhören...höre nie auf anzufangen...


ich kann einfach nix wegwerfen...

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