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#151 13.08.2007 11:54:40

Elric
Euroblast'd
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Re: Konzert Berichte

Willi_Turner schrieb:

Ein kurzer Bericht vom Party-San Open Air 2007:
...
Schlammschlacht

Hm... Das war auch das Fazit meiner Freundin, die mir gestern davon berichtete. big_smile

Willi_Turner schrieb:

Während der etwa dreißigsekündigen Regenpausen kamen wir (und Dutzende anderer Festivalbesucher) immer nur bis zum nächsten Pavillon.

Geil, Pavillon-Hopping. smile

Willi_Turner schrieb:

Nur bei den norwegischen Industrial Thrashern von Red Harvest blieb ich das ein oder andere Mal stehen, um einen Blick auf die Bühne zu werfen. Klang streckenweise ziemlich interessant, was da so herüberwaberte und wird demnächst beim Plattenhändler meines Vertrauens nochmal unter dem Kopfhörer nachkontrolliert.

Die aktuelle Scheibe "A Greater Darkness" kann ich echt empfehlen!

Willi_Turner schrieb:

wieso hat der so ne geile Arschlangmatte und ich nicht?!?

Wie sagte eine Bekannte so schön: "Der ist so groß wie seine Haare lang sind" big_smile

Willi_Turner schrieb:

Leng Tch'e und The Black Dahlia Murder aufgrund anhaltenden Regens wieder nur aus sicherer Entfernung aus dem Bierzelt heraus beobachtet. Es war aber auch nichts zu vernehmen, was einen unwiderstehlich vor die Bühne gezogen hätte.

Tse tse tse...

Willi_Turner schrieb:

Highlight des PSOA 07 folgen: Asphyx!!

Och man, hör auf. Meine Freundin hat mir auch schon so davon vorgeschwärmt. hmm

Willi_Turner schrieb:

Danach konnten Gorgoroth eigentlich nur abstinken.

Sag nicht, du hättest ernsthaft was anderes erwartet. big_smile


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#152 13.08.2007 12:19:06

Andreas
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Re: Konzert Berichte

@Willi_Turner
Toller Bericht smile !

Willi_Turner schrieb:

Den Abschluss des Festivals bildeten die Ami-Deather Malevolent Creation, die relativ kurzfristig als Ersatz für Deicide eingesprungen waren.

"Überraschung" lol

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#153 14.08.2007 14:38:56

tiger
bad flying bird
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Re: Konzert Berichte

13. August 2007 War From A Harlot's Mouth, Blood Spencer, Alibi For A Murder, Absence Of Mind Im Tripychon in Münster

Gerademal eine Hand voll Leute waren da, als ich am Triptychon ankam, die Bands schon gut mit Soundcheck beschäftigt, der Laden selber wie immer auf Saunatemperatur.
Bis es dann los ging kamen glücklicherweise noch ein paar Leute, sehr viel mehr als 50 Leute können das aber trotzdem nicht gewesen sein.

Den Anfang machten Absence of Mind mit einer Mischung aus Death Metal und Metalcore. Der Sänger und der zweite Girarrist wechselten sich mit Vocals und Gitarre ab, sangen teilweise auch beide. Von der Bühnenshow her ganz nett, aber musikalisch braucht das wirklich keiner. Ich fand den Auftritt unglaublich langweilig.

Als nächstes kamen dann Alibi for a Murder. Der Auftitt war schon besser. Zum einen im Vergleich zur ersten Band und auch im Vergleich zu letzter Woche. Auch Alibi for a Murder spielten teilweise mit 2 Sängern und man merkte schon, dass sich die Band auf der kleineren Bühne im Tripychon wohler fühlte als letzte Woche in Herford. Nach 20 Minuten war der Auftritt, wie auch schon letzte Woche, vorbei.

Wirkliche Besserung kam dann erst mit Blood Spencer. Von denen hatte ich im Vorfeld schon viel Gutes gehört, die Band kommt auch aus Münster, daher wurde die Stimmung dann auch erstmal besser und die ersten Mosher des Abends wurden gesichtet. Der Sänger sprang auch ein paar mal runter ins Puplikum, um die Leute zu motivieren sich zu bewegen.
Ganz netter Aufritt, wirklich überzeugt hat mich das Ganze aber trotzdem nicht. Wobei ich verstehen kann, warum die Band ihre Anhänger hat. Die spielen recht agressiven Metalcore und der Sänger hat eine recht gute Stimme, die man ihm bei seiner Größe gar nicht zutraut.

Zum Abschluss kamen dann noch War from a Harlot's Mouth, die Band, auf die ich mich aufgrund der mySpace-Songs, am meisten gefreut hatte. Und glücklicherweise machten die den bis dahin eher mauen Verlauf des Abends wieder wett! Geboten wurde richtig guter Mathcore, Richtung Dillinger Escape Plan oder auch The Number Twelve Looks Like You. Zwischendurch gabs immer wieder kleine melodische, leicht jazzige Einlagen. Zudem waren die Ansagen der Band total sympatisch und ein großer Teil des Puplikums bewies sich als sehr textsicher. So machte der Auftritt richtig Spaß! Das würd' ich mir jederzeit wieder angucken (nur das nächste mal hoffentlich mit besseren Vorbands)!

Auf dem Weg nach draußen hab ich mir dann noch die Split von War from a Harlot's Mouth mit Molotov Solution mitgenommen und auch das neue Album, das Ende September kommen soll, werd ich mir definitiv besorgen.

Schade nur, dass die Vorbands nicht überzeugen konnten, aber bei 6 € Eintritt braucht man sich da nicht zu beschweren.


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#154 14.08.2007 16:11:49

Elric
Euroblast'd
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Re: Konzert Berichte

tiger schrieb:

War From A Harlot's Mouth

Ich habe gerade vorhin erst festgestellt, dass die auch auf dem Summer Breeze spielen. Zwar erst zur unmenschlichen Zeit von 3:30 Uhr (nachts!), aber musikalisch scheint das genau mein Ding zu sein. smile


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#155 14.08.2007 18:14:17

tiger
bad flying bird
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Re: Konzert Berichte

Elric schrieb:
tiger schrieb:

War From A Harlot's Mouth

Ich habe gerade vorhin erst festgestellt, dass die auch auf dem Summer Breeze spielen. Zwar erst zur unmenschlichen Zeit von 3:30 Uhr (nachts!), aber musikalisch scheint das genau mein Ding zu sein. smile

Solltest du dir echt angucken, die sind richtig gut!


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#156 18.08.2007 20:46:40

tiger
bad flying bird
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Re: Konzert Berichte

17.08.2007 The End, Fear Before The March Of Flames, Heavy Heavy Low Low Sputnikhalle (Cafe) in Münster

Als ich um zehn vor acht am Gelände ankam war noch überhaupt nichts los, gerade mal eine Hand voll Leute waren da. Hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, da das Package eigentlich jedem Chaos/Lärm Liebhaber, das Herz höher schlagen lassen müsste. Wirklich schade; da war selbst am Montag bei War From A Harlot's Mouth mehr los.

Auf den letzten paar Metern wurde ich dann fast von einem großen, blauen Bus überfahren - dem Tourbus. Somit war dann auch klar, dass der für halb acht geplante Einlass nicht umzusetzen war, ganz zu schweigen vom eigentlichen Beginn des Konzerts, der für acht Uhr geplant war.
Die Musiker machten beim Aussteigen auch den Eindruck, als seien sie froh endlich aussteigen zu können.

Als es dann anfing zu regnen durften wir zumindest schonmal halb rein, unters Vordach quasie. Ganz rein durften wir noch nicht, weil die Bands noch mit Aufbauen beschäftigt waren. Bis die erste Band dann mit dem Soundcheck überhaupt erstmal angefangen konnte, war's dann schon nach halb neun. Bis dann endlich alles passte, war's fast halb zehn und ich tierisch gelangweilt.
Immerhin waren mittlerweile ein paar mehr Leute da, aber mehr als dreisig/vierzig Leute waren das nicht.

Glücklicherweise machten Heavy Heavy Low Low die lange Wartezeit wieder ordentlich wett. Richtig schön chaotischer, leicht psychotischer Hardcore irgendwo zwischen Converge und Norma Jean, der Live nochmal eine ganze Spur agressiver rüberkam, als auf Platte. Dazu war die Bühnenperformance einfach zu witzig. Ich hab keine Ahnung auf was die Jungs waren, oder ob die immer so komisch drauf sind, auf alle Fälle machte es richtig Spaß sich das anzugucken.
Die Band hat letztes Jahr erst ihr Debut veröffentlich, daher war der Auftritt nach zwanzig Minuten leider schon vorbei.

Als nächstes kamen dann Fear Before The March Of Flames. Darauf hatte ich mich im Vorfeld am Meisten gefreut, auch wenn das aktuelle Album leider etwas melodischer ist, als die früheren Sachen. Live kamen die neuen Songs, allerdings genauso agressiv und chaotisch rüber wie die älteren Sachen. Überhaupt spielte die Band überraschend viel von der 'Art Damage'. Zudem war der Sänger einfach nur wahnsinnig! Hatte Spucke am Kinn hängen und starrte wie ein totaler Wahninniger ins Puplikum! Einfach nur Hammer! Das Puplikum stand nach ein paar Songs irgendwann auch ein gutes Stück weiter hinten als zu Beginn des Konzerts.
Einfach nur Wahnsinn!

Leider konnte The End da nicht ganz mithalten.
Auf er kleinen Bühne wurde es dann erstmal ganz schön eng, da die Band doch einiges an zusätzlichem Equipment dabei hatte. Gespielt wurde hauptsächlich Sachen von 'Elementary'.
War mir dann unterm Strich einfach zu melodisch. Nichtsdestotrotz sind The End eine verflucht gute Band. Der Auftritt war richtig gut, aber ein paar ältere Sachen mehr hätten nicht geschadet, und an die Psychopaten von Fear Before kam der Auftritt nicht ran.

Unterm Strich eines der besten Konzerte dieses Jahr - momentan zweitbestes nach Red Sparowes!
Wirklich schade das so wenig Leute da waren. Ich hoff' wirklich das der Rest der Tour, was das angeht, besser verläuft! Verdient hätten es die Bands allemal. Wer zu Hause geblieben ist, hat da echt was verpasst!

Falls jemand Interesse an Bildern hat, die gibt's hier: www.facetheshow.com/index.php


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#157 20.08.2007 15:40:41

Yannick
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Re: Konzert Berichte

Na gut, dann will ich mich mal dran versuchen...

Essen Original, Sonntag, 19.8.07 Essen, Viehofer Platz, Turock Bühne

Angekommen sind wir glaub ich gegen 13.30 Uhr, es war trocken und die erste Band spielte bereits. Von Riotbeatshot bekamen wir also nur die letzten 1,5 Lieder mit. Eine Bewertung entfällt daher leider. Anschliessend haben wir erst einmal Essen erkundet, sind an den übrigen Bühnen vorbei getingelt und haben mal kurz zu Techno getanzt, bei der Schülerpunkband  die Rübe geschüttelt, dem Chor gelauscht und sind dann schnell wieder zurück geflüchtet und haben sogar noch einen Kiosk gefunden in dem wir uns erst einmal mit Bier eindeckten. Hansa Pils war die Wahl des Tages. Auch hierzu weiterhin keinen Kommentar.
Als nächste Band spielten 3 und 20. Klang aus der Ferne nach belanglosem Deutschrock Marke Revolverheld. Darauf hatten wir nun wirklich nicht schon wieder Lust tongue
An Regret the kid kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern, ich glaube wir waren währenddessen Eis essen. Sehr lecker smile
Dann spielte auch schon die erste Band auf, deren Namen ich schonmal gehört hatte.
Deadsoil die in meiner verwirrten Genrewelt irgendwo zwischen Metalcore und Thrash à la Hatesphere einzuordnen sind. Bitte nagelt mich aber nicht drauf fest wink Jedenfalls mein Gewinner des Tages, hat mir wunderbar gefallen, leider war es mir dank bereits beklagter Merchandise-Pfeifen nicht möglich eine Platte einzupacken hmm
Zu Seng Fu kann ich auch nicht viel sagen - keine Ahnung wo wir schon wieder waren. Hernn Prankowski gesucht, soviel weiss ich noch. Aber der Sack sollte erst später kommen... sad aber dazu später mehr wink
Jedenfalls haben Seng Fu Rihanna's "Umbrella" gecovert. Das war eigentlich ziemlich cool smile
Anschliessend enterten Dew Scented die Bühne. Mochte ich nicht. Wusste ich auch schon vorher, da Band bekannt aus dem Vorprogramm irgendeiner anderen. Kollege 666 aus Prankowskausen, dessen Astralkörper irgendwann wie aus dem Nichts den Platz erleuchtete fand die Jungs da schon besser, wenn ich das recht verstanden habe, war aber vom Sound den ganzen Tag über nicht sehr angetan. Ich kann mich dem allerdings nicht anschliessen. Wahrscheinlich fehlt mir einfach nur die Erfahrung wink
Während Japanische Kampfhörspiele rumkrachten waren wir essen und ich glaube, das war auch gut so.
Also wieder raus zum eigentlichen Anreisegrund: Hatesphere. Sänger Jakob, der sich auch gestern wieder fröhlich unters Volk mischte, treu dem Motto "Trink Bier mit Hatesphere" hatte gott sei dank nicht allzu überschwänglich vorgetankt und brachte den Auftritt diesmal ohne Kotzen und somit souveräner hinter sich. Das von mir eben vergessene Regen(gewitter) war inzwischen auch vorüber gezogen smile Die beiden neuen Bandmitglieder kannten die Songs diesmal auch soweit ich das gehört habe ausreichend und so wurde es ein recht überzeugender Auftritt. Der Weg hatte sich somit also gelohnt.
Nach etlichen Startschwierigkeiten gelang es uns in der Umbaupause kurz vor der Aufgabe doch noch, den Kollegen Crowbert zu finden, der sich trotz angesagtem Racer X-Shirt hinter einem Pentagram-Shirt versteckte und somit vorübergehend unauffindbar wurde. Aber es ging ja alles gut, man konnte gemeinsam ein Bierchen trinken und sich auf den Headliner freuen. Wobei Crowbert sich allerdings mehr freute als alle anderen anwesenden Forentiere zusammen, aber das macht ja nichts smile
Volbeat und ihr Elvis-Metal also. Ich würd mal sagen, dass es ne souveräne Show war. Songs wussten zu gefallen, vom Hocker gerissen hats uns aber doch nicht. So folgten Sandra und ich dem Prankowski'chen Aufbruch und machten uns vor Ende auf den Heimweg. Es war 22.00 Uhr.
Ich hoffe, ich hab was halbwegs akzeptables niedergeschrieben, für Ergänzungen oder ein anerkennendes "Jau, so wars." bin ich natürlich immer dankbar wink
Da njdevil leider absagen musste und uns somit diesmal ein 1a-Fotohandy fehlte gibts leider keine Bilder.

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#158 20.08.2007 15:51:10

prankowski666
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Re: Konzert Berichte

Genau so war's! big_smile

Danke Yannick... smile

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#159 21.08.2007 07:53:28

Slavegrunter
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Re: Konzert Berichte

ja, aber wie kann man Dew Scentend nich mögen?


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#160 21.08.2007 13:18:07

Yannick
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Re: Konzert Berichte

Slavegrunter schrieb:

ja, aber wie kann man Dew Scentend nich mögen?

ist ganz einfach. tut noch nichtmal weh wink

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#161 21.08.2007 22:58:41

Slavegrunter
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Re: Konzert Berichte

Oh doch....wart nur wink


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#162 22.08.2007 19:59:01

Elric
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Re: Konzert Berichte

Summer Breeze 2007
Blog-Eintrag: http://www.musik-sammler.de/blog/2007/0 … eeze-2007/

Dieses Jahr war es das erste Mal soweit: das Summer Breeze im südlich gelegenen Dinkelsbühl wurde besucht. Mit Bands wie Bolt Thrower, Suffocation, Immolation, The Black Dahlia Murder und vor allem Disillusion konnte das Festival selbst einen Festivalmuffel wie mich zum Aufbruch bewegen (was immerhin gute 500 Kilometer Fahrt bedeutete).

Los ging es in Osnabrück bereits am Mittwoch Mittag, da man am Donnerstag bereits um 13:30 mit Swallow The Sun die erste Band sehen wollte, was bei einer Anreise erst am Donnerstag Morgen verdammt knapp geworden wäre. Und wie sich später herausstellen sollte, war das die weiseste Entscheidung die wir machen konnten, denn am Donnerstag standen Anreisende wegen der schlechten Campingplatz-Verhältnisse teilweise mehrere Stunden im Stau. Aber auch der Mittwoch war wegen vieler nerviger Baustellen auf der A7 nicht gerade ein angenehmer Tag zum Anreisen. Gegen 18:30 erreichten wir dann aber endlich das Summer Breeze Gelände. Während die drei Autofahrer für den Securitycheck vor den Autoschleusen warteten, machte sich der Rest bereits mit dem nötigsten Sachen auf, um einen guten Zeltplatz zu erhaschen. Auch dies war unbewußt eine weise Entscheidung, denn als wir nach ca. einer Dreiviertelstunde durch den Check durch waren, hatten die anderen bereits einen Zeltplatz auf einem der vorderen Zeltplätze, direkt neben dem VIP-Zeltplatz erwischt. Dies bedeutete nicht nur kurze Wege für uns, sondern auch relativ wenig “Durchgangsverkehr” anderer Festivalbesucher. Die Dämmerung war bereits hereingebrochen, als wir endlich unser Lager stehen hatten und grob das Gelände erkunden konnten. Im Partyzelt spielte die Band Justice ihren Coverset (am Samstag sollten sie dann ihre eigenen Stücke auf der Main Stage präsentieren) und nachdem wir uns kulinarisch erstmal gestärkt hatten, schauten wir uns noch kurz die für uns nicht wirklich interessanten Powerwolf an, nur um danach todmüde in die Schlafsäcke zu fallen. In der Nacht fing es dann leider kräftig an zu regnen und zu stürmen, so dass am Donnerstag das ganze Gelände sehr matschig und nass wurde. Hierbei nochmals besten Dank an unsere Zeltnachbarn, deren Bulli zufälligerweise so günstig stand, dass unser Pavillon nicht komplett weggeweht wurde, sondern wieder mit viel Klebeband zusammengebaut werden konnte. Von da an sollte das Wetter aber immer besser werden und am Samstag konnte man sich wieder locker einen Sonnenbrand holen, wenn man nicht aufpasste. Aber nun zum wichtigsten: die Bands.


Donnerstag

- Swallow the Sun: sehr intensive, wenn auch nicht unbedingt Open Air kompatible Musik. Die werde ich auf CD/LP mal genauer anchecken.
- Immolation: musikalisch wie immer sehr geil, aber leider hatten sie einen miserablen Sound. Der Gesang ging manchmal im extrem basslastigen Brei völlig unter.
- The Black Dahlia Murder: schnell, brachial, gut. Die Jungs machen einfach Spaß.
- Suffocation: Auch ein sehr geiler Auftritt, zum Glück mit einem besseren Sound als bei Immolation. Gespielt wurden Sachen vom Debüt bis hin zur aktuellen Scheibe.
- Nevermore: neben dem Aushilfsbasser boten sie auch eine etwas ungewöhnlichere Songauswahl, da auch Sachen gespielt wurden, die sie live schon lange nicht mehr gebracht haben. Dadurch hob sich der Auftritt aber auch wohltuend von der Setlist der letzten Tour ab.
- Amon Amarth: musste ich leider aus Gruppenzwang heraus notgedrungen mit anschauen. Musikalisch belanglos wie immer, die Show riss aber einiges heraus. Auf der Bühne war ein Wikingerboot als Drumpodest aufgebaut, es gab viele Pyro-Effekte und die auf dem Festival anwesende Wikinger-Gruppe machte während einiger Songs noch ein paar Show-Einlagen auf der Bühne. Nur der Drummer lag mehr als einmal völlig neben der Spur…


Freitag

- Dagoba: moderner Thrash Metal aus Frankreich. Eher aus Neugierde angeschaut, entpuppten sich die Jungs als echte Überraschung. Energiegeladene Songs zum Headbangen und sie schafften es tatsächlich um kurz vor 12 Mittags einen Circle-Pit an den Start zu bringen. Die werde ich im Auge behalten!
- Illdisposed: die habe ich nur zur Hälfte von der anderen Bühne aus betrachtet, da ich dort gerade einen günstigen Platz für Disillusion erwischt hatte. Ein typischer Auftritt von den Dänen, aber irgendwie machen sich bei denen doch mittlerweile extreme Abnutzungserscheinungen bemerkbar.
- Disillusion: der Hauptgrund warum ich überhaupt zum Summer Breeze gefahren bin. Anfangs gab es ein paar Soundprobleme, aber dann fing sich das und bis auf einen Song wurde ausnahmslos Material von der grandiosen “Gloria” Scheibe gespielt. Sehr geiler Gig, aber die möchte ich doch gerne mal länger in einem kleinen Club sehen.
- Necrophobic: ich bin nicht so der große Fan der Band, aber der Auftritt war okay.
- Volbeat: Party! Die rockten wieder mal alles weg!
- Bolt Thrower: einfach nur unfassbar geil! Ein Mördersound, eine super eingespielte Band und fast alle Hits die man sich wünschen kann. Der absolute Hammer! Bereits nachmittags war deren Merchandise-Zelt belangert von Fans, dass man da kaum sehen konnte, was eigentlich alles angeboten wurde. Das war wahrscheinlich der beste Gig den ich je von dieser Band gesehen habe!


Samstag

- Helrunar: die Musik von denen ist ja eigentlich nicht mein Ding, aber als Live-Band sind die sehr überzeugend. Und zu ihrer eigenen Überraschung traf sich um halb 12 Morgens schon eine imposante Menschenmenge vor der Bühne ein.
- Secrets of the Moon: mit ihrem Material bin ich auch überhaupt nicht vertraut, war dann aber dennoch überrascht, wie gut die Musik live auf dem Open Air funktionierte. Musikalisch bestens eingespielt, interessante Songs, nur der zweite Gitarrist passt live irgendwie nicht so ganz ins Gesamtbild. Während Sänger/Gitarrist und Bassist eine Einheit bilden, könnte der zweite Klampfer mit seinem Rockstar-Posing eher zu einer Rock ‘n’ Roll Band gehören…
- Communic: die waren leider auch nicht mit einem optimalen Sound gesegnet, aber der Auftritt war schon deutlich besser als der eher mittelmäßige Gig letztes Jahr im Osnabrück. Zumal der Sänger deutlich an Selbstbewußtsein gewonnen hat und sich nicht mehr so zurückhält, sondern die Massen auch mal richtig anfeuern kann.
- Tankard: naja, Tankard halt. Gerre präsentierte mehrmals seine Wampe, gespielt wurden die üblichen Hits und es gab lauter dumme Sprüche. Wie man die Jungs halt so kennt und mag.
- Dark Tranquility: zeigten sich extremst beeindruckt von der Menschenmenge vor ihnen und belohnten es mit einem feinen Auftritt. Allein schon durch den Sänger eine sehr sympathische Band.
- Soulfly: Überraschung Nummer zwei. Auf deren CDs gab es ja immer nur 2-3 Hits und viel Füllmaterial (bis auf die letzte “Dark Ages” Scheibe, die knallt von vorne bis hinten), aber der Auftritt hier war einfach phänomenal. Soulfly hatten den wohl besten und differenziertesten Sound am ganzen Wochenende (zumindestens von unserer Position aus) und legten einen extremst energiegeladenen Gig hin. Außerdem gab es noch die Sepultura Hits “Roots Bloody Roots”, “Refuse/Resist” und “Inner Self”(!!!!!!!!) und spontane Jam-Einlagen weil Max nicht 100%ig bei bester Stimme war. Ich hab eigentlich nicht viel erwartet, aber danach war ich vollkommen begeistert.

Ansonsten kann man sich übers Summer Breeze nicht großartig beschweren. Die Security war manchmal heftigst verwirrt, aber immer freundlich (zumindestens die, die wir erwischt haben), das Angebot was Essen und Trinken anging sehr breit gefächert und soweit ich das mitbekommen habe, gab es auch keine großartigen Krawallen. Nur was richtige Metal-Partys angeht, müssen die da unten noch was lernen. Als wir am letzten Tag die Metal Hammer Party antesten wollten, bot sich eher folgendes Bild: ein Haufen von DJs stand auf der Bühne, vor ihnen die Festivalbesucher, die die DJs eher wie eine Band anfeuerten. Sich bewegt oder gemosht hat da aber keiner. Dat kenne ich aber anders…


Anekdoten am Rande:

- irgendwelche Typen, die sich den Kopf und die Füße von dem Spanferkel vom Wikingerdorf geschnappt haben, das an eine Gießkanne befestigten und das dann bei Necrophobic vor die Bühne trugen.
- eine komische Truppe, die eine besondere Festival-Sportart präsentierten: das “Kraut-Surfen”. Die hatten wirklich eine Rutschbahn und ein Planschbecken aufgebaut, das mit Sauerkraut vollgepackt und die Leute sind da drüber gerutscht (YouTube Video). Ich war selber nicht vor Ort sondern musste mir das alles erzählen lassen, aber das soll wohl eine sehr obskure und amüsante wie auch ziemlich ekelhafte Angelegenheit gewesen sein. Der Gestank war jedenfalls Stunden nach dem ganzen noch in der Luft.
- Mein Kollege, der nach meinen Beschreibungen über die Duschen am Donnerstag morgen meinte: “Ach deswegen sind die Haare nass. Ich dachte du hättest hier im Regen gestanden…”


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#163 22.08.2007 20:12:51

prankowski666
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Re: Konzert Berichte

Yeah, geiler Bericht, Boss! big_smile

Scheiße, und umso mehr ärger ich mich jetzt, daß ich Nevermore und Bolt Thrower nicht sehen konnte! Was haben Nevermore denn für Songs gezockt? Und warum hatten die ihren Basser nicht dabei...?

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#164 22.08.2007 20:24:19

Slavegrunter
Godslave
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Re: Konzert Berichte

Jepp! Geiler Bericht!

Ich sah im Metal Camp Sepultura und mir ging es da genau so wie Dir bei Soulfy, man erwartet nichts und wird
weggeblasen, geil!


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#165 22.08.2007 22:41:55

Willi_Turner
Drooler of the Wasteland
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Re: Konzert Berichte

Danke für das Review, Chef! big_smile

Disillusion hab ich jetzt schon viermal gesehen (alles Clubshows) und jedesmal hatten sie mit argen Soundproblemen zu kämpfen. War aber trotzdem immer geil. Was soll da bloß werden, wenn bei denen mal alles passt? smile "Gloria" ist übrigens mein Lieblings-Album des vergangenen Jahres.
Und Bolt Thrower sind live immer eine Macht. Wenn ich da an die "Mercenary"-Tour mit Crowbar denke, krieg ich gleich wieder ne Gänsehaut...


Mein Schatzzzzzz...

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#166 23.08.2007 07:08:56

Elric
Euroblast'd
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Re: Konzert Berichte

prankowski666 schrieb:

Was haben Nevermore denn für Songs gezockt? Und warum hatten die ihren Basser nicht dabei...?

Jemand im Rock Hard Forum hat folgende Setlist gepostet:

Born
Final Product
My Acid Words
Medicated Nation
The Godless Endeavor
Deconstruction
No more will
I Voyager
Who Decides


Warum der Basser nicht dabei war, hat Warrel auch nicht erklärt. Nur "das es ihm gut gehe" und man sich keine Sorgen machen müsse. Keine Ahnung, wahrscheinlich irgendwas privates.


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#167 23.08.2007 09:01:30

prankowski666
¡Viva la reacción!
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Re: Konzert Berichte

Elric schrieb:
prankowski666 schrieb:

Was haben Nevermore denn für Songs gezockt? Und warum hatten die ihren Basser nicht dabei...?

Jemand im Rock Hard Forum hat folgende Setlist gepostet:

Born
Final Product
My Acid Words
Medicated Nation
The Godless Endeavor
Deconstruction
No more will
I Voyager
Who Decides


Warum der Basser nicht dabei war, hat Warrel auch nicht erklärt. Nur "das es ihm gut gehe" und man sich keine Sorgen machen müsse. Keine Ahnung, wahrscheinlich irgendwas privates.

Keine schlechte Setlist (Deconstruction, yeah!), danke! smile

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#168 23.08.2007 10:35:10

Saargazer
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Re: Konzert Berichte

Toller Bericht
nur das mit den uninteressanten Powerwolf kann ich nit verstehen

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#169 23.08.2007 10:57:24

Elric
Euroblast'd
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Re: Konzert Berichte

Saargazer schrieb:

nur das mit den uninteressanten Powerwolf kann ich nit verstehen

Wie alles, Geschmackssache. smile Unser Ding war es halt einfach nicht.


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#170 23.08.2007 12:01:18

Andreas
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Re: Konzert Berichte

Eigentlich ja ganz netter Party-Metal. Kann man sich 1-2mal im Jahr durchaus geben lol !

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#171 23.08.2007 13:08:45

Saargazer
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Re: Konzert Berichte

Elric schrieb:
Saargazer schrieb:

nur das mit den uninteressanten Powerwolf kann ich nit verstehen

Wie alles, Geschmackssache. smile Unser Ding war es halt einfach nicht.

schon klar, außerdem sin das Saarländer und die halten zusammen wink

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#172 09.09.2007 12:43:01

Black DevilNB
Master of Disaster
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Re: Konzert Berichte

Da niemand sonst hier einen Wacken-Bericht reinstellt, mach ich das mal. Ergänzungen sind ausdrücklich erwünscht.

Wacken Open Air
02.-04.08.2007
Allgemein war das Wacken Open Air 2007(mein erstes) eine wahnsinnige Erfahrung für mich, und sicherlich die schönsten Tage des Jahres(und einiger vorangegangener dazu).

Das Campinggelände war extrem weitläufig(bei über 60.000 Besuchern ist das ja irgendwie klar), vom Campingplatz bis zu den Bühnen konnte man mal gut 20 Minuten brauchen. Auch am Einlass ging es dann so weiter. Wenn man eine bestimmte Band sehen wollte, konnte man also gut eine Stunde einplanen(im Gegensatz zum Masters of Rock Festival, wo man problemlos jederzeit aufs Gelände und wieder runter konnte). Ebenfalls zu den negativen Aspekten zählen die schon fast inhumanen Futterpreise, wobei das nicht in der Zuständigkeit der Veranstalter liegt. Alles in allem merkt man hier doch, dass das Festival schon an seine Grenzen gestoßen ist und nicht weiter wachsen sollte. So hört sich das Statement auf der Wacken-Homepage, das in diese Richtung geht, für mich ganz gut an, auch wenn es häufig bezweifelt wird. Ein weiterer negativer Aspekt ist sicherlich der Bühnenaufbau direkt vor einer Senke, so dass zwischen Bühne und Turm extrem schlechte Sicht ist.
Positiv war hingegen das allgemeine Klima(jeder lädt jeden zum trinken und quatschen ein), ich weiß jetzt wenigstens, warum einige Leute nur wegen der Atmosphäre nach Wacken fahren. Die Security war freundlich, und die Organisation an sich top. Dass erkennt man schon daran, dass ein Brand vor der True Metal Stage das Programm kaum behindern konnte. Hierfür einen ausgestreckten Daumen an die Organisation.
Und den gibt’s gleich noch mal, denn das Wacken stand lange Zeit auf der Kippe. Grund waren überdimensionale Regenfälle(laut Organisatoren 360 Liter pro Quadratmeter), die das Festivalgelände und den Campingplatz vollkommen verschlammt hatten. Also hat man alles, was an Heu erreichbar war ausgestreut, und schlussendlich hat sich die Mühe sicherlich bezahlt gemacht, denn zumindest ich als Fan werde diesen Einsatz für ein schönes Festival sicherlich nicht so schnell vergessen(vor allem, da man am Earthshaker gesehen hat, dass es auch anders gehen kann).

So, und jetzt zu den Bands, um die geht’s hier ja irgendwie:

Donnerstag:
Narziss: Ich hab im Zug ein paar Gleichaltrige getroffen, und die haben mich überredet, mir auch mal Narziss anzugucken. Meine anfängliche Nicht-Begeisterung hebt sich auch kaum, denn weder die Musik noch die Bühnenperformance sind wirklich beeindruckend, und so sind es in aller erster Linie die Wall of Death des zumindest teilweise abgehenden Publikums und die Na(r)zis(s)-raus-Sprechchöre, die mir in Erinnerung bleiben. Da hab ich von anderen Metalcore-Bands aber schon besseres gesehen(Maintain kann ich da nur empfehlen). Ich verabschiede mich vorzeitig zu Rose Tatoo.

Rose Tatoo: Yeah, da geht’s mir doch gleich viel besser. Die Band rockt richtig geil ab, hat sichtlich Spaß, und auch das Publikum geht bereitwillig mit. Der Sound ist auch okay, somit kann man den Gig uneingeschränkt gut finden. Allerdings ist es auffällig, das es doch in erster Linie ältere Semester sind, die sich die Aussies angucken, ich komm mir da richtig jugendlich vor. Offenbar sind meine Altersgenossen vor der Partystage hängen geblieben, wo heute so etwas wie ein Metalcore-Tag ist. Da ist mir das hier aber viel lieber. Mit „Nice Boys“ schmeißen uns die Jungs aus dem Set und hinterlassen eine feierfreudige Meute.

Sodom: Die Show ist groß als Jubiläumsshow angekündigt und es verspricht, geil zu werden. Und das wird es auch. Obwohl ich mit den Songs der Band kaum vertraut bin, merke selbst ich, dass hier Nostalgie in der Luft liegt. Der Sound ist zwar am Anfang mies(zuviel Bass, zuwenig Gitarre), wird aber im laufe der Zeit besser, und sorgt ganz nebenbei für den Rumpel-Faktor, der bei Sodom irgendwie dazugehört. Die Pyros sind geil, die Band und ihre diversen Gastmusiker(alte Mitglieder, offenbar fehlen nur ganz wenige) gut drauf. Eine kurze Umbaupause wird dazu genutzt, mit den Fans den „Wachturm“ zu singen. Geiler Auftritt, allerdings ist die Jubiläumsshow von Destruction zwei Tage später doch noch einen Tick besser.

Saxon: Der Donnerstags-Headliner und die Band mit der längsten Spielzeit des gesamten Festivals(2 Stunden). Diesem Status werden Saxon absolut gerecht, und auch wenn in diversen Internetforen gemurrt wurde, die würden alle zwei Jahre kommen, hat man das Gefühl, dass gerade diese Band hierher gehört. Einer der besten Auftritte des Festivals und ein grandioses Duett mit Tobias Sammet. Nach zwei geilen Stunden werde ich überfröhlich in die Nacht entlassen.

Freitag:
Communic: „Die kleinen Brüder von Nevermore“ waren die erste Samstagsband, die ich gesehen hab, und was soll ich sagen, die haben mich umgehauen(ich hab mir noch während des Auftritts spontan eine CD von denen gekauft). Okay, die Bühnenperformance war jetzt nicht so spektakulär(klar, wenn man zu dritt ist und zwei Leute in ihrer Bewegung stark eingeschränkt sind), dafür sind die Songs erste Sahne und wirken live sehr gut. Der Sound war auch okay, und so vergeht die Zeit ziemlich schnell.

Amorphis: Hab ich nur zum Teil gesehen, und das auch nur, weil vor der True Metal Stage der Brand war und das dortige Programm somit etwas verschoben war. Ich fand sie ganz gut, aber auch nicht überragen, letztendlich nichts, was hängen geblieben ist.

Therion: Auch da hat mich wieder ein Bekannter hingeschleppt, allerdings hat es sich diesmal gelohnt. Die Truppe mag nicht jedermanns Sache sein, meine ist es aber. Guter Sound und eine gut aufgelegte Band tun ihr übriges dazu, somit kann man den Auftritt als gelungen bezeichnen, was von den Fans dann auch dementsprechend honoriert wird. Nette Anekdote: Während des Auftritts bewegte sich eine fette Kröte durchs Publikum. Als man sie entdeckte wurde sie vorsichtig aufgehoben, in einen Hut gepackt und in Sicherheit gebracht. Metaller sind halt Tierfreunde.

Grave Digger: So, jetzt gibt’s True Metal, und zwar vom Feinsten. Die Band legt einen super Auftritt hin, der vom Publikum von der ersten bis zur letzten Note abgefeiert wird. Der Druck auf die vorderen Reihen wächst, und die Fans feiern eine ausgelassene Party, was die Band zusätzlich anspornt, einen extrastarken Auftritt hinzulegen. Was auch gelingt.

Falconer: Weil ich noch jemandem helfe, sein Portemonnaie wieder zu finden, bekomme ich nur einen Teil des Auftritts mit, auf den ich mich eigentlich gefreut hatte. Offenbar war meine Zeit bei der Geldbörsensuche tatsächlich besser angelegt gewesen, denn was ich höre und sehe unterscheidet sich doch rapide von der guten Qualität, die ich von der CD gewohnt bin. Die Band wirkt lustlos, der Sänger scheint ziemlich schwach bei Stimme zu sein, und so entfachen Falconer auch nicht gerade Begeisterungsstürme. Da hab ich doch irgendwie mehr erwartet.

J.B.O: Die Armee in Schwarz Rosa Gold betritt die Bühne, und ich reib mir erst mal die Ohren. Wie jetzt, mehr gibt die Anlage nicht her??? Der Sound ist viel zu leise und kastriert die ansonsten wirklich spaßige Show ziemlich effektiv. Schade, denn da wäre sicher mehr drin gewesen, vor allem, da es vor der Bühne so voll war wie bei einem Headliner.

Blind Guardian: Ich komm ein bisschen spät aufs Gelände, sodass ich den Anfang der Show verpasse. Ich habe bisher nicht viel Positives über Blind-Guardian-Shows lesen dürfen, und leider hat sich das dann auch bestätigt. Die Band tut zwar nicht weh(zumal der Sound ziemlich gut ist), aber nach drei Songs wird mir langweilig, und ich versuche einen Abstecher ins Zelt zu machen, wo es aber zu voll ist. Also tu ich mir die blinden Gardinen weiter an, mit dem Ergebnis, dass man die auf Platte mal anchecken sollte, ihre Musik aber für Live-Konzerte einfach mal nicht gemacht ist.

Schandmaul: Ich hab kein Bock auf Dimmu Borgir, also guck ich mir die 500 Jahre zu spät geborenen Spielleute an. Das ganze erinnert mich stark an In Extremo( wobei ich jetzt nicht genau weiß, welche Band zuerst da war), und klingt an sich richtig geil. Auch die Ansagen sind richtig spaßig, vor allem übertreibt man es nicht mit den Klischee-Ansagen, sondern lästert lieber ein wenig über das Spyder-Schwein(von dem es dankenswerterweise nur eins gibt, weil das Vieh zu blöde ist, sich zu paaren). Schandmäuler halt.

Iced Earth: Na ja, was soll man zu denen noch groß sagen: Klasse Sound, klasse Stimmung, klasse Band. Das Owens singt großartig und die Band legt eine superbe Show hin. Das Publikum dreht dementsprechend durch und so entsteht daraus eine geile Party. Immer wieder gerne!!!

Die Apokalyptischen Reiter: Als Fuchs auf die Bühne geschwebt kommt, ist schon klar, dass hier ein sehr amüsanter Auftritt auf uns zukommt. Und so kommt es auch, Fuchs schafft es, die vom langen Festivaltag ermüdeten Massen zum feiern und abgehen zu bewegen. Einerseits sind da die geilen Songs der Reiter(die alleine schon einen  geilen Auftritt garantieren), andererseits die Aktionen zwischen den Songs. So wird ein weiblicher Fan erst zum Tanz eingeladen, um dann zum Keyboarder in den Käfig geschickt und dort angekettet wird(Kommentar von Fuchs: Sie hat alles freiwillig gemacht.) und außerdem gibt es noch ein Schlauchbootrennen über die Massen. Geiler Abschluss eines geilen Festivaltages.

Samstag:
Sonic Syndicate: Ich möchte mal wissen, welcher Affe mich geritten hat, extra früh aufzustehen(um 9:00), um mir diese Truppe aus der ersten Reihe anzusehen. Vor allem, weil ich die bisher gar nicht mal so toll fand. Aber na ja, man lässt sich ja eines besseren belehren. Und das hat zweifellos geklappt. Der Auftritt war souverän, der Sound gut, die Songs kommen live besser als auf Platte und eine für diesen frühen Zeitpunkt schon recht ansehnliche Masse steht vor der Bühne. Also, Daumen hoch, aus euch kann noch was werden.

Sacred Reich: Ist es eigentlich blasphemisch, Mittagsschlaf zu machen, während diese Band spielt??? Vor allem waren sie nicht mal schlecht. Egal, ich zolle den kurzen Nächten Tribut, leg mich hin und lasse mich von Sacred Reich persönlich in den Schlaf singen(hey, wer hat das schon???). Was ich dann mitbekomme, klingt auch ziemlich gut, und auch das Publikum(das ungefähr bis zum Sound-Turm steht) scheint zufrieden zu sein. Kann sein, dass ich was verpasst hab, aber was sein muss, muss sein.

Rage: Hui, ein Orchester auf’m Wacken. Gab’s das schon mal??? Na, jedenfalls nicht, seit ich dabei bin(höhöhö). Auf jeden Fall klingen Rage mit dem Lingua Mortis Orchester aus Belarus extrem geil. Die epischen Werke(teilweise von Bach übernommen und umarrangiert) entfachen eine ganz eigene Wirkung und sorgen für reihenweise Gänsehautmomente. Am Ende hat man das Gefühl, etwas ganz Besonderes miterlebt zu haben. Wenn ihr noch mal die Möglichkeit habt, guckt und hört es euch an, denn man muss es selbst gesehen und gehört haben.

Destruction: Jaja, da feiert noch jemand 25. Und das ausgesprochen schön anzuschauen und –hören. Die Pyroshow hätte zwar fetter sein können, dafür entschädigen Songs, Bühnenperformance, Sound, Gastmusiker, einfach alles, was sich auf der Bühne abspielt. Auch dieser Auftritt atmet nostalgische Luft(was man merkt, ohne die Songs zu kennen). Was man auch am Publikum merkt, denn ich bin mal wieder einer der Jüngsten, und als ich meine gleichaltrigen Zeltkumpanen auf Destruction anspreche, ernte ich nur verständnislose Blicke. Dennoch, einer der absoluten Höhepunkte des Festivals.

Type O Negative: Okay, ich gebe zu, dass ich so gut wie nix gesehen hab, weil ich mir vor der Black Stage einen guten Platz sichern wollte, aber was ich von Type o Negative gehört hab bzw. auf einem der Bildschirme gesehen hab, lässt sie zu einer der schlechtesten Live-Bands werden, die ich bisher hören musste. Pete Steele schien überhaupt nicht in Form zu sein, sang ziemlich grenzwertig, es gab kaum Ansagen, dafür elendig lange Spielpausen. Ich hoff mal, dass das nicht die übliche Form dieser Band ist.

Danach folgt eine umfangreiche Danksagung, in der auch noch einmal der Regen ein paar Tage vor dem Wacken angesprochen wird. Offenbar haben sich die Jungs und Mädels echt die Ärsche aufgerissen, denn laut Veranstalter stand erst bei Beginn des Festivals wirklich fest, dass es überhaupt stattfinden konnte. Dafür noch mal ein fettes Lob.

Immortal: Reunionen sind immer so eine Sache, entweder sie sind nötig oder reine Geldmacherei. Dankenswerterweise scheint bei Immortal ersteres der Fall zu sein, denn bei aller Bosheit und allem Nihilismus, Okkultismus etc. scheinen die drei putzigen Pandabären durchaus Spaß an ihrem Auftritt zu haben, und auch das Publikum feierte den Auftritt wie ein lang erwartetes Ereignis, was er offenbar auch war. Geiler Auftritt, nicht nur für Black-Metaller.

In Flames: Die machen ihrem Namen alle Ehre und fahren die umfangreichste Pyroshow des Festivals auf. Dazu noch eine geile Setlist und eine gut aufgelegte Band, dann kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Doch der Anspruch der Band ist höher: Wacken 2003 toppen. Das war nämlich ihr bester Auftritt(nach eigener Aussage). Ob der dieses Jahr nun besser war, weiß ich nicht, aber er war in jedem Fall erstklassig.

Cannibal Corpse: Hör ich ähnlich wie Type O Negative nur von der Seite, und bin nach kurzer Zeit in ein Gespräch mit meiner Stehnachbarin verwickelt(Musik, geile Bands, tolle Musikinstrumente, ja, ich hatte meinen Spaß), so dass ich nicht viel mitkriege(obwohl die ja eigentlich nicht zu überhören sind). Das, was ich mitbekomme, ist dann auch nicht so interessant, dass ich geneigt bin, genauer zuzuhören. Immortal waren besser.

Subway to Sally: Die letzte Band des Festivals und sicherlich eine der spielfreudigsten, aber dem Publikum merkt man die Anstrengung der Festivaltage nun doch deutlich an. Schade, denn so wird der energiegeladene Gig nicht so aufgenommen, wie er es verdient. Nebenbei stellen Subway to Sally noch zwei neue Songs vor, die viel versprechend klingen. Geiler Abschluss!!!

Ich fahr nächstes Jahr garantiert wieder hin!!!!!!!!!!


Ihr lacht über mich, weil ich anders bin, aber ich lache über euch, weil ihr alle gleich seid.

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#173 09.09.2007 12:58:13

Andreas
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Re: Konzert Berichte

Danke für den interessanten Bericht ! Ein Kumpel von mir, der ebenfalls dort war, hat besonders begeistert vom Cannibal Corpse-Auftritt berichtet.

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#174 09.09.2007 16:16:00

Black DevilNB
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Beiträge: 44

Re: Konzert Berichte

Ja gut, dass ist dann die alte Geschichte mit den verschiedenen Geschmäckern. Ich konnte damit nicht so wahnsinnig viel anfangen, im übrigen auch auf Scheibe nicht, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.


Ihr lacht über mich, weil ich anders bin, aber ich lache über euch, weil ihr alle gleich seid.

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#175 09.09.2007 17:43:07

Elric
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Re: Konzert Berichte

Mein Konzert-Wochenende, von allem etwas:


Candlemass + Powerwolf, 6.9.2007, Essen, Turock
http://www.musik-sammler.de/blog/2007/0 … en-turock/

Nach dem Sängerwechsel bei Candlemass (bekanntermaßen wurde Messiah Marcolin durch Robert Lowe von Solitude Aeturnus ersetzt) sollte die Tour zum "King of Grey Islands" Album nun die erste Gelegenheit darstellen, sich auch live ein Bild von dieser Zusammenstellung zu machen. Im Vorfeld machten allerdings schon ein paar skeptisch machende Berichte die Runde, nach denen Robert Lowe angeblich noch nicht sehr textsicher sei und des öfteren die Texte ablesen musste. Wir ließen uns also überraschen, wie er sich in Essen schlagen würde...

Zunächst aber sorgten Powerwolf für das Aufwärmen des Publikums. Die deutsche Band mit dem aus Rumänien stammenden Sänger hatten wir vorher nur kurz beim Summer Breeze gesehen, wo uns die Musik aber gar nicht zusagte und wir nach zwei Songs bereits schnell das Weite suchten. In dem deutlich kleineren Rahmen im Turock wirkte die Musik aber seltsamerweise viel besser. Zwar ist das immer noch nichts, was ich mir persönlich in den Plattenschrank stellen würde, aber als Anheizer machten die ihre Sache verdammt gut. Im Mittelpunkt steht natürlich Sänger Attila Dorn, der durch seinen Akzent und die amüsanten Sprüche ein geborenes Talent zum Entertainer hat. Vor allem sein "Vielen Dankeschön" regt immer wieder zum Schmunzeln an. Nur die Gitarristen sollten mal die Ventilatoren weglassen, deren Haare standen ja bald senkrecht, was doch irgendwie ein bißchen albern aussah...

Aber dann war die Stunde der Wahrheit gekommen. Candlemass enterten die Bühne und mit ihnen natürlich auch Robert Lowe. Er wie auch die Band präsentierten sich in bester Spiellaune und spielten natürlich vornehmlich Material der aktuellen "King of Grey Islands" Scheibe und dem Vorgänger "Candlemass". Aber auch einige ältere Sachen wurden dargeboten, wo man sich erst ein wenig an die andere Stimmlage gewöhnen musste. Auch wenn Messiah Marcolin und Robert Lowe beides gute Sänger sind und ihre Stimmen perfekt zu Candlemass passen, so sind doch einige feine Unterschiede nicht zu leugnen. Aber daran gewöhnte man sich schnell und so wurde der Abend zu einem schönen Erlebnis mit erhabener Musik. Anschließend gab es noch einen Zugabenblock mit zwei Songs und als die Fans auch fünf Minuten nach dem letzten Ton keine Ruhe gaben, kehrte die Band doch noch einmal zurück um noch einen Song von dem "Nightfall" Album zu spielen.

Und um noch einmal auf Robert Lowe zurückzukommen: ab und zu musste er doch noch auf die Texte schielen, machte dies aber so subtil, dass man das ohne vorherige Kenntnisse eigentlich kaum bemerkt hätte. Auf dem Bühnenboden lagen die Texte aus und Robert Lowe beugte sich dann und wann mal über seine Kollegen, um eigentlich auf die Texte zu schauen, was man aber nur wirklich sehen konnte, wenn man in der ersten Reihe direkt vor der Bühne stand. Und ein besonders positiver Aspekt muss auch noch hervorgehoben werden: die Merchandise Preise! Schon lange gab es keine Longsleeves mehr für 20,- Euro, die T-Shirts kosteten zwischen 10 und 13 Euro und die CDs waren ebenfalls günstig. Selbst die Doppel-CD Re-Releases der ersten vier Candlesmass-CDs gab es für 13 Euro. Sowas wusste das Publikum natürlich zu schätzen und kaufte fleißig ein. Daran sollten sich viele andere Bands mal ein Beispiel dran nehmen!




Warhammer + Erazor, 7.9.2007, Münster, Baracke
http://www.musik-sammler.de/blog/2007/0 … -barracke/

Nach dem musikalischen Gaumenschmauß am Vortag bei Candlemass sollte es nun deutlich ruppiger zugehen. Die  Old-School-Thrashmetaller von Erazor</a> und die Hellhammer-Jünger von Warhammer</a> luden für freundliche 3,- Euro in die Münsteraner Baracke ein, ein Jugendzentrum wo normalerweise eher Punk Bands auftreten.

Zuvor spielte aber noch die lokale Kapelle Destructive Behaviour. Auch wenn die Kids noch ziemlich unbedarft sind, so waren sie zumindestens einigermaßen aufeinander eingespielt und hauten ihren relativ simplen Death Metal in das spärliche vorhandene Publikum. Da aber viele ihrer Freunde und Bekannten da waren, hatte das ganze irgendwie den Flair eines Treffens einer Schulklasse. Mit vier oder fünf Coversongs wurde dann der Set auch noch ein wenig überzogen, was sich dann später schmerzlich bei Warhammer bemerkbar machte, die ihren Set deswegen massiv kürzen mussten.

Bei Erazor begann dann für den Gitarristen Katte der Abend einer Doppelbelastung, ist er doch gleichzeitig auch der "neue" Gitarrist bei Warhammer. Auch wenn die Jungs alle noch nicht geboren waren, als die Bands, deren Shirts sie trugen, ihre Debütalben rausbrachten, legten sie doch ein anständiges, wenn auch noch etwas chaotisch wirkendes Old-School-Brett hin, was man ihnen so erstmal gar nicht zugetraut hätte. Man hatte zwar manchmal das Gefühl, dass sie vorwärts und rückwärts gleichzeitig spielten, aber sie waren mit einer Spielfreude dabei, die manchen alteingesessenen Bands gut zu Gesicht stehen würde. Die perfekten Einheizer für Bands wie Desaster &amp; Co.

Ich muss zugeben, dass ich mich nie mit Hellhammer und demzufolge auch nie mit Warhammer befasst habe und den Auftritt deswegen erstmal ziemlich neutral erwartet habe. Die Musik ist relativ simpler, aber dafür schnell ins Ohr gehender Old-School Trash/Death Metal mit einer extrem undergroundigen Schlagseite. Dies zeigt sich vor allem dadurch, dass man zwischendurch als Coversong nicht einem der üblichen Verdächtigen huldigte, sondern den deutschen(!) Poison, die von 1984 bis 1987 nur Demos veröffentlichten. Die Band legte sich gut ins Zeug, auch wenn sich das Publikum bis auf ein paar Headbanger ziemlich zurückhielt. Leider verlangte der Organisator den Auftritt strikt bis zu einer festen Uhrzeit zu beenden, obwohl Warhammer noch gar nicht mal alle Songs gespielt hatten. Anstatt das man vorher den unwichtigen Destructive Behaviour mal das Zeichen zu Ende gibt, hatten die nun im Endeffekt den längsten, wenn auch unspektakulärsten Set des Tages. Daumen runter für die Baracke!




Gorefest, 8.9.2007, Hengelo, Metropool
http://www.musik-sammler.de/blog/2007/0 … metropool/

Donnerstag Doom Metal, Freitag Old-School Thrash Metal, am Samstag gab es dann die Vollbedienung Death Metal. Aber nicht etwa das an dem Tag in Osnabrück stattfindende Hellflame Festival stand an, sondern vielmehr der Warm-Up Gig von Gorefest im Metropool zu Hengelo, von dem ich ganz kurzfristig erfahren hatte.

Zeitig angekommen, standen wir aber erstmal vor dem Laden im Nieselregen, weil noch kein Einlass war. Aber zum Glück wurden bereits kurze Zeit später die Tore geöffnet und man konnte ins Trockene. Das Metropool ist ein kleiner, aber sehr netter Laden, der sich vor allem immer durch einen sehr guten Sound auszeichnet, was er auch heute wieder eindrucksvoll zu beweisen wußte. Für Gorefest war dieses Konzert eine Generalprobe für die bald anstehende Tour und man verzichtete komplett auf eine Vorband. Die war aber auch irgendwie gar nicht nötig, denn der DJ des Ladens verstand es blendend für gute Stimmung zu sorgen, indem er von Metallica bis Meshuggah einen Hit nach dem anderen auflegte. Die eine Stunde Konserve war besser als die meisten Metal-Parties!

Dann endlich, etwas eine Stunde nach Einlaß, enterten Gorefest die Bühne und man kann das Konzert nicht anders beschreiben als mit "das volle Brett". Sie stiegen gleich mit ihrem Hit aus alten Tagen "The Glorious Dead" ein, womit gleich alle Sympathien erspielt wurden. Gleichmäßig verteilt knallten sie alte Klassiker wie neue Hits ins Publikum, das zwar nur langsam auftaute, aber die Band irgendwann richtig abfeierte. Unsereiner holte auf seine alten Tagen nochmals alle Reserven hervor und es wurde vom ersten bis zum letzten Song konstant durchgebangt! Das gabs schon lange nicht mehr. Die Band war bei bester Laune, das Publikum auch, einfach nur eine geile Death Metal Party. Hammer! Gorefest haben einfach ein Händchen für gute und abwechslungsreiche Songs und machen halt nicht den Fehler wie viele andere und prügeln einfach nur durch. Die Songs haben Dynamik, geile Moshparts oder auch mal ruhige Momente zum ausruhen. Nach dem Zugabenteil waren dann fast zwei Stunden (welche Death Metal Band spielt noch so lange???) feinster brutaler Musik vorbei und wirklich jeder verließ das Metropool mit einem fetten Grinsen. Einfach nur ein geiler Konzert- Abend!


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