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#1 23.10.2007 21:38:20

Tumnus
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Beiträge: 705

Metal und Christentum

Nachdem im Wie ihr zum Metal thread eine kleine Diskussion dazu war, und ich offtopic nicht soo mag, hab ichs mir erlaubt, einen neuen thread zu eröffenen. Sollte am Thema interresse bestehen, wird er sich halten, wenn nicht. Anbei nochmal kurz die wichtigsten thesen und meinungen aus dem wie ihr zum metal kamt-thread:

caminantenocturno schrieb:
prankowski666 schrieb:
Tumnus schrieb:

So, auch mal wieder reingeschaut...

Also es hat einen Grund. Simpel und banal: Ich bin Christ. Das sagt natürlich noch ncihts über meinen Musikgeshmack aus. Aber ich habe festgestellt, dass es genügend gute Bands mit christlichen Texten gibt. Und da mein Budget (leider) beschränkt ist, kaufe ich mir lieber die christlichen. Sofern sie natrürlich eine gewisse Qualität haben. Es ist etwas paradox, aber ich hab mir irgendwann abgewöhnt, immer das beste album haben zu wollen, ich bin mit dem Guten zufrieden und hab nicht das Gefühl was zu verpassen. Abgesehn davon stelle ich zur Zeit wieder fest, es gibt auch unerreichbare Bands (z.b. konkret bei Pink Floyd gemerkt)
und es gibt einfach soviel gute christliche,d ass ich größtenteils zufrieden bin.

Noch kurz zum Thema Christlich im Metal: für mcih ist das vereinbar, da Metal für mich , auch wenn es für einige blasphemisch sein mag eine Musik ist, kein Lebensgefühl. UNd die "Ausrichtung" einer Platte, sofern man davon reden kann, definiert sich bei mir über Texte, Lebensstil und Glauben der Musiker, soweit ich dieses beurteilen kann.
Die Diskussion hierzu ist jedoch sicherlich so alt wie der sog. White Metal selbst und wäre hier definitiv offtopic, jedoch interresant.

Bei Interresse kann ich auch besipiele von meiner Meinung nach qualitativ guten Bands liefern

Oh Mann, ich will mich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen, was den Zusammenhang zwischen Deinem Glauben und Deinem Musikgeschmack angeht - das soll jeder halten, wie er will. Aber trotzdem: es tut mir in der Seele weh, wenn ich drüber nachdenke, was Du alles an großartiger Musik verpasst hast/verpassen wirst, nur weil das Kreuz auf dem Cover vielleicht ein wenig falschrum ist... sad

Wat auch immer: noch ein kleiner Plattentip! smile  Bei christlichem Metal fallen mir als erstes sofort Seventh Angel ein - und ein kurzer Blick in Deine Sammlung sagt mir, daß die da noch fehlen... Kann ich nur empfehlen: feinster (natürlich christlicher) Speed/Thrash with class aus England - vor allem die 'Lament for the Weary'-Scheibe sollte man kennen!

Da kann ich mich nur anschließen ...

Persönlich finde ich es im übrigen sehr befremdlich, daß diese Selbstbeschränkung sich immer vor irgendeinem religiösen Hintergrund abspielt - sowas sollte man nach meinem Verständnis nur von der Ästehthik abhängig machen.

Schlußwort zu mir (nur als Hintergrundinformation): Mir sind verschiedene christlich geprägte Bands bekannt, die ich echt gut finde (warum hat noch niemand King's X erwähnt?), ich bin für weitere Tips dankbar, und mir ist (aus rein ästethischen Erwägungen) zum Beispiel keine BM-Platte bekannt, die ich auch nur geschenkt nehmen würde.
Soviel dazu ... roll

inashentears schrieb:

Wenn das jetzt etwas Offtopic läuft sorry!

Naja es gibt ja auch genug geilen Metal wo kein umgedrehtes Kreuz drauf ist, und das is der Punkt... wieso hörst du denn nicht mehr Metalbands die zb. nicht Antichristlich sind? und sich im neutralen Bereich bewegen? Blackmetal lassen wir für dich jetzt außen vor!

Ich will dich hier nicht bekehren aber ich versteh den Sinn irgendwie nicht wieso du als Christ nur Christlichen Metal/White Metal hörst, irgendwie tut sich da in mir schon ein bisschen Klischee auf.
Oder ist es einfach nur so das du denkst alles außer "White Metal" ist Böse und Antichristlich? oder beschäftigst du dich nicht mit anderen Richtungen im Metal?

Wie mein Vorredner(Prankowski666) schon sagte, denke ich das durch sowas einem ne Menge guter Bands flöten geht wenn man nur denkt "ohgott ist die Band jetz zu Antichristlich oder nich bzw. sich das Cover 10x angucken muss bevor man sagt ja kauf ich" irgendwie tut da auch was weh bei mir.

Evangelisch oder Katholisch? big_smile

Ich wurde ja gottseidank Evangelisch geboren, bin aber aus dem Verein ausgetreten... aber letztendlich jeder wie er meint näch?

Noch ein Plattentip für dich!

Holy Blood - Waves Are Dancing http://www.musik-sammler.de/media/47808 sehr geiler Melodischer Pagan/Viking-Metal mit Christlichen Leuten


http://www.musik-sammler.de/sammlung/tumnus
gibts was neues bei der trennung von Interpret und Küstler?

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#2 23.10.2007 21:55:29

Tumnus
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Beiträge: 705

Re: Metal und Christentum

prankowski666 schrieb:

Wat auch immer: noch ein kleiner Plattentip! smile  Bei christlichem Metal fallen mir als erstes sofort Seventh Angel ein - und ein kurzer Blick in Deine Sammlung sagt mir, daß die da noch fehlen... Kann ich nur empfehlen: feinster (natürlich christlicher) Speed/Thrash with class aus England - vor allem die 'Lament for the Weary'-Scheibe sollte man kennen!

Kenn ich, hab ich im Hinterkopf, hab auch schon zwei andere Scheiben, wo der Gitarrist, Ian Ashton mitspielt (my Silent Wake und Paramaecium)


caminantenocturno schrieb:

Da kann ich mich nur anschließen ...

Persönlich finde ich es im übrigen sehr befremdlich, daß diese Selbstbeschränkung sich immer vor irgendeinem religiösen Hintergrund abspielt - sowas sollte man nach meinem Verständnis nur von der Ästehthik abhängig machen.

Schlußwort zu mir (nur als Hintergrundinformation): Mir sind verschiedene christlich geprägte Bands bekannt, die ich echt gut finde (warum hat noch niemand King's X erwähnt?), ich bin für weitere Tips dankbar, und mir ist (aus rein ästethischen Erwägungen) zum Beispiel keine BM-Platte bekannt, die ich auch nur geschenkt nehmen würde.
Soviel dazu ... roll

Ich sehs eher als befreiung, nicht als Beschränkung. Es gibt soviel gutes, da muss ich doch nicht alles haben und kann glücklich und zufrieden sein mit dem, was mir in allen seinen Aspekten gefällt, ist doch keine Einschränkung, eher eine Befreiung vom Muss ich haben Zwang.

Ich hab jetzt leider nciht genau verstanden was du mit Ästhethik meinst. Gehts dir nur um den Klang oder muss auch die "nichtreligiose Ausrichtung" irgendwie passen.

Sollte es nur um den Klang gehn könnte ich dir sogar eventuell guten christlichen Blackmetal nennen:

Drottnar (sehr chaotisch)
neuere Antestor (Album: The Forsaken, trommelte sogar Hellhammer höchstpersönlich; sehr athmosphärisch)
alte Extol (burial)

inashentears schrieb:

Wenn das jetzt etwas Offtopic läuft sorry!

Naja es gibt ja auch genug geilen Metal wo kein umgedrehtes Kreuz drauf ist, und das is der Punkt... wieso hörst du denn nicht mehr Metalbands die zb. nicht Antichristlich sind? und sich im neutralen Bereich bewegen? Blackmetal lassen wir für dich jetzt außen vor!

Ich will dich hier nicht bekehren aber ich versteh den Sinn irgendwie nicht wieso du als Christ nur Christlichen Metal/White Metal hörst, irgendwie tut sich da in mir schon ein bisschen Klischee auf.
Oder ist es einfach nur so das du denkst alles außer "White Metal" ist Böse und Antichristlich? oder beschäftigst du dich nicht mit anderen Richtungen im Metal?

Hab gerade nochmal durchgeschaut, ca. ein drittel meiner platten sind "weltlich", im Metal jedoch nur ein sechstel.

Um auf die "neutralen" Bands zu kommen. Die hör ich schon. Und würd sicher auch mehr kaufen, wenn das Geld da wäre. aber solang es fehlt, bekommen die GUTEN (ich kauf nciht jeden Schrott wegen der Texte) "christlichen" den Vorzug.


inashentears schrieb:

Evangelisch oder Katholisch? big_smile

Ich wurde ja gottseidank Evangelisch geboren, bin aber aus dem Verein ausgetreten... aber letztendlich jeder wie er meint näch?

Noch ein Plattentip für dich!

Holy Blood - Waves Are Dancing http://www.musik-sammler.de/media/47808 sehr geiler Melodischer Pagan/Viking-Metal mit Christlichen Leuten

Evangelisch, aber nicht so sehr innerlich mit der Landeskirche verbunden.

die Holy Blood ist auch im Hinterkopf.

Abscließend: Ich kauf einfach gute Platten, wo mir Musik, Texte, Lebenshaltung und Glauben der Musiker gefallen (letztere sind natürlich nie vollständig beurteilbar)


ANMERKUNG: könnte bitte ein Moderator die Überschrift korrigieren, es geht natürlich um EMtal, nicht Matal

Beitrag geändert von Tumnus (23.10.2007 21:57:30)


http://www.musik-sammler.de/sammlung/tumnus
gibts was neues bei der trennung von Interpret und Küstler?

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#3 23.10.2007 22:33:16

prankowski666
¡Viva la reacción!
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Re: Metal und Christentum

@topic: ohne jetzt über den konkreten Sinnn des ganzen diskutieren zu wollen: solang die Qualität ausschlaggebend ist für Deine Kaufentscheidung zwischen christlichen und 'normalen' Bands (lassen wir die Chef-Satanisten mal außen vor) ist, gibt's dagegen eigentlich nicht viel zu sagen, aber ich wage einfach mal die These aufzustellen, daß dem nicht immer so ist, daß Dir mithin ohne guten Grund (meine Einschätzung) großartige Musik immer verborgen bleiben wird. Wieviele richtig gute christliche Metal-Bands gibt's denn, und welchen Anteil am Metal-Bereich machen die aus...? Beides dürfte sich im Vergleich ziemlich verschwindend ausnehmen.

Dazu kommt natürlich noch, daß es nicht nur wenige echte bekennende Christen im Metal geben dürfte, sondern ebensowenige echte Satanisten u.ä. - wenn Du hier zwischen Image/Provokation (Metal ist traditionell nunmal schwarz und nicht weiß, symbolisch gesprochen) und echtem Glauben trennst, wird auch nur noch ein kleines Häuflein Verwirrter übrigbleiben - alle anderen Bands könntest Du prinzipiell problemlos hören, denk ich...

Ich kann Dein Bestreben, Inhalte mit der Musik zu verbinden, aber zu gewissem Maße nachvollziehen, das sei auch mal gesagt. In religiösem Sinne ist mir das zwar völlig egal, aber Nazi-Mucke jeder Couleur z. B. würde mir auch nicht ins Haus kommen, weil ich deren Sache in keiner Weise unterstützen will.
Ich muß ehrlicherweise zwar zugeben, daß ich heute noch ab und zu die eine oder andere zwielichtige Nazi-Kapelle höre, weil die Mucke einfach geil ist - aber die ganzen Platten (damals in völligem Unwissen erworben) hab ich auch verkauft, weil ich den Scheiß eigentlich nicht im Regal haben will. Und wissentlich Platten von rechten Bands kaufen würde ich auch nicht - egal wie gut die Musik ist.


@Paramaecium: kenn ich auch, nur für den Fall: die sind nicht schlecht, wenn auch z. T. etwas sehr langatmig und komplett anders als Seventh Angel (ich wusste gar nicht, daß der Gitarrist in beiden Bands spielt...).


P.S. Überschrift ist korrigiert. smile

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#4 24.10.2007 06:35:19

Elric
Euroblast'd
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Re: Metal und Christentum

prankowski666 schrieb:

Paramaecium: kenn ich auch

Sind damit diese australischen Doomer gemeint: http://www.musik-sammler.de/media/5146 ?


Musik-Sammler.de - Die Musiksammlungs-Verwaltung im Internet
Sense of View - Reviews ungewöhnlicher Filme aller Genres

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#5 24.10.2007 07:21:04

prankowski666
¡Viva la reacción!
Ort: Wuppertal
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Re: Metal und Christentum

Elric schrieb:
prankowski666 schrieb:

Paramaecium: kenn ich auch

Sind damit diese australischen Doomer gemeint: http://www.musik-sammler.de/media/5146 ?

Yep. smile

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#6 24.10.2007 10:02:44

Speedfreak
Stranger In A Strange Land ♫ ♪ ♫ ♪ ♫ ♪ ♫
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Re: Metal und Christentum

Ich hab mit christlichen Texten kein Problem, wenn jemand seine Musik nach christlichen Inhalten auswählt, soll er das gerne tun. Ich selbst würde das aber niemals so machen. Abgesehen davon, dass ich mit Religion nichts am Hut habe, wähle ich meine Musik auch zunächst nach der Qualität der Musik an sich, zusammen mit der Stimme und dem Gesang, aus. Der Inhalt der Texte ist für mich dabei zweitrangig (nur Nazi-Scheiß bleibt bei mir komplett außen vor).
Mir ist es deshalb ziemlich egal, ob jemand "Hail Satan" oder "I love you God" singt, solange das Gesamtergebnis gut klingt und meinem Geschmack entspricht.
Insgesamt sehe ich es aber so wie auch der Herr Prankowski, dass zur Metal-Musik eher unchristliche Texte passen. Wobei es aber auch gute Christen-Metal-Bands wie MORTIFICATION gibt. smile

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#7 24.10.2007 10:13:16

spliffdoc
more db per kWh
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Re: Metal und Christentum

Speedfreak schrieb:

Ich hab mit christlichen Texten kein Problem, wenn jemand seine Musik nach christlichen Inhalten auswählt, soll er das gerne tun. Ich selbst würde das aber niemals so machen. Abgesehen davon, dass ich mit Religion nichts am Hut habe, wähle ich meine Musik auch zunächst nach der Qualität der Musik an sich, zusammen mit der Stimme und dem Gesang, aus. Der Inhalt der Texte ist für mich dabei zweitrangig (nur Nazi-Scheiß bleibt bei mir komplett außen vor).

*unterschreib*
eigentlich interessieren mich die lyrics überhaupt nicht (ich versteh ja eh nix. entweder wegen der sprache oder wegen des gutturalen fistelstimmchens big_smile )
die musik als ganzes interessiert mich (und deren produktion/klang).

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#8 24.10.2007 10:42:30

Dr.Music
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Re: Metal und Christentum

spliffdoc schrieb:
Speedfreak schrieb:

Ich hab mit christlichen Texten kein Problem, wenn jemand seine Musik nach christlichen Inhalten auswählt, soll er das gerne tun. Ich selbst würde das aber niemals so machen. Abgesehen davon, dass ich mit Religion nichts am Hut habe, wähle ich meine Musik auch zunächst nach der Qualität der Musik an sich, zusammen mit der Stimme und dem Gesang, aus. Der Inhalt der Texte ist für mich dabei zweitrangig (nur Nazi-Scheiß bleibt bei mir komplett außen vor).

*unterschreib*
eigentlich interessieren mich die lyrics überhaupt nicht (ich versteh ja eh nix. entweder wegen der sprache oder wegen des gutturalen fistelstimmchens big_smile )
die musik als ganzes interessiert mich (und deren produktion/klang).

*auchunterschreib* smile
das seh ich genauso wie spliffdoc und speedfreak. Manchmal interessiern mich aber auch Lyrics, weniger im Metal als im Rock-und Pop Bereich. Kommt zwar relativ selten vor, aber dann sitz ich schon mal da und hör mir den Text genauer an, beziehungsweise lese mit sofern vorhanden.
Nazi-Schrott bleibt bei mir natürlich auch außen vor...

Doc


Trenne dich nicht von deinen verrückten Ideen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben. *Mark Twain


Meine Medizin

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#9 24.10.2007 10:49:22

Saturia
In The Name Of Metal
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Re: Metal und Christentum

im hardrock Bereich gibt es auch eine ganz nette Band
Mad Max. Ich glaube dass sie entweder gerade mit AXXIS oder Axel Rudi Pell auf Tour sind oder schon waren

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#10 24.10.2007 15:35:59

Andreas
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Re: Metal und Christentum

Ich bin sowieso nicht der supergläubige Gott, von daher hab ich z.B. mit den Texten Deicide keine großen Probleme. Wenn ich in Amerika leben würde, würden ich wahrscheinlich auch ausschließlich anti-christliche Texte verfassen.

Umgekehrt wäre es mir aber auch ziemlich egal, wenn eine Band groß den Segen Gottes besingt (solange die Mucke passt), ich kann aber auch gut drauf verzichten. Dafür bekomm ich hier auch so genug von dem ganzen Christen-Kram ab, da muss ich das nicht noch hören.

Mich stören eigentlich nur so Sachen wie die Ergüsse Chris Barnes bei Cannibal Corpse, das brauch ich echt nicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema...

Beitrag geändert von Andreas (24.10.2007 15:37:14)

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#11 24.10.2007 15:42:10

Yannick
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Re: Metal und Christentum

Mir ist das auch reichlich schnuppe. Songtexte schau ich mir (mal von Manson abgesehen) eh nur an, um auf Konzerten ggf die gängigsten Zeilen mitschreien/singen zu können. Worüber die also im religiösen Sinne singen, bekomm ich eh nicht mit, solange kein offensichtliches Zeichen auf dem Cover diese Frage erübrigt. As I Lay Dying sind, glaube ich, sehr gläubig - tolle Band smile Aber solange mir keiner seinen Glauben aufdrängen will können die von mir aus besingen was sie möchten smile Obwohl ich tendenziell ein Pentagram schon geiler als Backdrop finde als ein Kreuz und ne weisse Taube big_smile

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#12 24.10.2007 18:12:31

Hofgabes
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Re: Metal und Christentum

Ich bin Christ und habe mit antichristlichen Texten kein Problem, auch wenn Gott irgendwie verunglimpft wird. Find ich auch ok, weil es ja nicht meine Meinung ist und die Provokation in den meisten Fällen (z.B. Belphegor) auch einfach verdammt platt ist. Wenn Kirchen angezündet werden ist das aber nicht mehr ok. Gegen christliche Texte in dem Sinne habe ich genausowenig etwas. Jedoch gibt es viele Bands (in dem Ska-Reggaebereich), die ständig über "I love Jesus" etc singen. Wenn man Texte einfach nachsingt ohne selbst zu seinem Glauben zu finden,  fehlt nicht mehr viel und man kann auch das Vater Unser beten (dessen Text wohl nichtmal 50% der Kirchgänger in ganzer Tragweite erfassen- auch ich nicht, deshalb spreche ich ihn nicht mit) oder aber, um mal etwas provokanter in meiner These zu werden, irgendwelche politische Propaganda oder Hetzerrei nachplapern. Solange man mit gesundem Menschenverstand reflektiert ist eigentlich alles ok. Jedoch setzt das den gesunden Menschenverstand oder das Talent des Reflexieren vorraus, woran so oft etliche Dinge scheitern....

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#13 24.10.2007 22:11:44

Dezibel
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Re: Metal und Christentum

Also ich muss zugeben, dass mir Texte schon sehr wichtig sind, insbesondere im Metal-Bereich. Für mich gehören diese einfach zum Gesamtkunstwerk, ebenso wie die Musik oder auch das Artwork. Ich indentifiziere mich sehr stark mit meiner Musik, sie ist mein Ventil, mein Katalysator der mir hilft mich mit mir selbst und meinem Leben auseinander zu setzen und neue Kraft zu schöpfen.

Dabei muss es gar nicht immer hochphilosophisch zu Werke gehen sondern man kann auch in den Klischee-Texten einen Selbstbezug finden. Dieser Selbstbezug ist denke ich das wichtigste und dieser muss sich auch nicht mit der Eigeninterpretation des Schreibers decken. Klar würde man für die Texte eines Devon Graves gleich ein dutzend Interpretationen bekommen wenn man ein Dutzend Leute fragt, aber auch ein simpler Text wie beispielsweise "Battle Hymn" kann diverse Interpretation und Assoziationen auf persönlicher Ebene zulassen. Im Allgemeinen gilt da: Spaß ist was ihr draus macht! big_smile

Da kann man auch aus negativen Texten noch etwas positives ziehen, oder dank der neusten Hass-Tirade von Slayer mal wieder richtig schön Dampf ablassen. Bei mir hört der Spaß lediglich bei politischen Inhalten auf. Diese sind nicht interpretationsfäihg und decken sich (zumindest zu einem hohen Pozentsatz) entweder mit meinen persönlichen Ansichten oder haben in meinen Player nicht zu suchen. Kanns eh nicht genießen (egal wie geil die Mucke ist) wenn da einer über die Ausschwitz-Lüge gurgelt oder seine verdrehte Rassen-Philosophie in meinen Schädel hämmern will...


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#14 24.10.2007 22:15:28

hjumallah
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Re: Metal und Christentum

oder: jedem Tierchen sein Pläsierchen - frei nach Adenauer ;-)

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#15 12.07.2009 16:26:16

Dverg
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Re: Metal und Christentum

Texte mache ich mir kaum zu eigen, alles in allem empfinde ich extremen Metal mit entsprechenden Texten - man nehme mal Marduk als Beispiel - auch eher als Ventil für alltäglichen Frust, und nicht so sehr als Bekenntnis zum Bösen oder Beelzebub.
Man schaue außerdem nur mal auf "teuflische" Kunst in der Vergangenheit, angefangen bei Malerei (z.B. Totentänze zu Zeiten der Pest) über Literatur, Theater und Opern, bis hin zu klassischer Musik. Beispiele gefällig? Da gibt es Edvard Griegs "An eine Teufelin", Giuseppe Tartinis "Teufelstriller", Joseph HELLmersbergers "Teufelstanz," Daniel Aubers Ouvertüre "Fra Diavolo" oder "Mephistos Höllenrufe" von Johannes Strauß, um nur mal einige zu nennen. Im Prinzip erkenne ich da keinen Unterschied zu der heutigen Zeit, außer dass diese Thematik heute vermehrt aus einer atheistischen, antichristlichen oder vereinzelt auch satanischen/okkulten Haltung entspringt.
Für mich ist Rock'n'Roll einfach Wahrheit, und nicht, wie manche christlichen Theorien behaupten, eine satanische Verschwörung, die irgendwo bei den Beatles, den Stones, Led Zeppelin und Black Sabbath anfängt, und bei Black Metal enden soll. Wenn ich sehe, welche "Werte" durch so manche Hip-Hop - oder Popmusik vermittelt werden, weiß ich, warum ich mich lieber der wesentlich ehrlicheren Rockmusik zuwende.

@Tumnus
Dir fehlt noch was von Trouble (US) in der Sammlung, die galten in den 80ern als christliches Pendant zu Mercyful Fate / King Diamond, und auch wenn es wohl eher ein Image, sozusagen als Trotzreaktion auf den boomenden 80's Black Metal darstellte, ist die Musik mehr als empfehlenswert.

Beitrag geändert von Dverg (12.07.2009 16:27:24)


- Ich sammle, also bin ich. Ich denke, also spinn' ich.-
- Ein echter Sammler behandelt seine Platten pfleglicher als seine Frau. -
- Konvertiert zum nordischen Glauben, er öffnet euch Tyr und Thor! -

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#16 12.07.2009 17:08:42

bloodfreak
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Beiträge: 1.950

Re: Metal und Christentum

Man sollte auch ein wenig unterscheiden, ob man streng "kirchlich" gläubig ist oder eben einfach an Gott glaubt.
Die meisten satanistischen Texte gehen im Grunde gegen die Kirche und eher sekundär gegen Gott.

Mir ist es egal, ob die Texte christlich oder satanistisch oder sonstwie sind. Ich finde sehr viele Texte recht interessant und geben mir auch manchmal etwas. Auch satanistische Texte können positive Aussagen treffen. Z.B. "A Dangerous Meeting" von Mercyful Fate, wo gewarnt wird Seancen einfach so abzuhalten, ohne die nötige Kenntnis der Materie (was bei vielen Jugendlichen wohl häufig der Fall ist).

Ich glaube an Gott aber nicht an die Kirche. Ich wurde schon zu oft doof angemacht von irgendwelchen "besseren Menschen", die meine Musik nicht akzeptieren konnten...ist mir aber egal, weil der Metal so vielschichtig ist. Man kann viele verschiedene Texte finden (Fantasy, Politische, Pazifistische, Patriotistische, Geschichtliche, Christliche, Satanistische, Horror, Okkultismus, Gewalt (pro und kontra), Drogen (Pro und Kontra), Sex, Philosophische Texte, wirre Texte, nichtsagende Texte, schlecht geschriebene Texte, perverse Texte usw. usw. ich finde in meinem Plattenschrank wohl die verschiedensten Meinungen, Ansichten usw.)
Manche haben mich wahrscheinlich als Jugendlicher geprägt. Und eins haben sie mich auf jeden Fall gelehrt: Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Ansichten. Und das finde ich das Wichtigste in unserer Zivilisation.
Diese Toleranz geht auf unserer Welt immer mehr flöten, da sich sehr viele radikale und eingefahrene Meinungen bei den Menschen bilden (egal welche Richtung).

Eines noch: Bei sehr sehr vielen "Satanischen" Bands sollte man das Ganze nicht so ernst sehen, da viele das nur als Image tragen bzw. ein wenig bei unseren konservativen Mitbürger anecken wollen (´n Kumpel von mir haben sie damals aus´m Religionsunterricht rausgeschmissen, weil er ein Slayer Shirt trug - so viel zum Thema Toleranz).
Gerade zum Thema Slayer: Tom Araya ist und war schon immer Christ! Ja genau! Warum auch nicht? Da hab ich wiederum Slayer Fans mitbekommen, die Slayer seit seinem "Outing" nicht mehr hören (find ich kindisch!)
Also wer wirklich glaubt, dass Slayer so drauf sind, wie in ihren Texten, dem kann ich auch nicht helfen...

Zum Thema Image hab ich auch noch 2 Zitate von Bands:

Venom: "Satan is Power and Venom is Power - therefore we write about Satan".
Possessed: "Satan sells. Therefore we write about Satan".


Noch was zum Thema "Trouble": Was ich wirklich Klasse fand, war, dass Trouble und King Diamond 1987 zusammen auf Tour gingen und sich blendend verstanden haben. Obwohl sie absolut verschiedene Philosophien vertreten.
Was weniger schön war, war, dass ein paar King Diamond Fans das Ganze nicht so locker gesehen haben und Trouble ausgepfiffen haben...

Beitrag geändert von bloodfreak (12.07.2009 17:11:20)

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#17 13.07.2009 13:12:37

muhbautz
Teufel! Komm raus...
Ort: lucilinburhuc
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Beiträge: 2.938

Re: Metal und Christentum

bloodfreak schrieb:

Man sollte auch ein wenig unterscheiden, ob man streng "kirchlich" gläubig ist oder eben einfach an Gott glaubt.
Die meisten satanistischen Texte gehen im Grunde gegen die Kirche und eher sekundär gegen Gott.

Mir ist es egal, ob die Texte christlich oder satanistisch oder sonstwie sind. Ich finde sehr viele Texte recht interessant und geben mir auch manchmal etwas. Auch satanistische Texte können positive Aussagen treffen. Z.B. "A Dangerous Meeting" von Mercyful Fate, wo gewarnt wird Seancen einfach so abzuhalten, ohne die nötige Kenntnis der Materie (was bei vielen Jugendlichen wohl häufig der Fall ist).

Ich glaube an Gott aber nicht an die Kirche. Ich wurde schon zu oft doof angemacht von irgendwelchen "besseren Menschen", die meine Musik nicht akzeptieren konnten...ist mir aber egal, weil der Metal so vielschichtig ist. Man kann viele verschiedene Texte finden (Fantasy, Politische, Pazifistische, Patriotistische, Geschichtliche, Christliche, Satanistische, Horror, Okkultismus, Gewalt (pro und kontra), Drogen (Pro und Kontra), Sex, Philosophische Texte, wirre Texte, nichtsagende Texte, schlecht geschriebene Texte, perverse Texte usw. usw. ich finde in meinem Plattenschrank wohl die verschiedensten Meinungen, Ansichten usw.)
Manche haben mich wahrscheinlich als Jugendlicher geprägt. Und eins haben sie mich auf jeden Fall gelehrt: Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Ansichten. Und das finde ich das Wichtigste in unserer Zivilisation.
Diese Toleranz geht auf unserer Welt immer mehr flöten, da sich sehr viele radikale und eingefahrene Meinungen bei den Menschen bilden (egal welche Richtung).

Eines noch: Bei sehr sehr vielen "Satanischen" Bands sollte man das Ganze nicht so ernst sehen, da viele das nur als Image tragen bzw. ein wenig bei unseren konservativen Mitbürger anecken wollen (´n Kumpel von mir haben sie damals aus´m Religionsunterricht rausgeschmissen, weil er ein Slayer Shirt trug - so viel zum Thema Toleranz).
Gerade zum Thema Slayer: Tom Araya ist und war schon immer Christ! Ja genau! Warum auch nicht? Da hab ich wiederum Slayer Fans mitbekommen, die Slayer seit seinem "Outing" nicht mehr hören (find ich kindisch!)
Also wer wirklich glaubt, dass Slayer so drauf sind, wie in ihren Texten, dem kann ich auch nicht helfen...

Zum Thema Image hab ich auch noch 2 Zitate von Bands:

Venom: "Satan is Power and Venom is Power - therefore we write about Satan".
Possessed: "Satan sells. Therefore we write about Satan".


Noch was zum Thema "Trouble": Was ich wirklich Klasse fand, war, dass Trouble und King Diamond 1987 zusammen auf Tour gingen und sich blendend verstanden haben. Obwohl sie absolut verschiedene Philosophien vertreten.
Was weniger schön war, war, dass ein paar King Diamond Fans das Ganze nicht so locker gesehen haben und Trouble ausgepfiffen haben...

Das würde ich genau so unterschrieben!


Alle Schreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Erheiterung!
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