Watain Sworn To The Dark (2006) - ein Review von walzenstein

Watain: Sworn To The Dark - Cover
2
2 Reviews
23
23 Ratings
9.13
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


walzenstein
25.09.2010 14:45

Mal an diejenigen, die noch nie Musik von WATAIN gehört haben. Die Schweden klingen in etwa, wie eine Schnittmenge ihrer Landsmänner von Dissection und Marduk. Bei mir verhält es sich aber so, dass ich von Dissection nur die „The Somberlain“ und von Marduk lediglich die „Those Of The Unlight“ mag. Den Rest von Dissection empfand ich als durchschnittlich und von Marduk, mit ihrem immerwährenden, monotonen Geknüppel, ganz zu schweigen. Hmm, aber „Sworn To The Dark“ finde ich stark. Da harmoniert einfach alles.

„Legions Of The Black Light“ zeigt gleich die Marschrichtung an, in die sich WATAIN auf diesem Album bewegen. Highspeed-Drumming, Melodie, teilweise zweistimmige Gitarren und dazu feiner aggressiver Gesang. WATAIN schaffen es tatsächlich Melodie und rasende Geschwindigkeit unter einen Hut zu bringen. Dabei vernachlässigen sie aber die anderen Tempi nicht. Kein Song wird durchgeprügelt, kein Song versprüht Langeweile. Im Gegenteil, das Arrangement der Songs baut intensive Spannung auf. Ich bin ein Mensch, der früher mal ein großer Black Metal Fan war und aufgrund der unterdurchschnittlichen Schwemme dieses Stils und politischen Diskrepanzen so mancher schwarz-weiss-geschminkter Gesellen, keinen wirklichen Bock mehr darauf hatte. Nun gut, auch WATAIN polarisieren stark und werden bei künftigen Promotioninterviews sicherlich einen Spießrutenlauf in Kauf nehmen müssen, da sie sich ja auf einem bekannten deutschen Festival einen derben Fauxpas erlaubt haben, aber ich denke nicht, dass WATAIN sich wirklich dieser schwarzbraunen Gülle zugehörig fühlen. Aber zurück zu „Sworn To The Dark“. Mein persönliches Highlight ist „The Serpents Chalice“, der eine unglaublich schöne Grundmelodie trägt, recht langsam ist, aber dennoch sehr intensiv. Mittlerweile höre ich diesen Track dauernd, so geil finde ich ihn. Auch zwei Instrumentals beherbergt dieses feine Scheibchen Schwarzkunst, wobei das eine eher als Intro für den Nackenbrecher „Storm Of The Antichrist“ fungiert. Und letztgenannter Song entpuppt sich als eine völlig geniale Hymne, die live garantiert ein Kracher wird, wenn Erik seine rechte Hand unten behält. Aber Spass beiseite. Ein Lead, das Ewigkeiten im Ohr bleibt, dominiert den sechsten Track „The Light That Burns The Sun“ und ein ebensolcher Ohrwurm ist der Titeltrack. „Underneath The Cenotaph“ ist ein Blaster mit Thrashriffs und einer Fülle an Melodien.

Kein Lied gleicht dem anderen. Ein Album, das das Prädikat „wertvoll“ verdient hat und mir den Appetit auf nordischen Black Metal wiedergebracht hat.

Punkte: 10 / 10


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