Nach einem majestätischen Intro beginnt „Final Judgement Day“ mit geilem Riffing und sägenden Gitarren, die mich etwas an alte DISSECTION erinnern. Der Gesang von Flo wechselt von Growls zu Screams und die Texte sind richtig gut verständlich. Was einem sofort auffällt, ist, dass STRYDEGOR sehr viel Wert auf geile Melodien legen. So hat jeder Song mindestens eine Phase, wo man erfreut aufblickt. So auch beim Titeltrack. Dieser beginnt wuchtig, fast schon wie ein Marsch, und entwickelt sich zu einem recht disharmonischen, aber sehr interessanten Song. Mit akustischer Gitarre fängt „Zuarina“ an, bevor es zu einem Melodic-Death-Metal-Kracher wird. „Destiny“ beginnt und ich fühle mich an WINTERSUN erinnert, aber zum Refrain hin wird der Track dann besser: wieder mal eine geniale Melodie und was zum Mitgrölen. „Grogaldr“ ist dann wohl der ungewöhnlichste Song des Albums. Flo stellt hier klar, dass er auch den Klargesang beherrscht, und ich bin begeistert von den Gesangslinien. Quer durch alle Sparten des Extrem-Metals wurschtelt sich dann „Rise Of Hel“. Für mich einer der besten Songs des Albums, nicht nur weil er sich recht fix in den Kopf einnistet. Zu diesem Song haben STRYDEGOR übrigens auch einen Videoclip gedreht, der gelungen ist und teilweise sogar Witz hat. Nachdem das gut achtminütige „Throughout The Darkness“ verklungen ist, folgt mit „Meereswut“ ein deutschsprachiger Song. Hierfür hat sich Flo Unterstützung aus dem Thüringer Wald geholt und growlt und keift mit Askan von GERNOTSHAGEN im Duett.
„Enraged“ ist ein wirklich gutes Album geworden. Bei mir hat es zwar erst nach dem dritten Durchlauf gefunkt, aber bei jedem weiteren Durchlauf erscheint es noch stärker. Das Coverartwork stammt von Ingo Tauer (RIGER) und wo wir schon bei RIGER sind: Gitarrist Christoph (auch AHNENGRAB) wirkt bei „Destiny“ mit. Wer auf melodischen Death Metal mit Ausflügen in den Viking Metal steht, der kann sich „Enraged“ bedenkenlos zulegen. STRYDEGOR haben ihren Stil gefunden.
Punkte: 8.5 / 10