SNO bewegen sich zunächst sehr konsequent im Mid-Tempo Bereich oder auch darunter.
Track 5 "One Hundred" doomed mies gelaunt und schleppend auf über sieben Minuten vor sich hin und nimmt irgendwann ein abruptes Ende. Die Folgenummer "Stereo Minded" bringt endlich das ersehnte Gaspedal mit sich.
Gesanglich geht es diesmal stark in Richtung Mastodon, was für viele ein echtes Highlight darstellen mag. Für andere wiederum ist genau das ein weiterer Kritikpunkt.
"Skeletic Lounge" bringt einen weiteren Einfluss ein: Mit melodisch treibender Saitenarbeit und stampfenden Schlagzeug scheinen die fünf Nordlichter diesmal Richtung Seattle unterwegs zu sein und setzten diesen Trip auch bei "Underdog" fort.
Insgesamt hätten die Fünf auf den ein oder anderen Instrumentalpart verzichten können, denn damit treten sie viel zu schnell wieder auf die Bremse. Der Versuch mit "Rise Above" wieder etwas mehr Action rein zubringen wird spätestens mit dem Vocal-Filler "Please Hold, Please Hold" zunichte gemacht - schade, denn an sich ist der Track wirklich cool.
Kurz vor Schluss gibt's bei "All Systems Go" noch ein ausgiebiges Gitarrensolo und als ob das noch nicht genug war, graben SNO beim finalen Song "Interstate" noch mal richtig tief in der Trickkiste und zaubern ein Blasinstrument hervor. Scheint ein wenig so, als sei dies eine Art Alibi, um den Orchester Teil im Bandnamen zu erklären.
Das Ende ist, wie bereits der Anfang durch einen Audio-Enspieler gekennzeichnet. Dieser Tage scheinen immer mehr Bands Ausschnitte aus Filmen zu nehmen, um ihr Werk aufzupeppen. In diesem Fall verleiht der Effekt den zuvor komplett fehlenden Rahmen auf "Sweet Mississippi Deal".
Fazit: Abgesehen von der Produktion die positiv hervorzuheben ist, mangelt es SNO auf ihrem dritten Album "Sweet Mississippi Deal" gänzlich an einem roten Faden, Stilsicherheit, Entscheidungsfreude - wie auch immer.
Die Songs für sich genommen sind alles andere als schlecht: Doom-Jünger kommen bei "One Hundred" voll auf ihre Kosten, Grunge-Anleihen gibt es bei „Skeletic Lounge“ und "Underdog" und Fuzz-Fanatiker werden ihre Freude an "Rise Above" haben.
Als Album allerdings funktioniert eine derartige Genre-Vielfalt leider nicht besonders gut.
Punkte: 4 / 10