Slayer South Of Heaven (1988) - ein Review von zeise666

Slayer: South Of Heaven - Cover
3
3 Reviews
128
128 Ratings
9.13
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Speed Metal, Thrash Metal


zeise666
13.08.2008 11:20

Wir schreiben das Jahr 1988. Von vier Herren wird an einer Veröffentlichung gefeilt, die heute rückblickend der "Zementierung" eines Mythos gleichkommt. Der Mythos heißt SLAYER, die Geburtsstunde hieß "Reign In Blood", die Verewigung "South Of Heaven".
SLAYER hatten ca. zwei Jahre zuvor mit ihrem Meisterwerk "Reign In Blood" das bis heute immer noch intensivste Stück Thrash Metal vorgelegt. Sie standen deshalb am Scheideweg ihrer Karriere. Konnte man diese Scheibe überhaupt noch toppen? Geschwindigkeitstechnisch wäre das wohl kein Problem gewesen, wie man heute bei einigen anderen Combos hören kann.
Aber die Frage war doch in erster Linie, ob SLAYER mit "South Of Heaven" das Kunststück gelingen würde, die Brachialität und Finsternis des Vorgängers fortführen zu können, ohne sich zu wiederholen?
Die Frage kann nur mit einem eindeutigen "Ja" beantwortet werden, denn "S.O.H." ist keine Spur weniger aggressiv und böse als "R.I.B." und von der Atmosphäre her sogar das düsterste Album der Band überhaupt.

Das Album beginnt mit einem der bekanntesten Intros aller Zeiten, nämlich dem Klampfeneinstieg zum Titeltrack. Dieses Gitarren-Intro schrieb allein schon Metal-Geschichte, der Song fehlt heute noch auf keinem SLAYER-Konzert.
Weiter geht es mit "Silent Scream", einem typischen Speedmonster mit total vertrackten Drums, die Supertrommler Dave Lombardo tight wie eh und je aus der Hüfte schießt.
"Live Undead" führt den eingeschlagenen Weg unverändert fort.
Mit "Behind The Crooked Cross" folgt eine verdammt straighte Midtempo-Abrissbirne, die wohl in dieser Form niemand von SLAYER erwartet hatte.
Doch damit noch nicht genug: mit "Mandatory Suicide" kommt gleich noch die zweite Midtempo-Walze auf einem zu.
"Ghosts Of War" ist SLAYER in Vollendung. Schnell wie der Blitz, dunkel wie die Nacht und heftig wie ein Vorschlaghammer. Dieser Song hätte geschwindigkeitstechnisch auch sehr gut auf "R.I.B." gepasst.
Dem nachfolgenden "Read Between The Lies" liegt ein geiles, schön old-schooliges Thrash-Riff zugrunde. Die Drums hämmern unbarmherzig, aber trotzdem wieder nicht im Uptempo nach vorne.
"Cleanse The Soul" ist schnell wie ein ICE und verbindet sehr gut alle SLAYER-Trademarks.
Eine Überraschung ist das folgende JUDAS PRIEST-Cover "Dissident Aggressor" von deren 77er Album "Sin After Sin". Ich bin zwar nicht unbedingt ein großer Freund von gecoverten Songs, aber dieser ist meiner Meinung nach einer der besten, der jemals im Metal-Bereich veröffentlicht wurde. Das Original der "Priester" an sich ist schon geil, die Version von SLAYER ist megageil!
Der Kreis schließt sich mit dem abschließenden und alles in den Süden des Himmels mitreißenden Track "Spill The Blood", bei dem wohl am deutlichsten wird, dass SLAYER gegenüber "Reign In Blood" technischer und erwachsener, nein, "gereifter" wurden. "Erwachsen" werden SLAYER wohl nie, und wenn, dann sind es nicht mehr SLAYER!
Fazit: SLAYER hielten das Level von "Reign In Blood" zu 99,99%, nur in einer anderen Form.
War "R.I.B." die Krönung des Thrash Metal, das damals mit seiner Rasanz und Geschwindigkeit bahnbrechend war, wurde das Tempo auf "S.O.H." doch größtenteils wieder deutlich gedrosselt und der Gesang von Tom Araya melodiöser. Im Gegenzug wurde die Mucke auf dem Album aber noch um einiges düsterer und abgründiger - wie auch immer: "South Of Heaven" ist wie sein Vorgänger ein absoluter Klassiker des Metal und darf auch nicht in der allerkleinsten Sammlung fehlen!!!

Punkte: 9.5 / 10


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