Slartibartfass Nebelheim (2007) - ein Review von walzenstein

Slartibartfass: Nebelheim - Cover
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1 Rating
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Folk Metal, Pagan/Viking Metal


walzenstein
06.04.2018 08:57

Und schon wieder eine Viking-Metal-Band aus deutschen Landen. Nun gut, dieser Stil ist ja mittlerweile ein Modetrend und ich gehe recht voreingenommen an diese CD ran. Aus Ulm kommen die sechs Musikanten mit dem komischen Bandnamen und „Nebelburg“ ist eine Anspielung auf ihre Heimat, die ‚Hauptstadt des Nebelreiches’, am Ufer der Donau. Dieser Fluss ist die Ursache für den dichten Nebel. So die Info im Booklet. Okay, also vergesst London, es lebe Ulm. „The Fog – Der Nebel des Grauens“ wurde ja schließlich auch dort gedreht. Aber Spaß beiseite. SLARTIBARTFASS ist eine Figur, genauer gesagt, ein Planetenbaumeister aus dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“. Nun, da kenne ich mich ja nun gar nicht aus, aber die Band fand’s gut, also kann man das akzeptieren. Doch nun zur Musik des Sextetts.

Heulende Wölfe, ein Sturm und dazu passende Keybordklänge, ähnlich wie bei Wongraven bestimmen die „Einleitung“ und ab geht das „Herbstlied“. Akustische Gitarren, Piano in Moll, ein Synthie-Teppich und eine Melodie … hach, was ist die herrlich. Ehrlich! Uffta-Takt und diese Melodie … ehrlich, ich komme ins Schwärmen. Find ich echt gut und geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Dann geht der Track ins Schwächere über. Der Uffta-Takt bleibt, hackende Gitarren und eine Stimme … räusper … ja, die Stimme ist ein Schwachpunkt bei SLARTIBARTFASS. Krächzend, ohne Ausdruck im Gesang, haut hier der Daniel seine Texte ins Mikrofon.

Gut, Pagan/Viking Metal, aber die Ulmer scheinen auch ein Faible für den klassischen Heavy Metal zu haben, was die Leads beweisen (übrigens auf der gesamten Scheibe). Die dritte Komposition beginnt wie Corvus Corax und Co.. Dudelsack, rhythmisches Trommeln und dann kommt der Rest der Instrumente dazu. Ich finde es schon allein gut, dass SLARTIBARTFASS auch ‚richtige’ Instrumente, wie Dudelsack und Maultrommel nutzen und nicht alles aus den Tasten zaubern. Hier klingt Daniel sogar schon variabler und absolut genretypisch. Bei “Erdmacht“ klingen die Gitarren sogar mal tiefer, als beim Rest des Albums. Recht düstere Keys und eine Maultrommel machen den Song dann perfekt. Haha … textlich gesehen, bringt mir „Rache der Kobolde“ ein gewissen Grinsen in mein grimmiges Gesicht. Aber musikalisch kann ich an dem Track nichts aussetzen. Dies ist wohl auch der Song, der dem klassischen Heavy Metal am meisten huldigt. Gebt Euch nur mal die zweite Minute und Ihr wisst, was ich meine. Das Gjallarhorn? Nein, nur ein Keybord. „Asatrú“ beginnt recht black-metallisch. Ist auch der schnellste Song der Baden-Württemberger. Traurig endet das Album: „Keltenschanze“ wirkt schon arg melancholisch. Und das ist gut so. Hier kommt es mir so vor, als wenn man alle Songs in einen einzigen gesteckt hat. So kommen coole Riffs, geile Melodien, Dudelsack und sogar Daniel’s Stimme richtig gut rüber. Ein würdiger Abschluss.

„Nebelheim“ ist Klischee, keine Frage. Aber mich, der nicht mit jedem Pagan/Viking Metal etwas anfangen kann, hat das Album überzeugt. Die Gitarren hätten teilweise etwas mehr in den Vordergrund gekonnt und an der Stimme kann Daniel noch arbeiten. Aber mir gefällt das Album.
Beim Barther Metal Open Air im August werde ich mich mal überzeugen, ob die Schwaben auch live überzeugen können. Ich bin schon ganz gespannt. Horns up!!!

Punkte: 8 / 10


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