Rotten Sound Cycles (2008) - ein Review von walzenstein

Rotten Sound: Cycles - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
9.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Grindcore


walzenstein
06.04.2018 08:29

Herrlich! Ruhige Keybordklänge mit einer traumhaft schönen Melodie. Eine Sängerin gibt ihren arienhaften Gesang zum Besten und eine Panflöte setzt ein, bevor die akustische Gitarre zum Einsatz kommt. Nun der Sänger mit seiner rauen und ruhigen Stimme. Melancholisch trauert er seiner verflossenen Liebe hinterher. Und bei wem jetzt das Interesse geweckt wurde, sollte schnell weiterklicken, denn ROTTEN SOUND haben mit so was gar nichts zu tun. Hier gibt es permanent in die Fresse. Und das aber deftig!

Das fünfte Full-Length-Album des finnischen Quartetts, hält an dem fest, was ROTTEN SOUND können: rasenden Grindcore. Ab und an gibt es hier Ausflüge in den Death Metal, aber das ist wirklich selten, aber absolut durchdacht. Die raren schleppenden Passagen setzen der Härte von „Cycles“ noch das i-Tüpfelchen auf. Der Midtempo-Bereich wird noch seltener erreicht, aber auch hier: perfekt eingesetzt. Ansonsten wird hier geblastet, was das Zeug hält.
Kurze Songtitel und 18 Tracks in gut 34 Minuten. Es wird gehämmert, es wird geschrubbt … und dennoch gleiten ROTTEN SOUND nie ins Chaos. Im Gegenteil; alles wirkt hier sehr durchstrukturiert und die Breaks inmitten der Blasthölle werden perfekt umgesetzt. Man muss hier wohl auch von ungewöhnlich sprechen, wenn man Songs, wie „Enigma“ oder „Trust“ hört. Gitarrenbögen im schleppenden Tempo … so etwas ist sehr selten bei den Finnen, aber doch gekonnt und passend. Während „Caste System“ sehr rockig daherkommt, bringt „Corporation“ den Grindcore-Freak zum Jauchzen. Riffs die ins Ohr gehen, Doublebass-Gewitter und eine Geschwindigkeit, bei der nicht mal der ICE Rostock-München hinterherkommt.

„Cycles“ ist eine Weiterentwicklung, keine Frage. Auch wenn man die Scheibe mehrmals hintereinander gehört hat, kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Allerdings bleibt auch nicht viel im Kopf hängen (mal abgesehen von „Corporation“). Aber das erwartet man ja auch nicht bei einer Grindcore-Combo.
Eine sehr hohe Messlatte haben ROTTEN SOUND aufgelegt, bei der so manch andere Band wohl scheitern wird. Starkes Teil!

Punkte: 9 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.