Incarnated + Reexamine + Parricide The 3 Ways Of A Brutality (2008) - ein Review von walzenstein

Incarnated, Reexamine, Parricide: 3 Ways Of A Brutality, The - Cover
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6.50
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Death Metal, Grindcore


walzenstein
18.09.2010 13:54

Eine Split-CD mit drei Bands ist “The 3 Ways Of Brutality”. Mad Lion Records aus Polen haben zwei einheimische und eine japanische Band auf dieses Scheibchen gebannt und diese dem Death/Grind unterschiedlicher Gangart gewidmet.

Beginnen tun PARRICIDE aus Polen, die mittlerweile seit 1990 ihr Unwesen treiben. Geboten wird hier Grindcore, der mal groovt und mal in Höchstgeschwindigkeit ausartet. Gepaart mit genretypischem Gesang, der von tiefstem Gegrowle, Screams, bis hin zu Inhales (wie es Lukas von VAGINAL PENETRATION peinlichst in der österreichischen Ausgabe von DSDS zu präsentieren versuchte) reicht. Der Sound ist schön schwer und so kommt der Grindcore des Quintetts doch schon überzeugend rüber. Mit 12 Titeln sind die Jungs vertreten und da es im Grind ja sowieso fast schon gängig ist, dass Bands alles covern, was sie gut finden, gibt es auch hier mit “Gory Inspiration” ein DEAD INFECTIONS-Cover und auch BRUJERIA wird mit “Matando Gueros” Tribut gezollt. PARRICIDE bestechen aber eher durch ihre eigenen Tracks, die besser als die Coverversionen sind und ab und an geile Ideen einbauen.

INCARNATED sind mir schon länger ein Begriff. Auch sie geistern schon seit 1992, mehr oder minder qualitativ, im Underground herum. Sie stehen halt im Schatten der eigentlichen Bands von Sänger, Gitarrist und Basser Pierscieñ, die sich DEAD INFECTION und SQUASH BOWELS nennen. Nichts desto Trotz haben sich INCARNATED gemausert. Mit einem Sound von alten DISMEMBER legt das Trio los. Blastbeats werden zwar ab und an verwendet, aber sie setzen dann doch eher auf gute alte schwedische Tugenden des Death Metal. Die Stimme ist dann das einzige, was Todesmetall-untypisch ist. Singt Pierscieñ doch mit sehr kehligen Vocals, die dann doch eher in der Grindecke anzusiedeln sind. INCARNATED überraschen mich hier positiv und bringen die Power mit, die der CD-Titel verlangt.

Zum Schluss dann REEXAMINE aus dem Land der Samurai und Schlüpferautomaten. Zumeist im Midtempo und mit sehr dünnem Sound, versuchen die Japaner nach zwei geilen Acts hier Anschluss zu halten. Die Ausflüge in die Geschwindigkeit sind nicht von Dauer und man verfällt sofort wieder in Langeweile, wenn das Quintett dann vor sich hin klampft. Der Gesang ist klingt zwar brutal, da er ausschließlich guttural ist und nur ab und an von Gitarrist Deathkaya mit Screams begleitet wird, aber dennoch bringen REEXAMINE keine Brutalität auf diese Scheibe. Da hilft es auch nichts, dass sich der Grunzer ‚Brutal Baby‘ nennt.

Nehmen wir mal an, das wäre hier ein Live-Konzert der drei Bands, ohne die Aktivitäten on stage zu bewerten. PARRICIDE wären ein guter Einsteiger und müssten Zugaben geben. INCARNATED folgen und würden ebenso überzeugen, während dann die Halle leer wird, wenn REEXAMINE beim zweiten Song sind.

Punkte: 6.5 / 10


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