Necromorph Grinding Black Zero (2011) - ein Review von walzenstein

Necromorph: Grinding Black Zero - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
9.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Grindcore


walzenstein
05.04.2018 14:31

Dass ich ein NECROMORPH-Shirt trage, während ich diese Review schreibe, ist wohl eher Zufall. Dass NECROMPORPH nach ganzen 16 Jahren Bandgeschichte nun endlich ihr erstes Full-Length-Album veröffentlichen, wohl eher nicht.
Als Black Metal-Combo im Jahre 1995 gegründet, haben die Berliner um die Brüder Jockel und Fritz, sich alsbald entschlossen, dem Schwarzmetall den Rücken zu kehren, um sich die Grind/Crust zu widmen. Umgekehrt habe ich das ja schon oft mitbekommen, aber NECROMORPH zeigen, dass das ein richtiger Entschluss war.

Was erwartet nun den Hörer auf “Grinding Black Zero”? Gut eine halbe Stunde schwedisch angehauchten Grind/Crust, der nicht selten an Kollegen wie NASUM oder SAYYADINA erinnert. Der Wechselgesang der Hünen Fritz und Jockel trifft auf Blasts, groovige Parts oder auch mal auf punkige Riffs. Klingt nach 08/15 Grind?? Nun ja, dem ist aber nicht so! NECROMORPH sind in dieser halben Stunde immer für Überraschungen gut. Z.B. bei “Convicted To Breath”, das mit einer überaus genialen Bassline beginnt und auch nicht vor akustischer Gitarre zurückschreckt, die für eine absolut geile Atmosphäre im NECROMORPHschen Geknüppel sorgt. Überhaupt überraschen die Berliner immer wieder mit unvorhersehbaren Breaks und halten, nicht nur deshalb, die Variabilität auf hohem Niveau. Dazu gehört auch technisches Können, das das Quartett auf ihrem Debüt-Album eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Zu keiner Zeit verlieren NECROMORPH an Brutalität und das ist gut so. Dass sie ihren Stil gefunden haben, bleibt nun außer Frage. Die vier Jungs vermischen Crust und Grind mit Elementen des brutalen Death Metal und ab und an sind auch Relikte aus ihren Anfangstagen zu finden, denn auch den Schwarzmetall verabscheuen NECROMORPH nach wie vor nicht.

Der sympathische Vierer hat also ein Wahnsinnsalbum via F.D.A. Rekötz herausgebracht und das wird hoffentlich nicht das letzte sein. Und auch auf eine 16jährige Wartezeit hoffe ich nicht. Und wer NECROMORPH auch schon live erlebt hat, der wird spätestens nach diesem Album erkennen, dass sie ernsthafte Konkurrenz für ihre skandinavischen Kollegen geworden sind.

Punkte: 9 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.