Necrodeath Draculea (2007) - ein Review von walzenstein

Necrodeath: Draculea - Cover
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1 Review
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


walzenstein
16.09.2010 08:50

Eines Sonntags in der damaligen DDR. Ein junger Metal-Fan im Fleischerhemd, Boxer-Jeans und Trampern sitzt vor dem Radio-Kassetten-Gerät „Stern R4100“ und wartet gespannt, mit dem Finger am Aufnahmeknopf, auf heftige Musik. Und DT64’s „Tendenz Hard Bis Heavy“ bot so etwas zu Genüge. Der nächste Song einer italienischen Thrash Metal Band wurde angekündigt. Der Aufnahmeknopf wurde betätigt und der junge Metal-Fan war begeistert. Die Rede ist hier von meiner ersten akustischen Begegnung mit NECRODEATH.
Ja, NECRODEATH geistern mittlerweile seit 23 Jahren in der Metalszene herum und haben nichts an Intensität verloren.

Nun haben die Italiener ein Konzeptalbum, namens „Draculea“ auf den Markt geschmissen. Um wen es hier textlich geht, sagt der Albumtitel ja mehr als deutlich. Und so beginnt auch der Silberling. Eine weibliche Stimme erzählt etwas von Dracula (auf Rumänisch?) und Flegias steigt mit ein, um mit seiner fiesen Stimme dem Vlad Tepes zu huldigen. Begleitet wird diese Art des Dialogs, von akustischen Gitarren und Leads, die hier eine traumhafte und passende Melodie hineinzaubern. Aber dann lassen NECRODEATH sich auch nicht mehr Lumpen und zeigen mit „Smell Of Blood“, was eine Thrash-Harke ist. Schleppend, aber so richtig heavy folgt „Party In Tirqiviste“, bei dem die Italiener beweisen, dass sie durchaus technisch genial sind. Und auch bei „Fragments Of Insanity“ wird nicht die Hochgeschwindigkeitsbombe gezündet. Der Track zieht durch viele Tempi, vom schleppenden Drumming, über Uptempo bis hin zum Highspeed. Ein echter Thrash-Hammer.

Nun der Titeltrack: Hier haben NECRODEATH eine wirklich beklemmende Atmosphäre erschaffen. Schließt man die Augen, findet man sich in dem Tepes-Schloss wieder. Vielleicht ja in einer Art Verlies. Kettengerassel über diverse Geräusche, die einem Gänsehaut verschaffen, bevor wummernde Bassläufe, Leads unterstützen. Verworrene Stimmen… und das Riffing beginnt. Flegias’ Stimme kommt auch hier wieder so richtig zur Geltung. Was wäre ein Konzeptalbum über den Blutsauger ohne eine Coverversion in Form von Venom’s „Countess Bathory“? Hier hat man darauf nicht verzichtet und diese Version gefällt mir sogar besser als das Original. Nun ist Didgeridoo-Zeit. Dieses australische Instrument leitet „The Golden Cup“ ein und ergänzt die traumhafte Melodie der Akustik-Gitarre und die Percussions perfekt. Doch nun wird’s heftig. NECRODEATH zeigen, wie ordentliches Geknüppel auszusehen hat: „Impaler Prince“ ist mein persönliches Highlight auf „Draculea“. Ja, teilweise kommen die Italiener an ihre amerikanischen Kollegen von Sadus heran und verzichten auch bei Geschwindigkeit nicht auf Melodie. Und gerade diese setzt sich im Kopf fest. Geiler Song. Dem Intro dieser Scheibe hat man, mit diesem Outro, noch einen drauf gesetzt. Eine weibliche Stimme singt eine traumhafte Meloldie und es erscheint dann auch wieder diese Frau, die auf Rumänisch eine Geschichte zu erzählen scheint. Doch dieses Outro entpuppt sich noch fast als richtiger Song … hach, diese Melodie. Fein!

Tja, eine fette Scheibe ist „Draculea“ geworden. Technisch anspruchsvoller Thrash Metal mit Atmosphäre und einer super Produktion. NECRODEATH enttäuschen noch immer nicht und bleiben sich absolut treu!!!

Punkte: 9 / 10


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