Was beginnt wie der ‘Hummelflug’ von Rimski-Korsakow, outet sich als eine grandiose Black Metal-Ausgeburt, die vor Bosheit und Finsternis nur so strotzt. Und auch wenn die Keyboards hier sehr dominant sind, so muss man sagen, dass NAZXUL sie nicht einsetzen, um so bombastisch wie möglich zu klingen, sondern um der Schwärze des Albums noch Nachdruck zu verleihen. Ja, so gefallen Keyboards im Black Metal. Sie lassen “Iconoclast” noch dunkler wirken, als es ohnehin schon ist. Sie geben dem Album eine tiefschwarze Atmosphäre und klauen den Engeln ihren Heiligenschein.
NAZXUL blasten sich zum Großteil durch die Dunkelheit, aber geben auch langsameren Tempi Chancen. Der Gesang ist bösartig und dämonisch, so wie man sich ihm im diabolischen Genre des Black Metal wünscht. Nicht zu arg im Hintergrund, aber auch nicht zu dominant. Ab und an bauen die Australier auch mal ambient-artige Pausen ein, damit der Hörer sich entspannen kann, bevor NAZXUL wieder zur Apokalypse blas(t)en.
Mich haut hier echt der Einsatz der Keyboards vom Hocker. So intelligent und stimmig eingesetzt hört man so was selten. Es wirkt authentisch und nicht wie gewollt und nicht gekonnt. Dass hier 1A-Musiker am Werk sind, kann man zu keiner Sekunde bezweifeln. Sämtliche Songs haben Effekte, die einen aufhorchen lassen. Ständig wird man erneut in den Bann der NAZXUL gezogen, um mit ihnen die Dunkelheit zu erleben. “Iconoclast” ist eine reine Musikwand. Und wann hat man schon mal das Vergnügen, richtig drückenden Black Metal zu hören?
NAZXUL existieren ja bereits seit 1993, aber jetzt sind sie erst so richtig intensiv.
Geiles Album - absolut empfehlenswert!
Punkte: 9 / 10