Metamorphosis Creation In Reverse (2007) - ein Review von walzenstein

Metamorphosis: Creation In Reverse - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal, Heavy Metal


walzenstein
05.04.2018 13:05

Ich weiß jetzt nicht genau, wie oft ich mir diese CD schon reingezogen habe, aber jedes Mal begeistert sie mich auf’s Neue. Aber was ist es, was mich so in ihren Bann zieht? Die Mischung aus Black-, Death- und Thrash Metal? Dass sich „Creation In Reverse“ anhört, wie in den späten 80er/frühen 90ern?? Das Abwechslungsreiche?? Die musikalische Umsetzung?? Ach, irgendwie einfach alles!

METAMORPHOSIS gibt es nun mittlerweile seit knapp 14 Jahren und umso bedauernswerter finde ich es, dass ich erst jetzt von ihnen höre. Na ja, obwohl ‚von ihnen’ auch nicht stimmt, denn hier hat man es mit dem Soloprojekt um Boris Ascher zu tun. Kaum zu glauben, dass dieser Mann hier alles alleine macht. Dass diese Arrangements nicht von einem Anfänger stammen, hört man in allen Belangen.

Ich mag METAMORPHOSIS eigentlich mit keiner Band vergleichen, aber Boris hat hier so viele Elemente aus der Historie des härteren Metals vermischt, dass ich es nicht sein lassen kann. Beginnend mit „The Invisible War“ kommt mir sofort NOCTURNUS in den Sinn. Diese spacigen Keys, die sich auf dem gesamten Album befinden, sind nur ein Grund dafür. Melodie trifft auf dreckigen Gesang, der mal kreischend und mal tief und böse dargeboten wird, ohne jemals in Gegrunze zu verfallen. Mein persönlicher erster Höhepunkt auf „Creation In Reverse“ ist der zweite Track „The First Rays“. Hier vermischt sich oldschool Thrash mit Black Metal-Elementen und kommt trotzdem atmosphärisch rüber, an dem das Keyboard nicht ganz unschuldig ist. Die Leads sind dermaßen melodisch, dass sie sich in den Gehörgang reinfräsen, um sich dort im Inneren mit Widerhaken zu verankern. Treibende Drums, rasanter Gesang, chant-artige Synthies, Stakkato-Riffs und Chorgesang bestimmen den dritten Song und beim Titeltrack erinnert mich der Refrain mal wieder arg an NOCTURNUS’ „Visions From Beyond The Grave“. Dann ein weiteres Highlight: „At Midnight“.

MASTER'S HAMMER dürfte Herr Ascher wohl auch schon mal gehört haben, denn hier wechseln sich die Screams und fast schon männlicher Operngesang in Bass ab. Dazu klingt die Leadgitarre ab und zu recht orientalisch, bevor sie sich mit purem Heavy Metal arrangiert. Balladesk fängt nun „Diabolical Ditch“ an und hier hört man auch das ein oder andere stimmliche Defizit von Boris, was hier aber authentisch rüberkommt. Ja, das passt hier sogar. Nun gut, wir sind ja hier auch nicht bei D! und seinen Trällerblagen! Aber einen so geilen Chorus habe ich seit langem nicht mehr gehört. Wenn der mal live gespielt werden sollte, dann wird wohl das ein oder andere Feuerzeug in die Höhe gestreckt werden. Ja, richtig geil, ohne auch nur ein bisschen schnulzig zu wirken. Ach, ich könnte hier jedem Song seine Marke aufdrücken, aber jeder Track hat was, und das nicht zu gering. Auf „Creation In Reverse“ gibt es auch noch einen Hidden Track, der ganz aus der Art schlägt. Gitarren? Fehlanzeige! Dafür ein Song im Stile von RELATIVES MENSCHSEIN.

Puh, diese CD macht wirklich Spaß und ich finde es irgendwie schade, mit dieser Review schon fertig zu sein und mich anderen Scheiben widmen zu müssen. Aber sie wird noch oft bei mir laufen, das weiß ich jetzt schon. METAMORPHOSIS wird auch sicherlich etwas polarisieren. Den einen werden die Keys zu viel und zu spacig, den anderen die Vocals zu normal und anderen wiederum die Thrash-Elemente störend sein. Mir aber gefällt es, verdammt noch mal!!!!!! Und ich gönne mir einfach noch einen Durchlauf! Prost!!

Punkte: 9 / 10


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