Metallica Death Magnetic (2008) - ein Review von fincky87

Metallica: Death Magnetic - Cover
31
31 Reviews
209
209 Ratings
7.30
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal



18.09.2008 11:37

Da ist es nun also. Das Album das den schweren Gang antreten muss, Nachfolger von "Saint Anger" zu sein. "St. Anger" hat die Fan-Gemeinde gespaltet und nun erwarten alle Metallica-Fans und Metal-Liebhaber einen musikalischen Arschtritt in Form von "Death Magnetic" als Wiedergutmachung. Doch leider ist das der größten Metal-Band aller Zeiten nur im Ansatz gelungen.
Ein Herzschlag und ein düsteres, melodisches Intro leiten "That Was Just Your Life", den Opener, ein. Es setzt ein kräftiges, hartes Riff ein und Lars Ulrichs Trommelwirbel. Erleichterung setzt ein. Nein Ulrichs Drumset besteht nicht mehr aus Mülltonnen (Remember St. Anger). Hetfield spricht die Strophen mehr, als dass er sie singt. "That Was Just Your Life" knallt ohne Frage munter drauf los, doch mangelt es an Abwechslung und schöner Melodik. Erleichterung II: Die Soli sind wieder da.
"The End Of The Line" dürfte vielen Fans noch als der "New Song" von 2006 bekannt sein. Etwas moduliert und variiert wurde der Song in den zwei vergangenen Jahren dann doch. Spannender ist er jedoch nicht geworden. Metallica treten zwar nicht auf die Bremse, aber so richtig ziehen tut die Nummer nicht. Man wartet letztlich sechs einhalb Minuten darauf, dass etwas passiert. Und ja für die letzten anderthalb Minuten hat es sich schon fast gelohnt zu warten. Jazz und Blues-Elemente lassen den Song kurz verschnauffen um dann zum Ende noch mal richtig auszubrechen. So ganz lösen vom "St. Anger"-Schema konnte man sich wohl doch nicht.
"Broken, Beat & Scarred" verspricht nun endlich mehr Aufregung. Schöne Soli, harte Riffs und ein netter Refrain bringen das Album langsam in die richtige Bahn. Und diese bringt dann die erste wirklich starke Nummer hervor. "The Day That Never Comes" verursacht bereits nach einer Sekunde eine derartige Gänsehaut, dass sie nur noch in Kombination mit dem erschütternden Video übertroffen werden kann. Der Song erinnert stark an vergangene Tage ("Fade To Black") und an die erfolgreichsten Zeiten ("The Unforgiven"). "The Day That Never Comes" dürfte wohl den Geschmack eines jeden Metallica-Fans treffen. Der Song beginnt balladesk um im Refrain in toller Mid-Tempo Harmonie zu begeistern. So muss es klingen. Der dritte Part des Songs legt dann endlich mit originalen Metallica-Riffs los. Furios übertrumpfen sich die einzelnen Band-Mitglieder gegenseitig. Ein starkes Solo gibt dem Song den letzten Schuß Genialität.
"All Nightmare Long" lässt zunächst vermuten, dass Metallica sich hier selbst covern ("Enter Sandman"). Doch dann offenbart der Song seine große Stärke. Riffs á la "Kill'em All" erklingen und ein finsterer Hetfield verkündet "Luck. Runs. Out.". Aggressive Strophen leiten einen wahnsinnig guten Refrain ein. Genau so eine Melodiefolge hat den ersten drei Songs noch gefehlt. Das ist Metal-Spitze und besonders die Gitarrensalven gegen Ende des Songs haben es in sich. "Cyanide" kann dieses Niveau leider nicht halten. Der Song ist nicht schwach, aber doch leider etwas zu stereotypisch. Potential ist im Song vorhanden, genutzt wurde es nur im Ansatz, wie auch schon in bei den ersten 3 Nummern.
"The Unforgiven III" beginnt mit einer traumhaft schönen Klaviermelodie. Die Gitarren setzen zögernd ein. Der Song hat die bis dato beste Strophen-Melodie und steht da den erfolgreichen beiden ersten Teilen des Songs in nichts nach. Leider weißt der Song keinen Über-Refrain, wie seine schon verstaubten Vorgänger auf, somit kann nur noch das exzellente Solo glänzen.
"The Judas Kiss" zeigt Metallica dann von ihrer besten Seite. Schöne Riffs, gelungene Melodik, ein Solo vom feinsten. Das Stück zählt sicher zu den drei-vier besten auf dem Album. Spätestens beim zweiten Hören entpuppt sich der Song, als einer der stärksten in der Karriere Metallicas. Wie auf den Klassikern der Banddiscographie darf natürlich auch hier ein reines Instrumental nicht fehlen. "Suicide & Redemption" enttäuscht in dieser Hinsicht in keinster Weise. Wunderbare Melodieführung von Hammett und Hetfield und ein ganz starkes Bassspiel von Robert Trujillo muss auch hervorgehoben werden. Das sind 10-Minuten feinste Metalmusik und das ganze ohne Gesang. "My Apocalypse" bringt dann noch mal richtig Dampf und Härte zum Ende. Hartes aber gleichzeitig sehr melodisches Gitarrenspiel und Hetfields alt-bekannter Gesang bringen den Song in Fahrt. Das Solo setzt dann den richtigen Punkt. Wohl der härteste Song auf dem Album, aber der hat es wirklich in sich.

Metallica werden ihre prägenden Wundertaten der 80er Jahre nicht wiederholen können. Da sollte jedem Fan klar sein. "Death Magnetic" ist besser als alles was nach dem schwarzen Album veröffentlicht wurde, soviel ist auch klar. Mit Klassikern wie "Master Of Puppets" oder "Ride The Lightning" kann das Album nicht mithalten. Metallica haben sich bemüht ihre Stärke, die perfekte Verbindung aus Härte und Melodie, auf das Album zu packen. Das ist ihnen auch zum großen Teil gelungen. Dennoch werfen einige Songs fragen auf. Besonders die ersten 3 Songs wirken fast wie unfertige Gerüste. Da war definitiv mehr zu holen. Im späteren Verlauf des Albums sieht das dann schon anders aus. Aber als absolute Höhepunkte haben sich nur "The Day That Never Comes", "All Nightmare Long" und "My Apocalypse" hervor getan.

Punkte: 8 / 10


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