Die Scheibe beginnt und ich schaue sicherheitshalber noch mal auf die Infos, denn was ich höre, ist beileibe kein Death Metal. Eher an Power Metal erinnert mich das. Aber eine halbe Minute später ziehen die Italiener das Tempo an und dann hört es sich doch nach sehr modernem, verspielten Death Metal an. Filippo ist für die tieferen Vocals und Basser Christian für den klaren Gesang zuständig. Wobei ich erwähnen möchte, dass Christian sich dezent zurückhält und die cleanen Vocals doch recht selten zu hören sind.
Naja, die CD läuft durch. Mehr aber auch nicht. Nicht, was hängen bleibt. Nichts, wo man aufhorcht und denkt: “Wow, das war mal geil!”. Es plätschert vor sich hin. LUNARSEA orientieren sich eindeutig an die nordeuropäische Szenerie. So sind Parallelen zu IN FLAMES, SOILWORK, CHILDREN OF BODOM eindeutig zu ziehen. Von allem etwas. Aber muss man das zum x-ten Mal hören? Wo bleibt die Eigenständigkeit? Wo bleibt die Innovation?
Nein, LUNARSEA sind absolut keine schlechte Band. Das was sie da an den Instrumenten machen, ist schon vorzeigbar. Auch die Produktion ist astrein. Aber dennoch fehlt hier das entscheidende Etwas. Einzig und allein der dritte Track “In A Firmness Loop Day” vermag mich zu flashen. Ein Riffgewitter, begleitet von passenden Keyboards und dann ein geiler Übergang zu einem atmosphärischen Melodic Death Metal Song mit sehr tiefen Growls. Okay, im Refrain kommen dann wieder SOILWORK und Co. durch, aber trotzdem hat das Lied das gewisse Etwas, was dem Rest des Albums fehlt.
Schade eigentlich. Den fünf Römern traue ich noch viel mehr zu, als so ein durchwachsenes Album. Das Zeug dazu haben sie allemal. “Route Code Selector” ist dann doch eher mit Musik gespickt, die man mal zum Kochen oder Budeputzen nebenbei hören kann und dann fix wieder vergisst.
Punkte: 5 / 10