Havoc Unit H.IV (2008) - ein Review von walzenstein

Havoc Unit: H.IV - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s):


walzenstein
05.04.2018 10:52

Ja, da scheiß einer die Wand an! Was ist das für krasses Zeug! …AND OCEANS waren ja schon immer bekannt für Ihre bizarre Mixtur ihrer Kompositionen und genau die Ex-Mitglieder dieser finnischen Band, knallen Euch nun mit HAVOC UNIT ordentlich einen vor den Latz. Und das richtig derbe!

Industrial Extreme Metal ist das hier, laut Infoflyer. Nun, dies ist aber nur ein Wort und wie dieses musikalisch umgesetzt wird, ist einfach unbeschreiblich. Black Metal, Death Metal und der fieseste Industrial, den ich jemals gehört habe, wird hier vermischt. Dazu verzerrte Gesänge, übersteuertes Gebrülle, Sprachsamples … wirklich bitterböse. Mal Blastbeats, mal kraftvolles Gestampfe mit passendem tödlichem Riffing, aber auch mal wunderschöne ruhige Momente. Und trotz dieser (wenn auch sehr wenigen) ruhigen Momente, ist „h.IV+“ eines der intensivsten und brutalsten Alben, das ich jemals gehört habe. Stellt Euch vor, DØDHEIMSGARD tun sich mit RED HARVEST zusammen und mischen Ihre Stile. Dabei nur noch einen gehörigen Zacken böser, fieser und morbider…, das sind HAVOC UNIT.

Kalt und brutal ist das gesamte Album, aber der Nietzsche-Monolog am Ende von „When Snuff Is No Longer Enough“ setzt der Kälte die Dornenkrone auf. Ein Nietzsche-Zitat, teilweise verzerrt und verworren gesprochen, in Begleitung einer Spieluhr. Krass. Disharmonische Gitarren im Hintergrund bestimmen „Generation Genocide“, während die Drums dermaßen malträtiert klingen, wie ich es selten gehört habe. Hör Dir „Viremia“ alleine und im Dunkeln an und Dir wird das Blut in den Adern gefrieren. Konfus und rasend schnell fräst sich dann „Kyrie Eleison“ (kein Cover der 80er Popper Mr. Mister) in Dein Hirn. HAVOC UNIT vergessen aber auch ihren Ursprung nicht und hauen Dir mit „Man vs. Flesh“ einen Death Metal-Hammer auf den Schädel, bevor es bei „Ignoratio Elenchi“ fast schon in PAIN’sche Sphären geht und zugleich der zweitruhigste Track, neben „Kristallnacht“ (ein Instrumental), des Albums ist.

Ein kurzes Fazit: „h.IV+“ ist das krasseste Album, was mir bisher untergekommen ist. Kälte, Brutalität und Finsternis wird musikalisch perfekt umgesetzt, die Samples so was von präzise und die Atmosphäre … ach fragt mich nicht, zieht Euch das Album rein! Und das in voller Lautstärke!!

Punkte: 10 / 10


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