Heutzutage sollte man, wie ich finde, zwei Truppen namens "Graveyard" kennen. Einerseits natürlich die schwedischen Psychedelic/Blues Rock-Überflieger, welche spätestens mit ihrer letzten Scheibe "Hisingen Blues" den Durchbruch geschafft haben, und andererseits die spanische Death Metal-Truppe aus Barcelona. Letztere haben 2011 eine EP namens "The Altar Of Sculpted Skulls" über Doomentia Records veröffentlicht, welche 2012 über Pulverised Records neu aufgelegt wurde.
Schwedisch, sogar ziemlich schwedisch, klingen Spaniens "Graveyard" auf ihrer aktuellen EP. Im Klartext heißt das tiefe, sägende Gitarren, roh scheppernde und rumpelnde Drums, ein tief dröhnender Bass und ein räudig röchelnder Gesang. Man darf bei dieser Beschreibung gerne an Truppen wie "Interment" oder "Desultory" denken, denn so in etwa klingen "Graveyard" auch, nur sogar noch eine Spur rumpeliger und rauer.
Zugegeben hat mich der Sound anfangs etwas abgeschreckt, da dieser doch ziemlich schroff ausgefallen ist. Nach und nach habe ich mich jedoch gut daran gewöhnt und muss den Bassisten der Truppe, Javier "Bastard" Félez, für seine Arbeit als Produzenten in seinen eigenen Moontower Studios loben. Gute Arbeit!
Als EP mit gut 24 Minuten funktioniert die Veröffentlichung perfekt, daran gibt es nichts auszusetzen. Ob das Ganze jedoch auch auf Albumlänge mit Hausnummer 40-45 Minuten so reibungslos gutgeht, kann ich nicht sagen. Womöglich fehlt für längere Spielzeiten nämlich etwas der Abwechslungsreichtum, welcher jedoch für diese EP ausreichend ist. Da hinken die Spanier Truppen wie "Entrails" und "Interment" doch etwas hinten nach, zwar nicht an Qualität, jedoch etwas an Variationsreichtum im Songwriting.
"Graveyard" sollten dennoch jedem Freund von Todesblei der alten, schwedischen Schule ein Begriff sein, denn spätestens mit dieser EP haben die Spanier bewiesen, dass sie sich nicht vor Genre-Kollegen wie "My Own Grave" oder den eben genannten "Entrails", um etwas im Underground zu verweilen, verstecken müssen.
Punkte: 8 / 10