Ewigheim Nachruf (2013) - ein Review von walzenstein

Ewigheim: Nachruf - Cover
2
2 Reviews
5
5 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Gothic Metal


walzenstein
05.04.2018 10:10

Und es hat diesmal nicht so lange gedauert. Nur anderthalb Jahre nach "Bereue Nichts" steht nun der "Nachruf" in den Regalen. Yantit, Allen B. Konstanz und Markus Stock sind wirkliche Workaholics. Im Vorfeld die Alben von THE VISION BLEAK und EISREGEN eingespielt und nun auch noch gemeinsam EWIGHEIM. Und Yantit muss so voll von guten Ideen sein, dass sein Kopf zu platzen scheint, denn "Nachruf" ist beileibe kein fix zusammengeschustertes Werk, sondern zeugt von genialen Lyrics und der passenden, guten Musik drumherum.

Ruhig beginnt der "Nachruf". Düster mit depressivem Text garniert und der warmen Stimme von Konstanz. Natürlich geht es auch auf diesem Album nur um den Tod - also Ewigheim, das immer geöffnet hat. Und der Tod wird abwechslungsreich verpackt, denn schon beim nächsten Track "Die Augen Zu" wird es elektronischer und man summt das Lied schon beim ersten Mal mit.
"Am Meer" ist dann mein persönliches Highlight auf dem Album. Mit Piano-Klängen eingeleitet, steigert sich der Song immer mehr. Durch die Dramaturgie der Musik und der wundergeilen Stimme von Allen B. Konstanz, versetzt man sich in den Track regelrecht rein und schließt spätestens beim Refrain genussvoll die Augen. Einer der stärksten Songs von EWIGHEIM überhaupt.
Schön ironisch kommt dann "Heimweh" daher. Diese Melodie zu diesem eigentlich fiesen Text ist schon wieder richtig herzerfrischend. Und auch hier zeigen EWIGHEIM ihre theatralische Seite, wie bereits auf "Bereue Nichts" gezeigt wurde. Herrlich!
Ich könnte jetzt hier jedes einzelne Lied durchgehen, aber ich belasse es dabei und kümmere mich um das Gesamte. Und das ist nicht nur abwechslungsreich, sondern strotzt vor Melancholie, Sarkasmus und Theatralik. Dem ein oder anderen werden vielleicht die eigenartigen Keyboards, wie z.B. bei "Falsches Herz" sauer aufstoßen, aber irgendwie gehört sowas zu EWIGHEIM dazu und ist Teil der Musik.
Ab und an hört man sogar mal einen Stil heraus, der an andere Band erinnert. Auch wenn Yantit es vielleicht nicht gerne liest, hört sich "Liebes Lied" zu Beginn etwas nach CRADLE OF FILTH an. TYPE O NEGATIVE hört man dann etwas bei "Wenn Es Am Schönsten Ist" heraus. Aber das eher nur wegen den Chants im Background.
Im Bonus-Track gibt es dann übrigens noch ein Duett zwischen Konstanz und M. Roth von EISREGEN.

"Nachruf" ist wieder typisch EWIGHEIM. Das heißt, wer bis jetzt nicht mit der Band klar kam, der wird es auch mit diesem Album nicht. Ich liebe diese Band und "Nachruf" beweist, dass EWIGHEIM keine Eintagsfliege sind. Es passt einfach wieder alles. Ich mag es z.B. besonders, wenn die treibenden Parts einsetzen und automatisch ein Ohrwurm aus einem Song entsteht. Klasse! Und dass sie auch bei einem Publikum ankommen, das zu 90% nur aus Black Metalern besteht, haben sie 2012 beim Barther Metal Open Air bewiesen.
Mal wieder beide Daumen hoch!

Punkte: 9.5 / 10


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