Dead In The Bondage Of Vice (2009) - ein Review von walzenstein

Dead: In The Bondage Of Vice - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Grindcore


walzenstein
05.04.2018 09:10

DEAD, seit 1990 auf den großen Bühnen der Welt zu Hause, waren nie wirklich tot, auch wenn sie sich so nennen. Massenhaft 7’’s, EPs, Splits sind erschienen und mit “In The Bondage Of Vice” haben sie nun auch ihr viertes Full-Length-Album herausgebracht. Porngrind ist angesagt. Nun werden die meisten schon die Augen verdrehen. Dass man diesen Stil nicht ernst nehmen kann, versteht sich schon irgendwie von selbst. Auch die drei Bayern von DEAD nehmen es mit Humor. Ehrlich! Oder wie würdet ihr einen Titel wie “(.)(.)” aussprechen? Auch Titel, wie “Dixi Diver”, “Asstronaut”, “Wild At Fart” oder “I Want To Be A Hetero” zaubern mir ein Grinsen ins Gesicht. Naja okay, das hat nicht viel zu sagen, da man mich schnell zum Lachen bringen kann, aber die “Church Of Alcohol” würde mich dennoch interessieren.

Und DEAD hauen ordentlich rein. Nach einem kurzen Intro wird dann geholzt, was das Zeug hält. Die Gitarrenspielweise erinnert teilweise an DISHARMONIC ORCHESTRA zu “Expositionprophylaxe”-Zeiten und die drei Deads grunzen und brüllen sich die Kehle aus dem Hals. Was ich übrigens sehr positiv finde, ist, dass hier auf Harmonizer gänzlich verzichtet wird. So wirkt alles lebendiger und auch kraftvoller. DEAD sind durchweg dynamisch, die Musik ufert manchmal in groovende Parts aus. Auch Punkelemente sind auszumachen und eine Prise Rock’n Roll darf auch nicht fehlen. “Lowered Expectations” geht gar schon fast in den Stoner-Rock-Bereich.
Auch mit den, im Porngrind typischen, Samples wird hier nicht übertrieben und auf stupides Gestöhne gänzlich verzichtet. Irgendwie möchte ich diese Art von Porngrind schon als intelligent bezeichnen, weil man auf die üblichen Klischees verzichtet, aber ich möchte mal nicht übertreiben.

“In The Bondage Of Vice” kann man sich ruhig an einem Stück anhören und ruhig auch noch öfter hintereinander. Es wird nicht langweilig und nerven tut es auch nicht. Wenn DEAD dann auch mal in CARCASS’sche Gefilde driften, dann überkommt mich sogar ein wohliger Schauer.
Der Sound ist einwandfrei, die einzelnen Instrumente werden hier gleichbehandelt, d.h., keines wird hier in den Hintergrund gedrängt. Ich mag die Scheibe. Sie hat etwas Erfrischendes und beweist, dass Porngrind kein Stumpfsinn sein muss.

Punkte: 8 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.