Und DEAD hauen ordentlich rein. Nach einem kurzen Intro wird dann geholzt, was das Zeug hält. Die Gitarrenspielweise erinnert teilweise an DISHARMONIC ORCHESTRA zu “Expositionprophylaxe”-Zeiten und die drei Deads grunzen und brüllen sich die Kehle aus dem Hals. Was ich übrigens sehr positiv finde, ist, dass hier auf Harmonizer gänzlich verzichtet wird. So wirkt alles lebendiger und auch kraftvoller. DEAD sind durchweg dynamisch, die Musik ufert manchmal in groovende Parts aus. Auch Punkelemente sind auszumachen und eine Prise Rock’n Roll darf auch nicht fehlen. “Lowered Expectations” geht gar schon fast in den Stoner-Rock-Bereich.
Auch mit den, im Porngrind typischen, Samples wird hier nicht übertrieben und auf stupides Gestöhne gänzlich verzichtet. Irgendwie möchte ich diese Art von Porngrind schon als intelligent bezeichnen, weil man auf die üblichen Klischees verzichtet, aber ich möchte mal nicht übertreiben.
“In The Bondage Of Vice” kann man sich ruhig an einem Stück anhören und ruhig auch noch öfter hintereinander. Es wird nicht langweilig und nerven tut es auch nicht. Wenn DEAD dann auch mal in CARCASS’sche Gefilde driften, dann überkommt mich sogar ein wohliger Schauer.
Der Sound ist einwandfrei, die einzelnen Instrumente werden hier gleichbehandelt, d.h., keines wird hier in den Hintergrund gedrängt. Ich mag die Scheibe. Sie hat etwas Erfrischendes und beweist, dass Porngrind kein Stumpfsinn sein muss.
Punkte: 8 / 10