Dark Lunacy The Diarist (2006) - ein Review von walzenstein

Dark Lunacy: Diarist, The - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
8.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal


walzenstein
21.09.2010 12:08

Dem Death Metal haben sich DARK LUNACY aus Italien verschrieben. Und die machen ihre Sache gar nicht mal so schlecht. Den Songtiteln (z.B. „Aurora“, „Heart Of Leningrad“) zu entnehmen dürfte es sich um ein Konzeptalbum handeln, das sich mit dem Thema Russland beschäftigt. Und so beginnt die Scheibe auch gleich: Mit einem russischem Chor, der sanft seine Weise vorträgt, bevor ein geiles Riffing den bolschewistischen Gesang zerhämmert.

Eine Gitarrenwand, verziert mit melodischen Leads, wie man es von den Göteborg-Bands kennt, zermalmt jegliche Sanftheit, unterstützt von den wütenden Vocals von Mike. Die Gitarren lassen ein Marschieren verstummen und ein Keybord erklingt: „Play Dead“! Verzweifeltes, hasserfülltes Gebrülle setzt sich gegen einen geilen Synthieteppich durch. „Pulkovo Meridian“ beginnt ruhig und besänftigend, bevor es sehr thrash-lastig zur Sache geht. Eine Schreibmaschine, ein russischer Propagandist agiert verbal, ein Piano lässt eine traurige Melodie erklingen, eine Sirene ertönt, ein Maschinengewehr ballert los und ein Baby weint… das ist das Instrumental „The Diarist“. „Snowdrift“ beginnt balladesk mit einem lieblichen Frauenstimmchen, das dann abrupt in ein Midtempo-Stück mit Mike’s Growls übergeht.

In den Arsch tritt einem dann „Now Is Forever“! Monotone Wutausbrüche bestimmen diesen Death-/Thrash-Track, bevor stimmungsvolle Akkustikgitarren eine russische Rede untermalen und „On Memory White Sleigh“ beginnt. Ein Doublebassgewitter erschallt und ein recht dünnes Opernstimmchen trällert eine Arie, die gut ins Ohr geht. Mike zeigt hier übrigens auch mal seine Russischkenntnisse und rollt fleißig das ‚R“. Geiler Song! Ziemlich modern ist „Heart Of Leningrad“ gestaltet. Zweistimmige Leads bestimmen diesen Song, der es schafft, unterschiedliche Stimmungen zu verbreiten. „Prospekt“ ist dann wieder ein kurzes Instrumental und „Motherland“ ein echter Bombast-Song, der sich als Nackenbrecher outet. Den geilen Abschluss auf „The Diarist“ macht dann „The Farewell Song“, der wirklich ins Ohr geht.

DARK LUNACY ist eine Band, die es schafft, knapp 60 Minuten Abwechslung zu bieten und Bombast, Wut, aber auch Sänfte an den Mann/Frau zu bringen. Mich erinnern die Jungs und das Mädel aus Parma stark an schwedische Bands, die Göteborg ihre Heimat nennen. Und wer Parmaschinken nicht mag, der kann vielleicht mit dieser Parmaband mehr anfangen. Ich empfinde das russische Thema jedenfalls als cool und DARK LUNACY beweisen, dass man es gut in diesen Musikstil einbringen kann.

Punkte: 7.5 / 10


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