Die polnische Band mit dem Allerweltsnamen "Centurion" wurde im Jahre 1998 gegründet und bringt anno 2012, gut zehn Jahre nach dem Debüt-Rundling, ihr zweites Album namens "Serve No One" über Wydawnictwo Muzyczne Psycho an den Start.
Laut Bandbiografie spielt man seit Anbeginn der Band brutalen Death Metal im Stile von "Deranged" und "Angelcorpse". Grundsätzlich kann ich gern zustimmen, da der Stil doch an beide Bands erinnert, nur ohne dem Black Metal-Anteil von "Angelcorpse." Was der Musik von "Centurion" jedoch fehlt, sind Abwechslung und eine eigene Note. Die Polen legen hier ein Album vor, welches an Brutalität und Geschwindigkeit nur schwer zu toppen ist, aber die Songs klingen allesamt sehr ähnlich, weisen weder Charakteristik, noch ansatzweise Innovation oder Spannung auf. Zugegeben, wenn ein Album auf lediglich 28 Minuten Spielzeit kommt, aber sogar dann noch stellenweise langweilt, läuft eindeutig etwas falsch.
Man muss den Herren jedoch zugestehen, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Hier muss ich vor allem Schlagzeuger Dominik "Domin" Michałowicz, welcher einen verdammt guten Job abliefert, hervorheben. Am Spielerischen scheitert es hier also nicht, sondern eher am unausgereift wirkenden Songwriting. Zu viele schnelle Passagen, welche irgendwann einfach in stumpfes Geprügel führen, und zu wenige Verschnaufpausen, welche das Material auflockern könnten. Ich hätte mir mehr groovige Passagen gewünscht, welche hier überzeugen können, jedoch einfach zu selten vorkommen.
Auch der Gesang langweilt nach einer gewissen Zeit einfach. Sänger Tomasz "Caesar" Chlastacz quetscht auf jeden Fall wohlklingend tiefe Growls aus seinen Stimmbändern, weicht aber so gut wie nie von seiner üblichen Stimmlage ab. Sehr schade, da der gute Herr auch die höheren Passagen recht gut beherrscht, wie man stellenweise kurz heraushören kann.
Immerhin habe ich am Sound der Scheibe rein gar nichts auszusetzen. Dieser ist wirklich ziemlich mächtig ausgefallen. Sehr druckvoll und fett dröhnen die zehn Tracks durch die heimischen vier Wände. Da können sich diverse Kollegen gerne ein Stück abschneiden.
Damit bleibt ein Album, welches einerseits nicht schlecht ist, andererseits aber leider nicht aus dem Death Metal-Durchschnitt heraussticht. Ich sehe definitiv viel Potential in der Band, welches jedoch nicht genützt wird, was ich sehr schade finde. Somit warte ich gespannt auf einen hoffentlichen Nachfolger von "Serve No One", verbleibe bis dahin aber besser bei den Landeskollegen von "Sphere", "Lost Soul" oder "Azarath".
Punkte: 4 / 10