Bruce Cockburn Bruce Cockburn (1970) - ein Review von Skywise

Bruce Cockburn: Bruce Cockburn - Cover
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4.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Singer / Songwriter / Liedermacher


Skywise
12.03.2024 13:19

Man kennt das. Man wacht eines schönen Morgens auf, lebt sich irgendwie sorglos durch den Tag, macht vielleicht einen schönen Spaziergang, dabei kommen einem ein paar sonnige Gedanken oder einige gemütliche zur Abendzeit, dann macht man es sich zur untergehenden Sonne vor dem Kamin gemütlich und zupft noch schnell und gekonnt einige Stücke auf der heimischen Klampfe vor sich hin, ehe man sich zufrieden in die Kissen kuschelt.
Es scheint, als ob Bruce Cockburn an exakt so einem Tag anno 1969 bei der abendlichen Session das Tonband für sein Solo-Debüt mitlaufen ließ. Gut, klar - 1969, da waren noch verstärkt die Hippies unterwegs, und wahrscheinlich mit ihnen auch verstärkt einige interessante Substanzen, mit denen man sich die Höhepunkte des Tages herbeikonsumierte. Und vielleicht auch die Höhepunkte eines solchen Albums, das inhaltlich mit "naiv" oder "schwelgerisch verträumt" recht gut beschrieben ist. Der frühe Bruce Cockburn scheint um die Tageszeitung noch einen großen Bogen gemacht zu haben, stattdessen schweifen seine Blicke durch die Natur und seine Gedanken durch ein paar heitere Stunden, die er mit Freunden bei einer Radtour verbracht hat ... Raus aus dem Alltag, zurück zur Natur. Dagegen ist erst mal nichts zu sagen, schwierig wird's allerdings, wenn weder die Geschichten des Interpreten wirklich verfangen, noch die Art, in der er sie erzählt.
Es mutet etwas seltsam an, wenn man den angesichts des Weltenlaufs mürrischen Bruce Cockburn aus dem Jahr 2023 neben den Bruce Cockburn aus dem Jahr 1970 stellt, der den Eindruck macht, als ob er nichts zu sagen hätte außer "schön draußen" und einigen nachdenklichen Worten aus dem heimischen Tageskalender. Verbindendes Element der beiden ist allerdings die Fingerfertigkeit. Was den Umgang mit Gitarren, Klavier oder anderen Instrumenten angeht, war Bruce Cockburn zum Zeitpunkt seines Debüt bereits ein Fortgeschrittener - und dankenswerterweise scheut er sich auch nicht, dieses Können zu Gehör zu bringen. Einzig Dennis Pendrith darf als Gastmusiker einige zusätzliche Töne am Bass beisteuern, die restliche Instrumentalarbeit übernimmt Bruce Cockburn, und das tut er bereits auf bemerkenswerte Weise. Gut möglich, dass es diese Besonderheit ist, die zu weiteren Einspielungen von Bruce Cockburn geführt hat. Praktisch jedes einzelne Stück dieses Albums signalisiert, dass hier ein echtes Talent am Werk ist, das allerdings noch einige Schulstunden und nicht zuletzt etwas Inspiration braucht, um aus seinen Fähigkeiten brauchbare Lieder zu schmieden, die über den Hausgebrauch hinausgehen, und die man nicht nur dann auflegen möchte, wenn man eines schönen Morgens aufgewacht ist, sich irgendwie sorglos durch den Tag gelebt hat und so weiter.

Punkte: 4 / 10


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