Ich wurde zuerst durch den Bandnamen aufmerksam: Zum einen wegen der Parallele zum Massive Attack-Song vom Album "mezzanine", zum anderen, weil mir die Surrealität der Vorstellung schwarzer Milch sehr gefiel. ;) Die Single war ein Hinhörer, aber so richtig interessant waren die B-Seiten, die auch auf dem Album zu finden sind.
Stilistisch wurden Black Milk damals sehr in die HIM-Ecke gedrängt, in die sie aber in meinen Augen nicht so richtig hineinpassten. Zwar hat die Stimme des Sängers Sascha Miskovic einen ähnlich sehnsuchtsvollen Klang, insgesamt geht der Sound allerding wesentlich weniger in die Gothic-Ecke, sondern viel mehr in den Alternative-Pop-Bereich.
Das Album bietet songwritertechnisch richtige Leckerbissen wie beispielsweise die balladeske Popnummer "small believer", die eigentlich als zweite Single geplant war, aber aus mir leider nicht bekannten Gründen nie erschien. Ein weiteres Highlight ist das beschwingte "please don't say you care", das von einer edlen Melodie getragen und mit einem Rummeplatz-Sample vervollkommnet wird. Die Powerballade "why i'm here" ist neben "please don't say you care" der beste Track der CD. Des weiteren sollte man auch das schleppende, das Album krönend abschliessende "Ultrawide" erwähnen. Allein an diesen Songs liess sich das enorme Potential der Band ablesen.
Zugegebenermassen gibt es auf der CD auch in meinen Augen uninspiriertes Füllmaterial ("testflight", "roam"), jedoch finde ich das Werk für ein Debut durchaus gelungen. Leider löste sich die Band nach nur diesem einen Album auf, der Sänger ging eigene Wege, und so weiss man leider nicht, was aus dem vorhandenen Potential noch hätte erwachsen können.
TOP-SONGS
- please don't say you care
- why i'm here
- my only one
- small believer
- make it hard for me
- ultrawide
Punkte: 7.5 / 10