Belphegor Pestapokalypse VI (2006) - ein Review von walzenstein

Belphegor: Pestapokalypse VI - Cover
2
2 Reviews
15
15 Ratings
8.77
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal


walzenstein
04.04.2018 14:33

Salzburg ist die Heimatstadt von einem gewissen Wolfgang Amadeus Mozart, der u.a. durch die „Kleine Nachtmusik“ bekannt wurde. Doch Salzburg ist auch die Heimat von Helmuth und Sigurd, die seit ca. 13 Jahren mit großer Nachtmusik auf sich aufmerksam machen. Und ihr mittlerweile sechstes Album haben sie „Pestapokalypse VI“ betitelt. Passender geht es nicht. BELPHEGOR haben hier ein Album angeliefert, das vor Schwärze, Brutalität, Hass und Aggression nur so strotzt. Und zudem ist „Pestapokalypse VI“ ein Inferno auf höchstem Niveau.
Stilistisch bleiben sich BELPHEGOR absolut treu und doch ist eine durchaus hörbare Weiterentwicklung der Österreicher zu vernehmen. Pure Raserei wird durch Mid- und Uptempo-Parts unterbrochen, eine Gitarrenwand drückt dich in die Ecke und du wirst von genialen Leads hypnotisiert, bevor Helmuth und Sigurd dich mit einem erneuten, brachialen Gewittersturm erwecken. Aber allen BELPHEGOR-Fans sei gesagt: Keine Panik, auch wenn so einige langsamere Parts eingebaut wurden! Das steigert die Brutalität und Härte der einzelnen Songs ungemein. Und das Knüppeln haben die Salzburger trotzdem nicht verlernt.

„Belphegor – Hell’s Ambassador“ beginnt schleppend mit Doublebass-Gewitter und Highspeed wechselt sich mit Blastbeats ab, Helmuth grunzt infernalisch und gibt bestialische Screams zum Besten. BELPHEGOR-typisch geht es weiter mit dem Blastbeat-Geschütz „Seyn Todt In Schwarz“, das so geile Leads beinhaltet, dass man fast schon von melodischer Genialität sprechen kann. Am Ende von „Angels Of Retribution“ vernimmt man das Knistern von Flammen, nachdem, recht untypisch für BELPHEGOR, sehr schleppend die Brandstiftung vorbereitet wurde. Und das in einer Art, die man eventuell mit einer Mixtur aus HYPOCRISY und MORBID ANGEL vergleichen könnte. Es folgt der Kracher „Chants Fot The Devil“, bevor Helmuth wütend ins Mikro brüllt und die rasende „Pest Teufel Apokalypse“ beginnt. An Geschwindigkeit kaum zu übertreffen ist „The Ancient Enemy“…, ist das ein fieser Track! Wieder etwas langsamer, aber enorm brutal präsentiert sich das deutschgesungene „Bluhtsturm Erotika“, wobei der Refrain eine wahre Hymne darstellt. Welch geiler Titel: „Sanctus Perversum“! Und nicht nur der Titel dieses Tracks ist genial. Für mich das ultimative Highlight auf diesem Album. Wenn ich bei „Bluhtsturm Erotica“ von Hymne sprach, dann ist „Sanctus Perversum“ eine Megahymne! „Das Pesthaus“ beendet das Höllenfeuer und ich drücke sofort wieder die Repeat-Taste.

Ein abwechslungsreicheres und dabei brutaleres Album habe ich in diesem Maße noch nicht von BELPHEGOR gehört. Und die ultrafette Produktion von Andy Classen ist bestimmt nicht unschuldig daran.

Alter Verwalter; was BELPHEGOR hier abgeliefert haben, ist an Genialität kaum zu überbieten. Ich bin dermaßen begeistert, dass mir wirklich die Worte fehlen. Drum beende ich das hier auch und höre mir „Pestapokalypse VI“ erneut an und drehe die Anlage noch lauter, damit meine Nachbarn auch noch was davon haben.

Punkte: 10 / 10


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